Spieler des FC Energie Cottbus (Quelle: IMAGO / Noah Wedel)

Drittliga-Spitzenspiel Spitzenspiel der 3. Liga: Cottbuser wollen sich gegen Dresden "nicht kleiner machen als wir sind"

Stand: 23.01.2025 18:08 Uhr

Nicht nur in Brandenburg und Sachsen schauen Fußball-Fans am Samstag genau hin: Das Duell zwischen Cottbus und Dresden interessiert viele Fans im Osten der Republik. Es treffen zwei Traditionsklubs aufeinander, die um die Tabellenspitze kämpfen. Von Andreas Friebel Der rbb überträgt das Spiel am Samstag ab 13:55 Uhr live im Fernsehen und im Stream bei rbb|24.

Es dauerte gerade einmal knapp zwei Stunden und dann war schon alles vorbei. Als der FC Energie Cottbus Anfang Januar den Kartenverkauf für das Heimspiel gegen die SG Dynamo Dresden startete, mussten die Fans der Lausitzer schnell sein. Nach exakt 124 Minuten waren alle Tickets für den Heimbereich weg. Und auch der Gästeblock war zügig ausverkauft.
 
Knapp 20.000 Zuschauer werden am Samstag beim Hochsicherheitsspiel im Leag Energie Stadion erwartet (ab 13:55 Uhr live im rbb Fernsehen und im Stream bei rbb|24). Neun Jahre ist es her, seit sich dort beide Teams zuletzt gegenüberstanden. Damals, im April 2016, kämpfte Energie gegen den Abstieg aus der 3. Liga. Die Schwarz-Gelben hatten den Aufstieg in die 2. Bundesliga dicht vor den Augen und gewannen mit 2:0.

rbb-Livestream zum Topspiel zwischen Energie Cottbus und Dynamo Dresden am 25.01. um 14 Uhr (Quelle: IMAGO / Fotostand)
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Erster gegen Zweiter

Das Wiedersehen findet nun unter anderen Vorzeichen statt. Beide Mannschaften haben realistische Chancen auf eine Rückkehr in die 2. Liga. Aus Sicht der Sachsen nicht überraschend, aus der Perspektive der Lausitzer aber schon. Der Aufsteiger spielt bislang eine unglaubliche Saison. Nur eine der vergangenen 16 Partien ging verloren. Zum Rückrunden-Auftakt gab es einen 2:0-Erfolg in Bielefeld.
 
"Was die Jungs da geleistet haben, war fantastisch", schwärmte Trainer Claus-Dieter Wollitz auch noch am Donnerstag. Und machte danach gleich deutlich, wie die Chancen auf einen weiteren Cottbuser Sieg stehen. "Das ist ein 50:50-Spiel." Zumindest mit Blick auf die aktuelle Statistik hat er recht: Cottbus hat 40 Punkte, Dresden 38. Energie ist die zweitbeste Heimmannschaft der Liga, Dynamo das zweitbeste Auswärtsteam. Und auch bei den geschossenen Toren und Gegentoren bewegen sich beide Teams auf Augenhöhe (44:24 bzw. 40:23).
 
Damit enden dann aber auch die Gemeinsamkeiten - zumindest Wollitz zufolge. "Wenn man sich das Stadion, die Infrastruktur und die wirtschaftlichen Möglichkeiten anschaut, dann sind das Lichtjahre Unterschied." Doch das zählt am Samstag nicht. "Dennoch werden wir uns in diesem Spiel nicht kleiner machen als wir sind", so "Pele" Wollitz weiter.

Fans des FC Energie Cottbus (Quelle: IMAGO / Fotostand)
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Feiert Torjäger Timmy Thiele sein Comeback?

Nach wochenlanger Pause könnte am Samstag Torjäger Timmy Thiele sein Comeback im Energie-Dress feiern. Seit Mittwoch ist der Top-Scorer der Lausitzer (zehn Tore, sechs Vorlagen) wieder im Training. Der Stürmer komme immer wieder "schnell in einen guten Rhythmus", bescheinigt sein Coach. Ein Kurzeinsatz ist nicht ausgeschlossen.
 
Dresden hingegen plagen personelle Sorgen. Nach der Rückrunden-Auftaktniederlage gegen Köln (2:3) müssen die Sachsen auf Top-Torjäger Christoph Daferner (gesperrt) sowie auf Mittelfeldanker Vinko Sapina (verletzt) verzichten. Nach der Gelbsperre für Daferner gilt Dynamo-Kapitän Stefan Kutschke als ein Kandidat für die Startelf.
 
Kutschke zufolge seien folgende Attribute in diesem Ost-Derby entscheidend: "Wille, Einsatz, Leidenschaft, völlige Hingabe für die 90 Minuten und sein Team." Außerdem zollte Kutschke, im Gespräch mit dem MDR, dem Drittliga-Spitzenreiter Cottbus großen Respekt. "Es ist schon langsam unheimlich, dass immer die Aufsteiger die 3. Liga aufmischen." Nach 20 Spieltagen sei die Leistung von Cottbus "kein Glück oder Zufall". Sie nähmen "den Flow gerade mit und präsentieren sich sehr, sehr stark".

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Wollitz: "Keine Spinnereien" - aber die Fans dürfen träumen

Sollte Energie diese Form weiter halten und am Samstag gewinnen, würde der Abstand auf Rang zwei auf fünf Punkte wachsen. "Man darf jetzt keine Spinnereien anfangen, sondern sollte dankbar sein für den Moment", stellt "Pele" Wollitz klar, der das Thema Aufstieg weiter weitestmöglich von seinen Spielern fernhalten möchte. Die Fans dürfen aber sehr wohl weiter träumen.

Sendung: rbb UM6, 25.01.2025, 18 Uhr