DFB-Pokal Hertha gewinnt souverän bei Regionalligist Jena
Hertha feiert einen gelungenen DFB-Pokal-Auftakt. Beim Regionalligisten Carl Zeiss Jena haben die Berliner alles im Griff und sorgen für mehrere sehenswerte Treffer. Nach dem Erstrunden-Aus im Vorjahr zieht das Team nun in die zweite Runde ein.
- Das 5:0 gegen Jena ist Herthas erster Pflichtspielsieg in der neuen Saison
- Es ist der höchste Pokalsieg für Hertha seit zwanzig Jahren (6:1 beim SSV Reutlingen, 2003)
- Hertha schießt 21 mal aufs Tor, Jena elfmal
- Verkaufskandidat Suat Serdar steht überraschend in der Startelf
Hertha BSC hat die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht. Der Fußball-Zweitligist setzte sich am Samstagnachmittag bei Carl Zeiss Jena souverän mit 5:0 (1:0) durch und wurde damit seiner Favoritenrolle gerecht. Nach zuletzt zwei Niederlagen zum Start der 2. Bundesliga ist es der erste Pflichtspielsieg der Herthaner in der laufenden Spielzeit.
Die Tore gegen den Regionalligisten erzielten vor 11.800 Zuschauern am Ernst-Abbe-Sportfeld Palko Dardai (6. Minute), Haris Tabakovic (47.), Marco Richter (49., 52.) und Filip Uremovic (59.).
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Palko Dardai zu Beginn auffälligster Herthaner
Für viele überraschend kam Suat Serdar zu seinem ersten Pflichtspiel in der Spielzeit 2023/24. Der Mittelfeldspieler galt zuletzt als Verkaufskandidat beim klammen Hauptstadt-Verein. Auch Tjark Ernst feierte sein Saison-Debüt. Der Nachwuchskeeper hütete für den nach Florenz gewechselten Stammtorwart Oliver Christensen das Tor der Berliner.
Nach nur drei Minuten kamen die Hausherren bereits gefährlich nah vor das Gehäuse des Favoriten. Allerdings wurde zunächst der Schuss des Jenaers Joshua Endres abgeblockt, danach setzte sein Teamkollege Pasqual Verkamp den Nachschuss überhastet über das Tor.
Hertha antwortete prompt. Auf der linken Seite schickte Fabian Reese den Außenverteidiger Jeremy Dudziak, der scharf in den Strafraum flankte, wo Palko Dardai wuchtig einköpfte zum 1:0. Es war sein erster Treffer für die Berliner seit seiner Rückkehr zum Hauptstadtklub vor zwei Wochen. Dardai hatte gar den Doppelpack auf dem Fuß, doch er zirkelte den Ball aus zwölf Metern am linken Pfosten vorbei. Eine halbe Stunde war da bereits gespielt. Hertha drängte in der Folge auf die Vorentscheidung, doch es blieb beim 1:0 zur Pause.
Hertha hat alles im Griff
Nach dem Seitenwechsel sorgte das Team von Pal Dardai dann schnell für klare Verhältnisse. Reeses weiten Einwurf von der linken Seite ließ Austria-Zugang Haris Tabakovic einmal aufprallen, um den Ball dann mit dem Rücken zum Tor sehenswert mit seinem rechten Fuß über Keeper Kevin Kunz zu heben (47.)
Zwei Minuten später brachte Reese erneut einen Einwurf in den Sechzehner, diesmal leitete Toni Leistner die Kugel per Kopf an den zentral postierten Marco Richter weiter, der aus sechs Metern per Dropkick einschoss zum 3:0.
Richter sorgte im nächsten Angriff erneut für einen Treffer: Reese brachte an der rechten Strafraumseite einen flachen Pass auf den heranrauschenden Offensivmann, der direkt abschloss und auf 4:0 erhöhte.
Nicht mal eine Stunde brauchte es für das 5:0. Der eingewechselte Linus Gechter flankte aus dem Sprint heraus von der rechten Seite hoch in den Strafraum. Dort gewann zunächst Tabakovic sein Kopfballduell, wodurch der Ball zu Filip Uremovic segelte. Der Joker köpfelte aus zwei Metern unhaltbar ein (59.).
Es war gleichzeitig der letzte Treffer beim souveränen Sieg der Berliner. Nach dem frühen Pokal-Aus im Vorjahr (9:10 nach Elfmeterschießen gegen Eintracht Braunschweig) zieht Hertha nun in die zweite Runde ein.
Ausschreitungen nach dem Spiel
Nach dem Spiel ist es im Stadion zu Ausschreitungen gekommen, wie der Sport-Informations-Dienst (SID) berichtet. Nach gegenseitigen Provokationen beider Lager durchbrachen etwa 50 Hertha-Fans das Tor vom Gästeblock und drängten in den Innenraum, dort gerieten sie mit dem Sicherheitspersonal aneinander. Als Folge kletterten auch einzelne Jena-Fans über die Zäune und versuchten, zu den Hertha-Fans zu gelangen.
Angeheizt wurde die Lage, als Hertha-Anhänger Pyrotechnik in den Jena-Block schossen. Zudem explodierten zwei Böller. Als die Polizei in den Innenraum kam, zogen sich die Hertha-Fans in ihren Block zurück. Die Polizei Jena wollte am Sonntag auf SID-Anfrage zu den Vorfällen keine Stellung beziehen.
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Sendung: rbb24 Inforadio, 12.08.2023, 13 Uhr