Fußball | 2. Bundesliga Nach der historischen 900 gleitet dem KSC gegen Düsseldorf alles aus der Hand
Komfortabel geführt, aber knapp verloren: Der Karlsruher SC hadert nach einem intensiven Spiel mit einer "brutal harten" Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf.
Home sweet home? Nicht unbedingt für den Karlsruher SC. Zuhause – im heimischen Wildpark – ist es für den Fußball-Zweitligisten derzeit nicht zwingend am schönsten. In den vergangenen sechs Heimspielen hat der KSC ganze vier Mal drei Gegentore kassiert. Jüngster Tiefpunkt in dieser Hinsicht: das 2:3 (2:0) gegen Fortuna Düsseldorf.
"Das ist natürlich brutal hart", sagte Karlsruhes Kapitän Marvin Wanitzek nach der Partie am Samstag (25.01.2025) am SWR-Mikro: "Aber wir sind selbst daran schuld. Wieder drei Gegentore in einer Halbzeit – das ist nicht akzeptabel." Bereits gegen den Hamburger SV (1:3), Hertha BSC (1:3) sowie Darmstadt 98 (3:3) hatten die Badener jeweils drei Gegentreffer im eigenen Stadion hinnehmen müssen. Nun also auch gegen Düsseldorf, und das nach einer 2:0-Pausenführung.
KSC gegen Düsseldorf: schnelles und historisches 1:0
Allen voran in der ersten halben Stunde zelebrierte die Mannschaft von Trainer Christian Eichner einmal mehr diesen mitreißenden Offensivfußball, der sie gerade in Heimspielen immer wieder auszeichnet. Das 1:0 durch Mikkel Kaufmann (9. Minute) war das schnellste Saisontor der Karlsruher in dieser Spielzeit – und zudem ihr 900. Heim-Treffer in der 2. Liga. Eine fast schon historische Marke, die zuvor nur sieben andere Vereine geknackt hatten.
Beim 2:0 (22.) gab es dann ein persönliches Erfolgserlebnis für Robin Heußer, der in seinem ersten Startelfeinsatz nach seinem Wechsel im vergangenen Sommer vom SV Wehen Wiesbaden gleich den ersten Treffer für seinen neuen Verein markierte. Der KSC verzeichnete kurz darauf 5:0 Torschüsse, lag verdient in Führung sowie auf Kurs Heimsieg. Und dann?
"Es ist ja auch noch ein Gegner da, der sich auch etwas vornimmt", sagte Eichner, der seinem Team attestierte, über weite Strecken des ersten Durchgangs "überragend gespielt" zu haben. Aber: "Irgendwann kommt dann ein Cut", analysierte Wanitzek, "und der darf nicht passieren. Wir müssen versuchen, das Spiel mit Ball wieder besser in die Hand zu nehmen, was uns in der zweiten Halbzeit komplett abhandengekommen ist."
Doppelpacker Kownacki zieht dem KSC den Zahn
In der Tat war es nach dem Karlsruher 2:0 die Fortuna, die das Spiel machte: 7:1 (!) Torschüsse noch in der Schlussviertelstunde der ersten Halbzeit, dazu der Anschlusstreffer durch Dženan Pejčinović unmittelbar nach dem Seitenwechsel (47.). Das Momentum kippte, die Gäste wurden immer stärker: Der Doppelpack von Dawid Kownacki (81./Foulelfmeter, 90.+3) drehte die Partie komplett und sorgte dafür, dass der KSC im zweiten Spiel im neuen Jahr die zweite Niederlage kassierte. Einzig eine gute Kopfballchance von Fabian Schleusener hätte dem Spiel zwischendurch noch einen anderen Verlauf geben können (62.).
"Eine 2:0-Führung ist Fluch und Segen zugleich, ein kniffliges Ergebnis", sagte der Angreifer hinterher. Nach dem schnellen Düsseldorfer Anschlusstreffer seien die Hausherren "verunsichert" gewesen, wie Schleusener sagte: "Wir sind nicht mehr klar in unsere Abläufe gegen den Ball gekommen und haben es nicht geschafft, diesen Druck auszuüben."
Karlsruher SC am Freitag in Elversberg
Seine nächste Partie am 20. Spieltag absolviert der KSC übrigens auswärts: am Freitagabend (31.01.2025, 18:30 Uhr) in Elversberg. Das Drei-Tore-Dilemma der jüngsten Heimspiele wird also vorübergehend mal kein Thema sein, im Gegenteil: In den vergangenen vier Aufeinandertreffen mit der SVE hat Karlsruhe selbst stets drei Treffer erzielt – und alle Partien für sich entschieden.
Sendung am Sa., 25.1.2025 14:00 Uhr, Stadion, SWR1 Baden-Württemberg