Jana Fischer beim Snowboardcross

Wintersport | Snowboardcross Allein unter Männern: Spektakel Snowboardcross mit Jana Fischer

Stand: 25.03.2025 08:22 Uhr

Mit viel Mut für die Lücke und ordentlich Körperspannung rasant bergab: Die Snowboardcrosser Jana Fischer und Paul Berg zeigen, auf was es ankommt bei ihrem spektakulären Sport.

Jana Fischer und Paul Berg gehören zu den besten Snowboardcrosser der Welt. Um gegen die Besten der Besten zu bestehen, müssen die 25-Jährige Schwarzwälderin und der 33-jährige Konstanzer viel mitbringen. "Jede Menge Mut, gute Körperspannung bei den vielen Sprüngen und Kurven und auf jeden Fall Durchsetzungsvermögen", erzählen sie exklusiv SWR Sport.

Snowboardcross-Action mit Jana Fischer und Paul Berg

Was ist überhaupt Snowboardcross? Bei dieser Disziplin, die übrigens auch olympisch ist, stürzen sich vier Teilnehmerinnen oder Teilnehmer gleichzeitig eine Strecke hinunter. Dabei gilt es, Sprünge zu stehen, es gibt Steilwandkurven, Wellenbahnen und noch anderen Gemeinheiten, die dafür sorgen, dass man die Linie verliert. Der Kurs ist also schon alleine schwierig zu bewältigen, zumal bei einer Geschwindigkeit um die 70 km/h, und dann hat man noch die Konkurrenz am Hals, die nur auf einen Fehler wartet, um vorbeizuziehen. Also ein sehr spannendes und spektakuläres Snowboard-Rennen, bei dem es auch häufig zu Stürzen kommt.

Rückwärtssalto über große Kicker

Jana Fischer und Paul Berg lieben dieses Spektakel und bereiten sich gerade mit dem Nationalkader, dem Team Snowboard Germany, auf die Snowboardcross-Weltmeisterschaft in St. Moritz vor. Fischer vom SC Löffingen ist die einzige Frau im Team. Die 25-Jährige hätte gerne mehr Kolleginnen, aber es gibt zu wenige starke deutsche Snowboardcrosserinnen. So reist Jana Fischer seit Jahren im Weltcup um die Welt mit vielen Männern. "Ja, ein bisschen durchsetzen muss man sich schon, um auf jeden Fall nicht unterzugehen. Aber eigentlich geht das mit den Jungs ganz gut. Die sind jetzt nicht so übermaskulin, dass man da große Schwierigkeiten hat", sagt Fischer und lacht herzhaft. Paul Berg schwärmt von seiner Teamkollegin, betont, wie strukturiert und fokussiert sie ihre Ziele angeht im Snowboardcross. "Jemand, der Rückwärtssaltos über große Kicker macht als Frau und mit uns Jungs mithält bei eigentlich allem, der ist, denke ich, in dem Sport ganz gut aufgehoben."

Mit 33 noch einer der Besten: Paul Berg

Paul Berg ist der alte Hase im Team. Seit Jahrzehnten ist er nicht wegzudenken im Nationalteam. Denn er beweist immer wieder, dass er auch mit 33 noch zu den besten deutschen Snowboardfahrern gehört und zu Recht zur WM fährt. "Ich habe das Privileg, diesen Sport, den ich sehr liebe, jetzt schon so lange machen zu dürfen und immer noch zu machen", erzählt Berg, der dank seiner Erfahrung auch mit schlechteren Resultaten wie seinem 29. Platz beim Weltcup im Montafon klar kommt. Es war der Härtetest für die WM in St. Moritz. Der 33-Jährige vom SC Konstanz definiert sich schon lange nicht mehr nur nach Platzierungen und Ergebnissen. "Ganz ehrlich, ich genieße es, dass ich den Sport noch machen kann und dass ich auch noch bis zu einem gewissen Grad konkurrenzfähig bin, also mit den Jungen noch mitfahren kann."

Jana Fischer will oben angreifen

Jana Fischer hat sich dagegen schon ein klares Ziel gesetzt. Sie will unter die Top 8, dass heißt sie muss sich auf jeden Fall für das Halbfinale qualifizieren. "Vor zwei Jahren war ich sechste, es wäre schön das zu übertreffen." Aber sie sagt auch einen schönen Satz, den so wohl alle Boarder unterschreiben würden, egal ob sie professionelle Snowboardcrosser sind oder nicht. "Eigentlich sind die besten Tage: schönes Wetter und Neuschnee. Das ist das beste Gefühl!"

Sendung am Sa., 22.3.2025 19:30 Uhr, SWR Aktuell Baden-Württemberg, SWR BW