buten un binnen Fischtown Ladies: Eishockey in Bremerhaven hat Frauenpower
Eishockey ist Männersport? Von wegen! Die Spielerinnen des REV Bremerhaven erkämpfen sich als Frauenteam ihren Platz auf dem Eis – und träumen von noch viel mehr.
Ein Hauch von Olympia liegt in der Bremerhavener Luft: Von Donnerstag bis Sonntag kämpft die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft der Frauen in der Eisarena um ihre Qualifikation für die Winterspiele 2026. Normalerweise ist die Halle die Heimat der Fischtown Pinguins – aber auch der Fischtown Ladies. Denn in Bremerhaven hat Eishockey jede Menge Frauenpower.
Zwei Mal die Woche trainieren die Fischtown Ladies in der Eisarena Bremerhaven. Mit rund 30 Mädchen und Frauen treten sie in der Damenliga Nord-Ost an. Mit dabei ist auch die 15-jährige Melina Harbeck. Sie ist quasi in den Eishockeysport hineingewachsen.
"Ist das nicht ein Jungssport?"
Die 15-jährige Melina Harbeck spielt bereits seit frühster Kindheit Eishockey.
"Tatsächlich hat meine Mutter schon früher immer sehr viel Eishockey geguckt und sie hat mich mit zwei Jahren schon mitgenommen", erzählt Melina Harbeck bei Bremen Eins: "Das hat mich irgendwann so begeistert, dass ich es selbst ausprobieren wollte." Aber bei vielen gilt es immer noch als Männersport. Vorurteile kennen alle Spielerinnen, die diesen Sport betreiben.
"Früher kam oft die Frage: 'Ist das nicht ein Jungssport?'", sagt Melina Harbeck: "Mittlerweile ist das in meinem Umfeld kein Thema mehr, die sind es gewohnt." Aber kommen neue Leute hinzu, kommen ab und zu auch die Kommentare.
Einziges Mädchen unter Jungs
Gina Korch von den Fischtown Ladies hat bereits mit vier Jahren auf dem Eis gestanden.
Auch ihre Teamkollegin Gina Korch kennt die Sprüche. Die 19-Jährige hat bis vor kurzem noch in der U20-Mannschaft des REV Bremerhaven gespielt – zwischen ganz vielen Jungen, als einziges Mädchen.
Dass das Spiel dort intensiver und körperlicher ist, überraschte Gina Korch dabei nicht. Aber: "Ich bin das gar nicht gewohnt, dass man groß anzweifelt, dass ich Eishockey spiele. Ich bin recht groß und breit. Aber es gab doch mal doofe Kommentare von den gegnerischen Jungs."
"Mich hat das einfach fasziniert"
Gina Korch steht schon seit 14 Jahren auf den Kufen, auch sie ist da irgendwie reingewachsen. "Eishockey war irgendwie schon immer in meinem Leben. Mein Bruder hat damals auch gespielt und dann habe ich mich später auch entschieden zu spielen."
Reine Mädchenmannschaften gibt es in der Jugend nicht. Gina kennt es nicht anders. Sie hat schon immer in gemischten Mannschaften mitgespielt. "Mich hat das einfach fasziniert, ich war von klein auf dabei und habe immer bei den Jungs mitgespielt. Das war meine beste Entscheidung."
Frauenteam als Gemeinschaft
Voller Einsatz bei den Fischtown Ladies in der Damenliga Nord-Ost.
Erst seit einem Jahr ist sie nun bei den Fischtown Ladies. Dort fühlt die 19-Jährige sich wohl: "Wir verlieren zwar viel, aber wir sind trotzdem eine Gemeinschaft. Wir machen auch privat viel zusammen. Es macht einfach Spaß und wir versuchen unser Bestes daraus zu machen. Wir werden immer besser und dadurch macht es noch mehr Spaß."
Aber einmal höher spielen, einmal raus aus Bremerhaven – davon träumt Melina Harbeck mit ihren 15 Jahren. "Wenn sich die Möglichkeit ergibt, würde ich das auf jeden Fall machen", sagt sie. Zweite Bundesliga oder noch höher, das wär's.
Daumen drücken für die Nationalmannschaft
Die Spiele der deutschen Nationalmannschaft verfolgen natürlich auch die Bremerhavener Fischtown Ladies in diesen Tagen ganz genau. Gegen ein paar Spielerinnen hat Melina Harbeck sogar schon einmal auf dem Eis gestanden.
Doch auch, wenn sie dieses Mal nur Zuschauerinnen in ihrer Eisarena sind. Die Olympia-Luft in Bremerhaven macht ihnen so oder so Lust auf mehr.
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Dieses Thema im Programm:
Bremen Eins, Der Morgen, 5. Februar 2025, 9:20 Uhr