
Eishockey | DEL Abschiedsschmerz und Aufbruchstimmung: Umbau bei den Adlern Mannheim geht weiter
Nach dem Aus im Playoff-Halbfinale gegen die Eisbären Berlin haben die Adler Mannheim die Saison mit einem Fanfest ausklingen lassen. Dabei wurden auch 13 Spieler verabschiedet.
Ein Abschied aus Mannheim, der ist nicht ganz einfach. Beim einen oder anderen scheidenden Adler-Crack rollten am Donnerstagabend sogar Tränen: "Das war eine sehr emotionale Woche", sagte Torhüter Felix Brückmann auf der Bühne inmitten der SAP-Arena mit stockender Stimme, "auch wenn sich die Wege jetzt trennen werden, die Wertschätzung wird für immer bleiben".
Der 34-Jährige gebürtige Breisacher mit dem schweren Herzen, einst bei den Jungadlern und später immerhin zweimal fünf Jahre Profi im Adler-Gehäuse, bekam tosenden Beifall von den zahlreichen Fans bei der Saison-Abschlussparty.
Auch anderen Jungs wie Daniel Fischbuch oder dem Kanadier Jordan Szwarz, seit 2021 in der Quadratestadt unter Vertrag, fiel der Abschied nicht leicht. Szwarz wird im Herzen "für immer Mannheimer bleiben", so der unermüdliche Kämpfer im Interview mit Adler-Moderator Antti Soramies.
13 Spieler vwurden von den Adlern verabschiedet
Felix Brückmann (nach Köln?), Daniel Fischbuch (Köln oder Düsseldorf?) und Jordan Szwarz sind drei von 13 Spielern, die in der kommenden Saison nicht mehr in Mannheim spielen und in der Arena offiziell verabschiedet wurden. Neben ihnen werden auch die Torhüter-Kollegen Alexis Gravel und Florian Mnich, die Verteidiger Jyrki Jokipakka (zurück nach Finnland?), Fabrizio Pilu (fix nach Augsburg), Timothy Lovell, Zachary Leslie sowie die Stürmer Ryan MacInnis, Stefan Loibl (Straubing?) und Austin Ortega die Adler verlassen, wie der Klub schon am Mittwoch bekanntgegeben hatte.
Bereits zuvor wurde offiziell, dass auch der junge Nationaltorhüter Arno Tiefensee in der neuen Saison nicht mehr das Trikot der Kurpfälzer tragen wird. Der in den Playoffs herausragende 22-Jährige wechselt in die Organisation der Dallas Stars nach Nordamerika.
Tiefensee bedankte sich bei der Abschlussfeier ausdrücklich bei den treuen Fans für die Unterstützung und die "tollen Choreos vor allem im Viertelfinale und Halbfinale". Der großgewachsene Keeper ist ein weiteres Beispiel für die herausragende Jugendarbeit bei den Jungadlern, die schon NHL-Stars wie Leon Draisaitl, Tim Stützle und Moritz Seider entwickelten und förderten.
Zukunft von Verteidiger Nick Cicek noch unklar
Noch nicht geklärt ist die Zukunft von Finnland-Stürmer Markus Hännikäinen, Nachwuchsverteidiger Paul Mayer und Top-Defender Nick Cicek. Der Kanadier Cicek stehe bei einigen NHL-Klubs unter Beobachtung, so die Adler in einer Pressemitteilung. "Er gehört zu den Führungspersönlichkeiten in unserem Team und ist einer unserer beständigsten Spieler. Wir werden weiterhin in Kontakt bleiben, um zu sehen, ob es eine Möglichkeit gibt, ihn zurückzuholen“, so Trainer und Manager Dallas Eakins zum Stand der Dinge beim 24-jährigen Cicek, der in seiner ersten Adler-Saison besonders mit seinem körperbetonten Spiel zu überzeugen wusste.
Nationalspieler Franzreb, Schütz und Ehl sollen kommen
Nach dem Abschiedsschmerz folgen jetzt die nächsten Aufbauarbeiten. Dazu gehört auch, dass der US-Amerikaner Luke Esposito ein Adler bleibt. Der Topscorer (40 Punkte), der vor der Saison aus Augsburg gekommen war, verlängerte seinen auslaufenden Vertrag, wie die Mannheimer bekanntgaben.
Nach unbestätigten Gerüchten sollen Nationaltorhüter Maxi Franzreb (28 Jahre/Bremerhaven) und die beiden Nationalstürmer Justin Schütz (24/Köln) und Alexander Ehl (25/Düsseldorf) im Sommer nach Mannheim wechseln. Mit dem Trio würde vor allem der Stamm der jungen deutschen Spieler weiter gestärkt werden.
Eine Entwicklung, die die Adler schon im vergangenen Jahr unter dem Motto "Ein Klub im Wandel" in einem mehrjährigen Prozess angekündigt hatten. Dafür steht auch Trainer/Manager Dallas Eakins, der 2024 einen Dreijahresvertrag unterzeichnet hatte.
Spekulationen um mögliche Transfers aus Nodamerika
Vor allem auf Torjäger Justin Schütz, derzeit noch mit den Haien in der Finalrunde gegen Berlin auf dem Eis, darf man in der Kurpfalz gespannt sein, sofern er tatsächlich nach Mannheim wechselt. Der flinke Angreifer, in München groß geworden, überzeugte in den beiden vergangenen Saisons mit 30 und (bislang) 27 Teffern für die Kölner. Er könnte der dringend benötigte Top-Torjäger sein, der den Adlern zuletzt fehlte.
In verschiedenen Fan-Foren werden spekulativ weitere Namen wie etwa die des Kanadiers Joseph Blandisi und des US-Amerikaners Zach Solow aus Toronto als potenzielle Neuzugänge genannt. Mit ihnen könnten nicht nur die nominellen Lücken im Angriff gefüllt, sondern vor allem auch der Scoring-Touch weiter erhöht werden.
Autogrammstunde zum Abschluß
Was letztlich Spekulation bleibt oder Realität wird, das werden die nächsten spannenden Wochen auf dem Mannheimer Transfermarkt zeigen. Immerhin konnten die Fans am Donnerstagabend ihren Abschiedsschmerz dahingehend lindern, dass sich das Adler-Team zum Ausklang des Abends auch bei einer Autogrammstunde präsentierte. Letzte Gelegenheit für einen Schriftzug, ein Selfie oder ein freundschaftliches Gespräch, bevor sich die Wege von Mannheim endgültig trennten.