Robin Koch wird von Betreuern vom Spielfeld eskortiert.

Niederlage gegen Leverkusen Frankfurt brummt der Schädel nach zweiter Topspiel-Pleite

Stand: 02.03.2025 07:25 Uhr

Eintracht Frankfurt kassiert innerhalb einer Woche zwei deftige Niederlagen und muss sich erst einmal schütteln. Die Analyse nach der Pleite gegen Leverkusen fällt schmerzhaft aus - und sehr kurz.

Von Nicolas Herold

Es war ein Bild, das zu diesem Spiel und zu dieser Woche von Eintracht Frankfurt passte. Kaum hatte Bayer Leverkusen am Samstagabend den vierten Treffer und damit das Tor zum Endstand im Waldstadion erzielt, musste Robin Koch, der gerade erst genesene Abwehrchef der Hessen, am Kopf verletzt vom Platz gebracht werden. Der Verteidiger hatte im Zweikampf sehr unsanft etwas abbekommen und musste ausgewechselt werden. Aber nicht nur bei ihm dürfte diese zweite sehr deftige Niederlage innerhalb von einer Woche Kopfschmerzen verursacht haben.

Nach dem 1:4 gegen den Tabellenzweiten der Bundesliga brummt der Schädel beim immer noch Dritten. Der Eintracht wurden von starken Leverkusenern die Grenzen aufgezeigt. In kaum einer Phase der Partie konnten die Frankfurter, die sich gegen Bayer enorm viel vorgenommen hatten, mit dem Team von Trainer Xabi Alonso mithalten. "Leverkusen ist uns zwei, drei Jahre voraus", brachte es Sportvorstand Markus Krösche auf den Punkt: "Lernen tut manchmal weh."

Nur Ekitiké trifft für Frankfurt

In den 90 Minuten hatten die Rheinländer in nur wenigen Minuten in Frankfurt drei Treffer im ersten Abschnitt erzielt (26./29./33.) und das Spiel wäre schon da entschieden gewesen, hätte nicht Hugo Ekitiké kurz für Hoffnung gesorgt (37.). Insgesamt hatten die überforderten Hessen den spielstarken Leverkusenern aber nicht wirklich etwas entgegenzusetzen.

In der Offensive blieben die Frankfurter bis auf den aktiven Ekitiké viel zu blass, im Defensiv-Verhalten fehlten ihnen Abstimmung und Aggressivität. Viel zu oft konnten sich die Gäste die Hessen zurechtlegen. Bei fast allen Toren waren die Frankfurter gedanklich und körperlich zu langsam. "Wir haben verdient verloren", betonte Krösche, sagte aber auch: "Das ist letztlich kein Beinbruch."

Bleibt nach den Topspiel-Klatschen etwas hängen?

Womit wir beim entscheidenden Thema angekommen wären. Und zwar, wie sehr der Eintracht-Kopf, um im Bild des Abends zu bleiben, nach diesen beiden Klatschen in München (0:4) und nun gegen Leverkusen brummt. Oder anders ausgedrückt: Bleibt nach diesen 180 Minuten vielleicht doch etwas hängen?

Noch lässt sich diese Frage freilich nicht beantworten. Aufgearbeitet werden soll aber auf jeden Fall auch die Begegnung gegen Leverkusen, das betonte Coach Dino Toppmöller. Das könnte in diesem Fall jedoch schneller gehen als sonst. Klar: Acht Gegentore in zwei Spielen sind viel zu viel, aber zu viel Kopfzerbrechen hilft den Frankfurtern jetzt eben auch nicht weiter.

"Manchmal muss man auch Schmerzen erfahren"

"Leverkusen war einfach zu gut. Wir haben insgesamt gegen die beiden besten deutschen Mannschaften klar die Grenzen aufgezeigt bekommen", erklärte der Frankfurter Trainer. "Wir müssen das alles aber richtig analysieren, auch wenn das heute weh tut." Sportvorstand Krösche sah es ähnlich: "Manchmal muss man auch Schmerzen erfahren und dann die richtigen Schlüsse daraus ziehen."

Und ein Schluss aus den beiden Partien ist, dass sowohl die Bayern als auch Bayer aktuell in einer eigenen Liga spielen, um einen etwas abgedroschenen Klassiker zu bemühen, der derzeit aber einfach stimmt. Die Eintracht spielt in dieser Saison nun aber eben nicht mehr gegen diese beiden Mannschaften. Und schon am Donnerstag geht es im Europa-League-Achtelfinale für die Eintracht gegen Ajax Amsterdam weiter - ein Gegner mit der Kragenweite der Hessen.

Gegen Ajax ein anderes Spiel

"Gegen Ajax wird es ein ganz anderes Spiel", betonte Krösche. Toppmöller sah das ähnlich. Seine Aufgabe wird ab diesem Sonntag sein, das verkorkste Topspiel-Doppel aus den Köpfen seiner Spieler zu bekommen und die Birne frei für das Spiel in Amsterdam zu machen. "Wir müssen eng zusammenstehen", betonte Toppmöller.

Frei nach dem Motto: anderer Gegner, anderer Wettbewerb, alles auf Null. Ob es dem Eintracht-Coach gelingen wird, seine Spieler aus dem Tief zu holen, wird am Donnerstag zu sehen sein. Ein leichtes Unterfangen ist es sicherlich nicht.