buten un binnen Diese 3 Athleten aus Bremen nehmen an den Paralympics in Paris teil
Am Mittwoch beginnen in Paris die Paralympics. Mit Léon Schäfer, Mascha Mosel und Salman Abbariki kämpfen auch drei Athleten aus Bremen dort um die Medaillen.
Die Teilnahme an den Paralympics ist für viele Para-Athletinnen und -Athleten das große Ziel, das sie einmal im Leben erreichen möchten. Zweieinhalb Wochen nach dem Ende der Olympischen Spiele beginnen nun für sie die Wettkämpfe in Paris.
Mit den Leichtathleten Léon Schäfer und Salman Abbariki sowie Rollstuhl-Rugby-Spielerin Masch Mosel mischen auch drei Athleten aus Bremen in der französischen Hauptstadt mit. Wir stellen die Teilnehmer vor dem Start am Mittwoch einmal genauer vor.
1. Léon Schäfer (Leichtathletik)
Der 27-Jährige nimmt nach Rio de Janeiro 2016 und Tokio 2021 zum dritten Mal an den Paralympics teil. Schäfer ist in Bremen aufgewachsen und hoffte eigentlich auf eine Karriere als Fußballer. Mit lediglich zwölf Jahren erhielt er jedoch eine Knochenkrebs-Diagnose. In der Folge musste Schäfer der rechte Oberschenkel amputiert werden. Der Traum vom Leben als Profi-Fußballer war damit geplatzt, doch Schäfers Ehrgeiz war ungebrochen. Als Leichtathlet startet er mittlerweile beim TSV Bayer 04 Leverkusen durch.
Zuletzt holte er im Mai bei der WM der Para-Leichtathleten in Japan zweimal die Gold-Medaille. Im Weitsprung war es für ihn bereits das dritte WM-Gold, auch über die 100 Meter kam er als schnellster Sprinter ins Ziel. Vor drei Jahren in Tokio startete der 27-Jährige im Weitsprung als Favorit, doch aufgrund von Problemen mit der Prothese reichte es "nur" für Silber. Über die 100 Meter holte er Bronze.
Léon Schäfer will mit zwei Gold-Medaillen aus Paris zurückkommen
"Ich habe mit den Paralympics auf jeden Fall noch eine Rechnung offen", sagt Schäfer. Dieses Mal will er sich im Weitsprung und über die 100 Meter jeweils Gold schnappen. Erstmals kämpft Schäfer im Stade de France am Samstagabend um 20:35 Uhr im Weitsprung um eine Medaille. Am Sonntagabend steht über die 100 Meter zunächst der Vorlauf an. Das Finale folgt am Montag um 19:38 Uhr.
2. Mascha Mosel (Rollstuhl-Rugby)
Mascha Mosel ist mit ihrem Team etwas Besonderes gelungen. Erstmals seit den Paralympics 2008 in Peking hat die deutsche Rollstuhl-Rugby-Nationalmannschaft wieder die Qualifikation für die Paralympics geschafft.
Für Mascha Mosel und ihr Team stehen im Rollstuhl-Rugby in der Vorrunde drei Spiele in drei Tagen an.
Wegen Sauerstoffmangels bei der Geburt ist Mosel gehbehindert. Zunächst spielte sie Rollstuhl-Basketball, vor fünf Jahren begann die gebürtige Bremerin dann beim TSV Achim mit dem Rohlstuhl-Rugby. Ihr Ziel war seit jeher die Teilnahme an den Paralympics. "Es ist das Größte, was man schaffen kann, sich mit den Besten der Besten zu messen", sagte die mittlerweile 21-Jährige im vergangenen Jahr im Gespräch mit buten un binnen.
Dies hat geklappt: Mit dem deutschen Team hat Mosel beim Qualifikationsturnier im neuseeländischen Wellington im März im Spiel um Platz drei durch einen Sieg über Brasilien das Ticket für Paris gelöst. Bei den Paralympics heißen die Gegner in der Vorrunde Japan (Donnerstag, 19:30 Uhr), Kanada (Freitag, 17:30 Uhr) und die USA (Samstag, 11:30 Uhr). Rollstuhl-Rugby gehört bei den Paralympics zu den populärsten Sportarten. Entsprechend werden zahlreiche Zuschauer bei den Spielen in der unweit des Eiffelturms gelegenen Champs de Mars Arena erwartet.
3. Salman Abbariki (Leichtathletik)
Für Salman Abbariki ist es die zweite Teilnahme an den Paralymics. 2012 in London startete der Kugelstoßer noch für den Iran, ehe er vor sechs Jahren nach Bremen kam. Wie er dem Weser-Kurier erzählte, kam er zuvor in seiner Heimat mit dem Regime in einen Konflikt, da er die Trainingsbedingungen für die Para-Athleten kritisiert hatte. In der Folge seien die Repressalien für ihn immer größer geworden.
Salman Abbariki hat den Iran verlassen und lebt seit mittlerweile sechs Jahren in Bremen.
Der Spastiker startet in Paris nun für das "Refugee Paralympics Team" – also für das Team der Athletinnen und Athleten, die aus ihrem Heimatland geflüchtet sind. Beim TuS Komet Arsten trainiert er unter Coach Jens Ellrott. 2010 wurde Abbariki Para-Asienmeister, ein Jahr später sogar Weltmeister. Bei den Paralympics in London unterliefen ihm dann aber drei Fehlversuche. In Paris soll es nun deutlich besser laufen.
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Dieses Thema im Programm:
Sportblitz, 26. August 2024, 18:06 Uhr