![Werder-Stürmer Justin Njinmah hockt frustriert im Spiel gegen Bayern München auf dem Rasen, nachdem er umgeknickt ist. Der Schiedsrichter erkundigt sich bei ihm, auch andere Spieler beugen sich zu ihm herunter. | Imago | Kolbert-Press Werder-Stürmer Justin Njinmah hockt frustriert im Spiel gegen Bayern München auf dem Rasen, nachdem er umgeknickt ist. Der Schiedsrichter erkundigt sich bei ihm, auch andere Spieler beugen sich zu ihm herunter.](https://images.sportschau.de/image/e0ddbd85-2442-4f55-9ac3-f24f81dde374/AAABlOT32KI/AAABkZLrr6A/original/rb-werder-stuermer-justin-njinmah-hockt-frustriert-im-spiel-gegen-bayern-muenchen-auf-dem-rasen-nachdem-er-umgeknickt-ist-der-schiedsrichter-erkundigt-sich-bei-ihm-auch-andere-spieler-beugen-sich-zu-ihm-herunter-100.jpg?overlay=fcbef2c4-bd7f-447a-9f89-8ec39d259769&overlayModificationDate=AAABjb1swiQ)
buten un binnen Werder verliert gegen die Bayern – und 2 weitere Spieler
Das Bremer Bollwerk schlug sich eine Weile wacker in München. Am Ende unterlag Werder doch mit 0:3. Bitter für das Werner-Team: Das Lazarett vergrößert sich weiter.
Es war relativ leicht am Freitagabend, Ole Werner zu übersehen. Dem Werder-Coach war es nach seiner Roten Karte aus dem vergangenen Spiel gegen Mainz nicht erlaubt, in der Münchner Arena an der Seitenlinie zu stehen oder seine Mannschaft in der Kabine aufzubauen. Stattdessen musste Werner das Spiel gegen die Bayern auf der kalten Tribüne verfolgen, eingemummelt in Schal und Mütze.
Kein Wunder also, dass selbst Bayern-Coach Vincent Kompany bei der Pressekonferenz nach dem 3:0-Sieg Werner glatt übersah und eine Frage beantwortete, die eigentlich an den Bremer Trainer ging. "Ach so, Entschuldigung", wiegelte Kompany ab. Werner nahm es mit Humor.
Jungs Handspiel ein Geschenk für die Bayern
![Werder-Trainer Ole Werner war aufgrund seiner Roten Karte in München wenig zu sehen. | Gumzmedia | Andreas Gumz Werder-Trainer Ole Werner auf dem Podium der Pressekonferenz nach dem Bayern-Spiel, Perspektive von unten fotografiert, so dass nur der Kopf ab seinen Augen zu sehen ist.](https://images.sportschau.de/image/8fb714ad-dcce-41dc-85f2-bd5520d22528/AAABlOUBlb4/AAABkZLlUbs/16x9-960/rb-werder-trainer-ole-werner-war-aufgrund-seiner-roten-karte-in-muenchen-wenig-zu-sehen-100.jpg)
Werder-Trainer Ole Werner war aufgrund seiner Roten Karte in München wenig zu sehen.
Dabei war der Rest des Abends wenig amüsant aus Werders Sicht gewesen. Zwar stellten sich die Grün-Weißen konsequent tief hinten rein, verteidigten "vieles weg", wie Stürmer Marvin Ducksch untermauerte, und konnten so immerhin mit 0:0 in die Halbzeitpause gehen.
Bei Werder keimte die leichte Hoffnung auf einen Punktgewinn in München auf.
Wenn wir den ersten Elfmeter nicht bekommen, können wir vielleicht hier 0:0 spielen oder noch einen Nadelstich setzen. Wir haben bis dahin ganz gut verteidigt, keine Riesenchance zugelassen. Umso ärgerlicher, wie wir dann in Rückstand geraten.
(Werder-Stürmer Marvin Ducksch)
So oder so hätte das Bremer Bollwerk mit seiner extrem passiven Art und Weise wohl nicht mehr ewig gegen die selbstbewussten Bayern gehalten. Doch Werders Verteidiger Anthony Jung kam ihnen mit seinem Handspiel in der 54. Minute noch entgegen.
Kane humorlos sicher vom Elfmeterpunkt
![Frust bei Werder: Harry Kane war gleich zwei Mal erfolgreich vom Elfmeterpunkt für die Bayern. | Imago | Oryk Haist Werder-Spieler sind frustriert, während die Bayern-Spieler hinter ihnen ihr Tor gemeinsam feiern.](https://images.sportschau.de/image/b984456e-1af1-4443-8721-54f8e8d6929c/AAABlOUMGfA/AAABkZLlUbs/16x9-960/rb-frust-bei-werder-harry-kane-war-gleich-zwei-mal-erfolgreich-vom-elfmeterpunkt-fuer-die-bayern-100.jpg)
Frust bei Werder: Harry Kane war gleich zwei Mal erfolgreich vom Elfmeterpunkt für die Bayern.
Harry Kane verwandelte den Elfmeter so trocken und humorlos, wie er es mit den 27 Elfmetern zuvor getan hatte. Die Bayern führten mit 1:0, aber immer noch wollte das Münchner Offensivfeuerwerk nicht zünden. Erst in der 82. Minute gelang Leroy Sané das 2:0. Spätestens da war auch die letzte Bremer Hoffnung auf einen Punkt zerstört.
Dass Jung am Ende der Nachspielzeit dann noch den zweiten Elfmeter des Abends verursachte, vergrößerte seine eigene tragische Rolle in diesem Spiel. Kane netzte auch seinen 29. Elfmeter in Folge zum 3:0 ein. Es war ein Arbeitssieg für den Tabellenführer, nicht mehr.
Werders Personalsorgen vergrößern sich
Werders Torwart Michael Zetterer hatte noch ein ums andere Mal mit glänzenden Paraden sein Bremer Team im Spiel gehalten, das viel zu tief verteidigte, um selbst irgendeine Art von Torgefahr entwickeln zu können. Sie waren dieses Mal in München nicht unter die Räder gekommen, wie es ihnen – mit Ausnahme des letzten Spiels – sehr oft passiert war. Doch belohnt wurde ihre Bollwerk-Taktik eben auch nicht.
Wenn du gewinnen willst, muss alles passen – uns ist dann die Personalsituation auf die Füße gefallen, sodass uns die Körner gefehlt haben. In der Höhe tut das Ergebnis weh, weil die Jungs alles auf dem Platz gelassen haben.
(Werder-Trainer Ole Werner)
Für Werder hatte die Niederlage in München noch einen bitteren Nachgeschmack. Denn bereits vor der Partie standen mit Marco Friedl, Leonardo Bittencourt, Julian Malatini, Romano Schmid und Keke Topp fünf Spieler auf der Verletztenliste. Nun kamen mit Justin Njinmah und Jens Stage wohl noch zwei weitere hinzu, beide mussten vorzeitig raus.
Stage hatte muskuläre Probleme, Njinmah war mit dem Fuß, der im vergangenen Jahr operiert worden war, umgeknickt. "Jetzt geht es in erster Linie darum, die Daumen zu drücken, dass es bei den Jungs, die verletzt raus sind, nicht allzu schlimm ist", betonte Werner. Positiv ist, dass Werder einen Tag mehr für die Regeneration hat, erst am Sonntag, den 16. Februar, steht das nächste Spiel gegen Hoffenheim an.
Mehr zu Werder Bremen:
Dieses Thema im Programm:
Bremen Eins, Nachrichten, 7. Februar 2025, 23 Uhr