Kevin Vogt vom 1. FC Union Berlin (Quelle: IMAGO / Beautiful Sports)

Transfer-Zeugnis Transfer-Zeugnis: So machen sich die Winter-Neuzugänge bei Union Berlin bisher

Stand: 25.03.2024 21:17 Uhr

Nach der Hinrunde schwebte der 1. FC Union Berlin in der Fußball-Bundesliga noch in akuter Abstiegsgefahr. Inzwischen haben sich die Eisernen stabilisiert. Die Winter-Neuzugänge haben an diesem Aufschwung sehr unterschiedlich große Anteile.

Kevin Vogt

Auch wenn sich der 1. FC Union Berlin mit einem 2:0-Heimsieg gegen den 1. FC Köln in die Winterpause verabschiedete, war die sportliche Situation zum Jahreswechsel alarmierend: Nur drei Punkte trennten die Eisernen (15.) vom Relegationsplatz und den beiden direkten Abstiegsrängen.
 
Seitdem konnten sich die Köpenicker in der 1. Fußball-Bundesliga stabilisieren, den Puffer zum Relegationsplatz auf neun Punkte vergrößern und auf den 13. Platz klettern. Nicht zuletzt auch dank Kevin Vogt, der im Winter von der TSG Hoffenheim zum FCU gewechselt ist. In zehn von elf möglichen Partien stand der 32-jährige Innenverteidiger seitdem in Unions Startelf, einzig gegen den VfL Wolfsburg fehlte er aufgrund einer Gelbsperre.

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Schon unmittelbar nach der Verpflichtung zeigte sich FCU-Trainer Nenad Bjelica von Vogt überzeugt und attestierte ihm "Leader-Qualitäten". Mit dem Routinier als Stabilisator in der Abwehrkette kehrte Bjelica zum altbewährten 3-5-2-System zurück.
 
Während die Eisernen in der Hinrunde der laufenden Saison in sechs Liga-Spielen drei oder mehr Gegentore gefangen hatten, waren es seit Vogts Ankunft in Berlin nie mehr als zwei. Drei Mal behielten die Köpenicker seitdem gar eine "weiße Weste" - und vor allem in der Fremde tritt Union im Jahr 2024 wieder deutlich sicherer und kompakter auf.
 
Bewertung: 8/10

Yorbe Vertessen vom 1. FC Union Berlin (Quelle: IMAGO / HMB-Media)

Feierte gegen Werder Bremen sein Tor-Debüt für die Eisernen: Yorbe Vertessen.

Yorbe Vertessen

Knapp fünf Millionen Euro ließ sich Union Berlin die Dienste des belgischen Angreifers Yorbe Vertessen kosten, der von der PSV Eindhoven in die Bundesliga wechselte. Der 23-Jährige ist in der Offensive flexibel einsetzbar, kam für die Köpenicker bislang aber hauptsächlich als Mittelstürmer zum Zug. Auf jener Position also, auf der seit den Winter-Abgängen der Angreifer Sheraldo Becker (zu Real Sociedad), Kevin Behrens (VfL Wolfsburg) und David Datro Fofana (Leihgabe vom FC Chelsea, jetzt an den FC Burnley ausgeliehen) eine Lücke klaffte.
 
Nach Startschwierigkeiten überzeugte Vertessen besonders in der letzten Begegnung vor der Länderspielpause, als Union einen 2:1-Heimsieg gegen den SV Werder Bremen einfuhr. In jener Partie zeigte der Belgier - ausgerechnet, als Bjelica auf ein 3-4-3 setzte, mit Vertessen auf einem der beiden Flügel - welchen Wert er für das Offensiv- und Umschaltspiel der Eisernen haben kann, war gut ins Geschehen eingebunden, traf selbst zum 1:0 und bereitete das Siegtor durch Brenden Aaronson vor, der eine sehenswerte Kombination vollendete.
 
Insgesamt stehen für Vertessen im Trikot der Berliner bislang drei Startelf- und vier Joker-Einsätze zu Buche (ein Tor, zwei Assists).
 
Bewertung: 6/10

Chris Bedia vom 1. FC Union Berlin (Quelle: IMAGO / Contrast)

Blieb bislang hinter den Erwartungen zurück: Chris Bedia.

Chris Bedia

Mit der Empfehlung von zehn Toren und drei Assists in 17 Einsätzen für den Servette FC in der laufenden Spielzeit wechselte Chris Bedia im Winter an die Alte Försterei. Zu diesem Zeitpunkt führte der ivorische Mittelstürmer die Torjäger-Liste der schweizerischen Super League an - entsprechend groß waren die Erwartungen und Vorschusslorbeeren.
 
Stand Ende März 2024 lässt sich bilanzieren: Bislang bleibt Bedia ein uneingelöstes Versprechen. Lediglich vier Mal kam der Angreifer für die Eisernen in der Bundesliga von der Bank zum Einsatz, ironischerweise bei allen vier Niederlagen, die der FCU seit dem Jahreswechsel verbuchen musste. In insgesamt 43 Spielminuten gelang Bedia bis dato weder ein eigener Treffer noch eine Vorlage. "Er hatte keine einfache Zeit", sagte FCU-Coach Bjelica im "kicker" über den Neuzugang. "Bei der Zweikampfquote kann er sich noch verbessern. Da haben wir Mikkel Kaufmann zuletzt ein bisschen besser gesehen, weshalb er mehr Minuten bekommen hat."

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Immerhin: Im Testspiel gegen den Zweitligisten 1. FC Magdeburg durfte der 28-Jährige am vergangenen Donnerstag von Beginn an ran – und markierte prompt den 3:1-Endstand für die Köpenicker.
 
Und auch wenn es für Bedia persönlich bisher ein schwieriger Start in Berlin war, ist sein Trainer mit der Gesamtsituation anno 2024 zufrieden: "Auf allen Positionen herrscht ein Konkurrenzkampf. Ich bin froh, dass wir solch ein Luxusproblem haben."
 
Bewertung: 2/10