0:0-Remis Hinten stark, vorne schwach: Union holt Punkt gegen RB Leipzig
Union Berlin beweist gegen RB Leipzig, dass es zu gut für die Tabellenkeller ist. Die Köpenicker Defensive ließ die Leipziger Offensive nur selten zum Zug kommen. Es wäre mehr drin gewesen – doch der Angriff war zu harmlos.
Fakten Zum Spiel
- Mit dem Unentschieden bleib Union Berlin vorerst auf dem 14. Tabellenplatz, RB Leipzig verdrängt den VfB Stuttgart von Rang vier
- In den letzten vier Vergleichen mit RB gelang Union kein Treffer
- Union konnte von den letzten 13 Bundesliga-Spielen nur eines gewinnen
Im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga hat der 1. FC Union Berlin einen Punkt geholt. Im Stadion an der Alten Försterei trennten sich die Köpenicker und RB Leipzig am Samstagabend mit einem torlosen Remis. Den einsatzfreudigen und defensivstarken Unionern gelang nach dem enttäuschenden 0:3 in der Vorwoche auf St. Pauli die Wiedergutmachung.
Der Spielverlauf
Die beiden Innenverteidiger Kevin Vogt (angeschlagen) und Leopold Querfeld (gesperrt) fehlten, und so setzte André Breitenreiter aus personellen Zwängen eine Viererkette aufs Feld, nachdem er in den vorigen beiden Partien auf die Fünfer-Kette gesetzt hatte.
In der ersten Viertelstunde blieb es verhältnismäßig still auf den Rängen der Alten Försterei. Die traditionsaffine Köpenicker Fan-Gemeinschaft wollte damit gegen das Geschäftskonstrukt RB Leipzig protestieren. Als sich dann pünktlich zur 16. Minute die bewährte euphorische Atmosphäre entlud, passte plötzlich auch die Leistung der Unioner auf dem Platz. Die Außenseiter waren tatsächlich spielbestimmend.
Hinten ließen sie die feinfüßige Leipziger Offensive um Lois Openda und Xaxi Simons überhaupt nicht zum Zug kommen. Vorne starteten die Unioner mehrere Angriffsversuche über ihre Außenspieler Benedict Hollerbach (links) und Tom Skarke (rechts), die allerdings außer Ablagen für Distanzschüsse keine gefährlichen Torgelegenheiten hervorbrachten. So konnte sich auch Stürmer Ivan Prtajin bei seiner Startelf-Premiere (für Jordan) nicht in Szene setzen.
Nach der Pause zeigten die Leipziger, wie schnell sich das Blatt wenden kann: Einen geblockten Ball konnte Benjamin Sesko ins gegnerische Gehäuse einschieben. Doch zum Glück für die Unioner stand er dabei knapp im Abseits.
Der gewohnt fleißige, laufstarke Hollerbach stand in der 68. Minute dann sinnbildlich für das Unioner Dilemma: Der Angreifer erspielte sich im Sechzehner eine freie Schussbahn, zog ab, allerdings viel zu schwach direkt auf Keeper Peter Gulasci. Weitere, aber zu ungefährliche Abschlüsse seiner Teamkollegen sollten folgen. In der Nachspielzeit war dann doch noch mal alles drin für Union: Keeper Gulasci rutschte der Ball durch die Finger, der eingewechselte Jordan spitzelte den Ball in Richtung Tor, aber Sesko konnte auf der Linie klären. Es blieb beim 0:0.
Was war denn da los?
Nach einer guten halben Stunde ging Xavi Simons zu Boden. Der Schiedsrichter entschied auf Freistoß, nahe der Mittellinie, also aus völlig harmloser Position. Doch der – vermeintliche – Übeltäter Josip Juranovic fixierte Xavi bohrend, wies ihn lautstark zurecht. Der Grund: Der Leipziger Offensivspieler hatte sich den Freistoß erheuchelt wie TV-Bilder nahelegen sollten. Eine Schwalbe der Marke "Fliegender Holländer". Und Juranovic kassierte auch noch gelb.
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Spieler des Tages
Benedict Hollerbach beschäftigte wie so oft in den Vorwochen die gegnerische Außenverteidigung. Der Angreifer holte sich die Bälle oftmals in der eigenen Hälfte, erkämpfte sich die Kugel notfalls auch selbst, lieferte sich mehrere Laufduelle mit Ridle Baku und Lukas Klostermann, lief am weitesten bei den Unionern. Hollerbach stand gegen Leipzig für den eisernen Einsatz, der für den Klassenverbleib letztlich nötig sein wird. Bei seiner größten Torchance, einem Abschluss aus 14 Metern direkt auf Torhüter Gulasci, wäre allerdings mehr drin gewesen (68.).
Das Spiel im Liveticker
Sendung: rbb24, 01.02.2025, 21:55 Uhr