Ole Werner sitzt bei der Pressekonferenz und spricht ins Mikrofon.

buten un binnen Werner verrät seinen Matchplan für das Spiel gegen den FC Bayern

Stand: 06.02.2025 16:38 Uhr

Ein Jahr nach dem 1:0-Sieg beim FC Bayern fährt Werder mit angespannter Personalsituation nach München. Auch Trainer Ole Werner muss das Spiel von der Tribüne verfolgen.

Von Julian Meiser

"Wir fahren dahin, um das Spiel zu gewinnen", betont Ole Werner vor dem Spiel am Freitagabend in München, wohl wissend dass dieses Ziel durchaus ambitioniert ist. In den vergangenen 30 Partien holte Werder lediglich einen einzigen Dreier gegen den FC Bayern.

Werders Trainer wird nicht auf der Trainerbank Platz nehmen dürfen, sondern auf der Tribüne der Münchner Arena. Der Kontakt zur Mannschaft ist ihm während des Spiel untersagt. Grund dafür ist die Rote Karte, die er sich eine Woche zuvor gegen Mainz eingehandelt hatte.

Ole Werner vertraut seinem Co-Trainer blind

Statt Werner wird sein Co-Trainer Patrick Kohlmann an der Seitenlinie stehen. In ihn und das weitere Trainerteam hat der Bremer Chefcoach großes Vertrauen.

"Patrick Kohlmann sitzt jetzt schon etwa 200 Profispiele neben mir. Keiner auf diesem Planet weiß besser, wie ich Entscheidungen treffe, wie wir Entscheidungen treffen", erläutert Werner und beschreibt ihn so: "Wir sind vom Charakter sehr ähnlich gestrickt, arbeiten sehr gewissenhaft, nehmen uns nicht zu wichtig."

Natürlich ist es so, dass die gemeinsamen Jahre, die Emotionen, die man erlebt hat, zusammenschweißen. Ich weiß zu jedem Zeitpunkt, dass ich mich auf ihn verlassen kann. Er weiß das umgekehrt genauso. Wir verstehen uns blind.
(Werder-Trainer Ole Werner über Patrick Kohlmann)

Werders mit Abwehrsorgen in München

Werder reist mit Personalmangel in der Abwehrzentrale nach München. Der am Innenband verletzte Marco Friedl und Niklas Stark sind gesperrt, zudem fällt Julian Malatini weiterhin aus. Entsprechend stellt sich die Innenverteidigung von selbst auf: Amos Pieper, Anthony Jung und Milos Veljkovic bilden das Defensivtrio, um Harry Kane und Co. am Toreschießen zu hindern.

Im Laufe der Saison ist jeder Spieler wichtig. Auf der einen Seite ist es so, dass wir uns über jeden Ausfall ärgern, auf der anderen Seite ist es für jeden Spieler eine Chance, sich zu zeigen.
(Werder-Trainer Ole Werner über die Kadertiefe)

Auch für den Fall, dass einer der drei Innenverteidiger gegen die Bayern ausgewechselt werden müsste, ist Werder laut Werner gewappnet: "Wir haben unsere Lösungen, die möchte ich aber noch nicht verraten", deutet Werner an und ergänzt: "Vor allem in der Hoffnung, dass unsere Dreierkette standhält."

Werners Matchplan, den er zusammen mit seinem Trainerstab erarbeitet hat, ist klar. Er fordert "eine gute Kompaktheit im Defensivverbund", ohne dauerhaft Beton anzumischen: "Es wird wichtig sein, dass in den Momenten, in denen Räume da sind, du dich traust, Fußball zu spielen und für Entlastung zu sorgen – und nicht nur über Umschaltmomente sondern auch über Ballbesitzphasen."

André Silva darf mit Einsatz rechnen

Für offensive Akzente könnte Winterneuzugang André Silva sorgen. Der 29-jährige Stürmer steht beim Spiel in München erstmals im Werder-Kader. "Ich freue mich, dass er mit nach München kommt und wir ihn da mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sehen werden", sagt Werner über die Leihgabe aus Leipzig.

Für einen Startelfeinsatz reiche es aber noch nicht für den portugiesischen Nationalspieler, schließlich hatte er unter der Woche nur "dosiert" trainiert – nicht zuletzt wegen seiner Wadenprobleme, mit denen er in Leipzig zu kämpfen hatte.

Er hat sich gut eingefunden, ist ein offener Typ, der die Liga kennt, sich seit vielen Jahren auf Topniveau bewegt.
(Ole Werner über Stürmer André Silva)

"André ist jemand, der vor allem im Strafraum ein Näschen hat", präzisiert Werner die Stärken seines neuen Angreifers. Grundsätzlich hält der Werder-Trainer Silva für einen gefährlichen Kopfballspieler, der diese Stärke bei RB Leipzig allerdings nicht vollends entfalten konnte, weil das Spiel nicht der Spielweise des Vereins entsprach. Beim SVW soll sich das ändern: "Wir sind eine Mannschaft, die viel mit Flanken arbeitet!"

Dass der stark ins neue Jahr gestartete FC Bayern (fünf Siege aus fünf Bundesligaspielen) defensiv nicht überwindbar ist, zeigt das Spiel vom vergangenen Wochenende gegen Holstein Kiel. Nach 4:0-Führung kassierten die Bayern noch drei Gegentreffer gegen die Störche. Zusätzliche Hoffnung für die Werder-Spieler, die bereits vor einem Jahr gezeigt haben, wie ein Underdog drei Punkte aus München entführen kann.

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Sportblitz, 6. Februar 2024, 18:06 Uhr