Am Puck: Ryan MacInnis (Adler Mannheim)

Eishockey | Playoffs Erfolg in wildem Spiel: Adler Mannheim erarbeiten sich Matchpuck gegen München

Stand: 25.03.2025 23:03 Uhr

Die Adler Mannheim haben in einem dramatischen fünften Spiel der Viertelfinal-Serie in den DEL-Playoffs gegen den EHC München einen Heimsieg geschafft - und brauchen nur noch einen Erfolg fürs Weiterkommen.

Die Adler Mannheim haben sich im Viertelfinale der Eishockey-Playoffs einen Vorteil gegen den EHC München erarbeitet. Nach dem 2:0-Sieg am Sonntagabend gingen sie durch den 4:3-Erfolg in der Verlängerung am Dienstag in der Best-of-Seven-Serie mit 3:2 in Führung. Durch einen Sieg im sechsten Spiel, das am Freitag (28.03., 19:15 Uhr) in München ausgetragen wird, können die Mannheimer den Halbfinaleinzug perfekt machen.

Ausgeglichene und schwungvolle Partie im ersten Drittel

Für die Gastgeber begann das erste Drittel denkbar ungünstig, denn bereits nach viereinhalb Minuten lag der Puck im eigenen Netz. Die Münchner vollendeten ihren ersten mit Geschwindigkeit vorgetragenen Angriff. Über die rechte Außenbahn trieb die EHC-Offensive den Puck nach vorne und vor dem Tor lauerte Filip Varejcka, der seinen Stock nur noch in den Pass zum 1:0 reinhielt.

Die Adler mussten sich kurz schütteln, aber nutzten gleich das erste Powerplay der Partie aus. Münchens Konrad Abeltshauser war nach zu hartem Spiel für zwei Minuten auf die Strafbank geschickt worden und bereits nach wenigen Sekunden in Überzahl traf John Gilmour zum 1:1 (9. Minute). Auf der Gegenseite hielt Adler-Torhüter Arno Tiefensee im ersten Powerplay der Münchner überragend und bewahrte sein Team vor einem erneuten Rückstand. Im Anschluss entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel mit druckvollen Phasen und Chancen auf beiden Seiten. Treffen konnte vor der ersten Drittelpause jedoch keines der beiden Teams mehr.

Goalie Tiefensee hält Adler Mannheim im Spiel

Auch im zweiten Drittel erwischten zunächst die Gäste den besseren Start. Nach 45 Sekunden gab es die erste gute Gelegenheit für die Bayern, aber Dominik Bittner verpasste das Tor noch knapp. Wenig später machte es Ex-Adler-Spieler Nicolas Krämmer besser, mit seinem ersten Treffer in diesen Playoffs stellte er auf 2:1 für den EHC (23.). Die Kurpfälzer liefen erneut einem Rückstand hinterher - und dieser hätte im zweiten Drittel noch höher ausfallen können, wenn der 22-jährige Goalie Tiefensee nicht wieder - wie so häufig in dieser Saison - einen Sahnetag erwischt hätte.

Von der Adler-Offensive kam im zweiten Drittel relativ wenig, die besten Chancen hatten Markus Hännikäinen (35.) und Kris Bennett (40.), die aber beide knapp verpassten. Die Gäste hatten deutlich mehr Puckbesitz, machten aus dieser Überlegenheit jedoch zu wenig. Dazu nahm München eine doppelte Unterzahl mit in den letzten Abschnitt. Aus Mannheimer Sicht schien der knappe Ein-Tore-Rückstand zur Drittelpause das bestmögliche Ergebnis.

Plachta und Bennett bringen Mannheim in Führung

Im letzten Drittel kam Mannheim, angetrieben von 12.049 lautstarken Fans, druckvoll zurück aufs Eis und belohnte sich in der doppelten Überzahl: Matthias Plachta glich mit seinem ersten Playoff-Tor zum 2:2 aus (42.). Und keine drei Minuten später schallte wieder die Adler-Tormusik durch die Halle: Bennett setzte einen verdeckten Schuss auf die lange Ecke zum 3:2 ins Tor (45.) - die Kurpfälzer hatten das Spiel gedreht.

Und in der Defensive hatten sie mit Tiefensee weiter einen absoluten Rückhalt, der gute Münchner Möglichkeiten entschärfte. Aber auch sein Pendant im EHC-Tor, Evan Fitzpatrick, der den verletzten Stammgoalie Mathias Niederberger vertrat, zeichnete sich immer wieder aus.

Mit dem knappen 3:2 ging es in die letzten zehn Minuten. München gab sich noch lange nicht geschlagen und glich nach einem fantastischen Spielzug durch Adam Brooks zum 3:3 aus (52.). Die Partie ging jetzt hin und her, denn beide Teams drängten auf den Siegtreffer, der in der regulären Spielzeit aber nicht mehr gelang.

Entscheidung fällt in der zweiten Verlängerung

Und so ging es in die Overtime. Auch in dieser versuchten beide Mannschaften mit viel Energie zur Sache zu gehen. Die erste Topchance hatte Mannheims Ryan MacInnis, der allein vorm Tor an Fitzpatrick scheiterte. Danach nahmen beide Reihen etwas Tempo raus und lauerten auf Patzer des Gegners. Die Adler überstanden noch ein Powerplay der Gäste unbeschadet. Und trotz einiger weiterer Gelegenheiten wollten in der ersten Overtime kein Tor fallen.

Auch nach der erneuten Pause blieb das Spiel ausgeglichen. Nach mehr als 80 Minuten Spielzeit nahmen jedoch die Fehler auf beiden Seiten zu. Und die erste wirkliche Lücke in der Münchner Defensive nutzte Mannheims Routinier Plachta: Kapitän Marc Michaelis passte auf Plachta, der keinen direkten Gegenspieler hatte, von weit draußen abzog und durch die Beine von Fitzpatrick zum umjubelten 4:3-Siegtreffer für die Adler einschoss. Nach 85 Minuten und 41 Sekunden hatten die Mannheimer Spiel fünf für sich entschieden und gehen mit der 3:2-Führung in der Viertelfinal-Serie in das vielleicht schon entscheidende sechste Spiel am Freitag.

Sendung am Mi., 26.3.2025 6:00 Uhr, SWR Aktuell am Morgen, SWR Aktuell