
Fußball | Bundesliga SC-Profi Eggestein: Mit Freiburg unaufgeregt in die Champions League?
Maximilian Eggestein ist Vize-Kapitän beim SC Freiburg - und unaufgeregt, wie der Club. Daran ändert auch eine mögliche Qualifikation für die Champions League nichts.
Maximilian Eggestein atmet durch und blickt lange auf die Gesichter auf der großen Wand neben ihm. Florian Kohfeldt, Christian Streich und Julian Schuster – drei teils ehemalige Trainer des heutigen SC-Profis. Wer ihn aber am meisten geprägt hat? Schwer zu sagen für Eggestein. "Puh", sagt der 28-Jährige bei seinem Studiobesuch bei SWR Sport: "Jeder ist vom Typ her unterschiedlich. Ich habe von jedem ein bisschen was mitgenommen."
Eggestein wählt seine Worte mit Bedacht. Es ist spürbar, dass er alle Coaches schätzt. "Ich konnte von allen etwas lernen. Jeder hat eine unterschiedliche Philosophie, wie er auf Fußball blickt oder wie er eine Mannschaft führt", verrät er. So sei die Veränderung im Trainerteam im vergangenen Sommer von Streich auf Schuster greifbar gewesen.
Schuster mit Nähe zum Team
Eggestein und seine Teamkollegen nennen ihn wahlweise Trainer – oder wie seine ehemaligen Mitspieler "Schusti". "Er ist eine andere Generation und hat deswegen auch eine andere Art und Weise, die Dinge anzupacken", so Eggestein: "Aber ich glaube auch, dass er viel von Christian Streich übernommen hat – er hat unter ihm gespielt und ist deswegen auch sehr geprägt von ihm."
Und doch stand Schuster vor gar nicht allzu langer Zeit noch selbst auf dem Platz, war als Denker und Lenker im Mittelfeld und nicht am Seitenrand aktiv. "Er kann sich gut in meine Position reindenken", sagt Eggestein. Und doch müsse Schuster in seiner Rolle als Coach natürlich alle Positionen im Blick haben: "Schusti ist ein Stück jünger, hat mit einigen noch zusammengespielt, deswegen ist er sehr nah an der Mannschaft dran. Er hat eine andere Art als Christian Streich, die Mannschaft zu führen."
Champions League für den SC? "Einfach Spiele gewinnen"
Und doch gibt es Dinge, die sich auch unter Schuster beim SC nicht verändert haben. So sei es etwa in der Kabine nicht "so spannend, wie man sich vorstellt", verriet er. Auch bei den Freiburger Profis gehe der Blick als erstes auf das Handy, um zu checken, wie die Konkurrenz gespielt habe. Beim Blick auf die Tabelle am vergangenen Wochenende dürften Eggestein und Co. festgestellt haben, dass die Qualifikation zur Champions League nicht nur in greifbarer, sondern inzwischen auch in realistischer Distanz ist. Der Grund: der 2:1-Auswärtssieg in Mönchengladbach.
Die Hymne der Königsklasse hätten die Freiburger trotzdem noch nicht auf den Lippen, dafür, so Eggestein, seien Leistungen und Ergebnisse in dieser Spielzeit zu wechselhaft. "Wir wollen einfach versuchen, Spiele zu gewinnen", sagt Eggestein und lächelt: "Das hört sich blöd an, aber es bleibt die Wahrheit." Und so wählt der Freiburger Vize-Kapitän auch hier seine Worte mit Bedacht – unaufgeregt. Das aber dürfte sich ändern, wenn der SC es in die Champions League schaffen sollte.
Sendung am So., 13.4.2025 22:05 Uhr, SWR Sport, SWR