Nach Last-Minute-K.o. in Augsburg FCH-Kapitän Mainka: "Wenn es einer nicht versteht, ist er fehl am Platz"
Der 1. FC Heidenheim hat sich beim Auswärtsspiel in Augsburg zurück in die Partie gekämpft, steht aber letztlich trotzdem mit leeren Händen da.
Der 1. FC Heidenheim hat das Bundesligaspiel beim FC Augsburg mit 1:2 (0:1) verloren. Der eingewechselte Keven Schlotterbeck (90.+3) sicherte in der Nachspielzeit den Dreier für den FCA. Den Führungstreffer des Chrislain Matsima (45.+1) hatte Patrick Mainka (76.) zuvor noch für Heidenheim ausgeglichen.
"Das habe ich schon fast wieder vergessen, dass der Ausgleich mein Tor war. Weil am Ende ist es egal, wer das Tor macht. Es geht nur um die Mannschaft, wir haben verloren. Von daher kann ich mich nicht über das Tor freuen, sondern bin frustriert, dass wir verloren haben", sagte der Heidenheim Kapitän im Sportschau-Interview.
Heidenheim verpasst den Siegtreffer
Der Tabellen-16. hatte sich nach einer Leistungsteigeurng in der zweiten Halbzeit sogar noch selbst am Sieg geschnuppert, entsprechend sauer war im Anschluss an die bittere Niederlage Frank Schmidt. "Wir spielen eine klasse zweite Halbzeit, sind drauf und dran, das Spiel zu drehen und mit der letzten Aktion verlieren wir es", sagte der FCH-Trainer: "Wie soll ich mich da fühlen? Bitterer geht es gar nicht."
So ging es auch Mainka, der über die Situation im Abstiegskampf Klartext sprach. "Die Lage ist schon seit längerem kritisch. Das wissen wir. Und wenn es einer nicht versteht, dann ist er fehl am Platz", sagte der 30-Jährige. "Wir wussten, dass es eine schwierige Saison wird und jetzt sind wir genau da, wo wir vielleicht auch erwartet haben zu sein. Aber wenn wir uns jetzt von negativen Gedanken und 'alles scheiße, weil Abstiegskampf', dann bringt uns das auch nicht weiter."
Krätzig und Zivzivadze scheitern
Die 30.660 Zuschauer hatten zuvor einen mühsamen Beginn gesehen, der ohne Strafraumszenen, dafür mit vielen Zweikämpfen daherkam. Erst nach einer guten halben Stunde nahm das Spiel Fahrt auf. Der Abschluss von Alexis Claude-Maurice (29.) war aber leichte Beute für Kevin Müller, der unter der Woche seinen Vertrag beim FCH um zwei Jahre verlängert hatte.
Auf der gegenüberliegenden Seite ging der Fernschuss von Frans Krätzig (34.) ebenso über das Tor wie der akrobatische Volley von Budu Zivzivadze (36.). Augsburg wiederum vergab gute Chancen durch Matsima (38.), der unbedrängt über das Tor köpfte und Frank Onyeka (45.), dessen Abschluss aus spitzem Winkel Müller zur Ecke abwehrte.
Schlotterbeck hat das letzte Wort
Im Anschluss fiel der umjubelte Führungstreffer. Im Strafraum kam niemand kontrolliert an den Ball, Matsima behielt im Gewühl den Überblick und brachte den Ball aus kurzer Distanz im Tor unter - sein erster Bundesliga-Treffer. Nach dem Rückschlag kam Heidenheim mit Schwung aus der Kabine.
Gegen Adrian Beck (53.) und Krätzig (59.) konnte sich FCA-Keeper Finn Dahmen erstmals richtig auszeichnen. Beim Gegentreffer von Mainka war dann auch der Schlussmann machtlos. Doch Schlotterbeck rettete Augsburg den Sieg - und stürzte Heidenheim ins Tal der Tränen.
Sendung am Sa., 25.1.2025 18:40 Uhr, SWR1 Baden-Württemberg