Frank Schmidt jubelt über den späten Ausgleich in Bremen

Bundesliga Heidenheim beweist gegen Bremen dreifache Comeback-Qualität

Stand: 16.01.2025 10:47 Uhr

Durch den 3:3-Ausgleich in letzter Minute nimmt der 1. FC Heidenheim einen Punkt aus Bremen mit. Ein wichtiger Zähler im Abstiegskampf für den FCH, der drei Mal nach Rückstand zurückkam.

Werder Bremen ging drei Mal in Führung. Doch in einer wilden Partie kam Heidenheim drei Mal famos zurück. Emotionaler Höhepunkt war der 3:3-Ausgleichstreffer von Leonardo Scienza (90.+4) per Freistoß. Für Heidenheim könnte der Zähler im Kampf um den Klassenerhalt Gold wert sein, die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt zog nach Punkten mit dem FC St. Pauli und der TSG Hoffenheim gleich. Im ARD-Interview spürte man nach dem Spiel die Erleichterung bei Frank Schmidt:

Frank Schmidt, was für eine Aufregung zum Schluss. Es war so viel Emotionalität drin. Für Sie ist es ein Punktgewinn. Wie fühlt der sich an?

Frank Schmidt: Das ist ein Punktgewinn und er fühlt sich sehr gut an. Auch deswegen, weil wir es uns verdient haben. Wir mussten kurzfristig vor dem Spiel schon wechseln, dann das frühe 0:1, in der ersten Minute. Dann verletzte sich noch Niklas Dorsch. Es waren zu viele Nackenschläge. Wir haben gebraucht, um uns zurückzuarbeiten. Das haben wir gemacht, haben saubere Tore gemacht. Wir hätten in Führung gehen können, Bremen hätten seine Führung ausbauen können. Es war alles drin, ein sehr gutes Bundesligaspiel. Es wäre echt tragisch gewesen, wenn wir heute dieses Spiel verlieren. Aber die letzte Antwort hatten wir mit Leo Scienzias Traumfreistoß und deswegen das absolut gerechte Ergebnis.

Es gab ja so ein bisschen Aufregung über die Entstehung zum Freistoß kurz vor Schluss. Wie haben Sie die Szene gesehen?

Klar, dass die Bremer sich aufregen. Wir würden uns wahrscheinlich umgekehrt auch aufregen. Aber Fakt ist: Es war kurz vor Schluss und wir kommen noch mal vorne rein, wir haben den Raum ausgenutzt durch unser Tempo und mit der Intensität. So, wie der Bremer Spieler reingeht, muss er sich nicht wundern, wenn es Freistoß gibt. Von daher für mich ein gerechter, berechtigter Freistoß. Und den muss man erst noch reinmachen.

Ihre Mannschaft hat so viel Moral gezeigt, sie ist drei Mal zurückgekommen. Würden Sie Intensität und Moral heute eine glatte Eins geben?

Absolut. Es ist ja nicht einfach, drei Mal nach Rückstand hier in Bremen, die ja auch eine hohe Qualität in der Offensive haben, zurückzukommen. Aber wir haben an uns geglaubt. Das habe ich der Mannschaft auch schon in der Halbzeit gesagt, dass wir genauso weiterspielen können und dass jeder an sich glauben kann, dass die Leistung ja auch dahin führt, dass wir heute was mitnehmen. Bremen hatte sechs, sieben gute Chancen. Aber wir auch. Und deswegen noch mal: ein gerechtes Ergebnis.

Nach dem Sieg am Samstag, der erste seit drei Monaten, heute jetzt der Punkt. Wie wichtig ist es für den Kopf heute den Punkt mitzunehmen?

Ja, sehr wichtig. Wir haben zu Hause gewonnen. Das war auch wichtig, gut ins neue Jahr zu starten. Dann auswärts gegen eine formstarke Bremer Mannschaft, die im Dezember alles gewonnen hat. Es war wichtig, hier was mitzunehmen, das wird uns weiterhelfen. Das muss uns weiter Selbstbewusstsein geben, aber ganz klar auch zeigen, wie wir Fußball spielen müssen. Es geht nur über Intensität. Wir waren bereit für dieses Spiel und haben uns durch die Nackenschläge nicht unterkriegen lassen. Und das ist ein Gesicht meiner Mannschaft, das fordere ich auch. Das trainieren wir auch. Riesenkompliment an meine Mannschaft, dass wir hier mit einem 3:3 nach Hause gehen.

Bochum hat gewonnen, Kiel hat gewonnen. Wird es ein Abstiegskampf bis zum Schluss?

Ja, davon ist auszugehen. Vor zwei Spieltagen haben viele noch gedacht, das machen drei Mannschaften unter sich aus. Jetzt kann es sein, dass die eine oder andere Mannschaft da noch mit reinrutscht. Das geht bis zum Schluss. Wir brauchen wirklich einen langen Atem. Wir dürfen, wir können uns nie zurücklehnen. Jeder Punkt zählt. Und Fakt ist: Jetzt, mit vier Punkten gestartet aus zwei Spielen, da wollen wir anknüpfen in den nächsten Wochen.