Das Eishockey-Team der Fischtown Pinguins trainiert in der Eishalle Paradice in Bremen.

buten un binnen Bremen statt Bremerhaven – Pinguins müssen fürs Training umziehen

Stand: 22.01.2025 16:53 Uhr

Durch die Reparaturarbeiten am Ammoniak-Leck in der Eisarena muss der Eishockey-Klub vorerst improvisieren. Die Pinguins-Spieler nehmen es professionell und mit Humor.

Von Petra Philippsen

Bei den Fischtown Pinguins herrscht weiterhin Ausnahmezustand, doch die Eishockey-Profis machen gute Miene zum ungewohnten Spiel. In ihrer heimischen Eisarena in Bremerhaven wird immer noch fieberhaft am Leck gearbeitet, das am vergangenen Freitag durch ein Missgeschick unter der Eisfläche an einer Ammoniak-Leitung entstanden war.

Das laufende Spiel gegen Ingolstadt wurde abgebrochen, die Halle gesperrt und die nächsten beiden Heimspiele auf Februar verschoben. Und das Pinguins-Training findet nun bis auf Weiteres in Bremen statt, in der Paradice-Eishalle in Walle.

Das ist nicht die Situation, die wir uns wünschen, aber wir sind in erster Linie sehr dankbar, dass uns Bremen schnell ausgeholfen hat.
(Pinguins-Manager Sebastian Furchner bei buten un binnen)

Pinguins-Manager Furchner: "Zu jammern ist nicht unsere Art"

"Dann fährt man mit der stinkenden Tasche nach Hause"

Das Eishockey-Team der Fischtown Pinguins trainiert in der Eishalle Paradice in Bremen.

Eishalle Paradice in Bremen-Walle statt Eisarena Bremerhaven: Für die nächsten anderthalb Wochen trainieren die Fischtown Pinguins an ungewohnter Stätte.

Sehr viele Alternativen gibt es bei Eishallen im Bremer Umland nicht, umso erleichterter ist Manager Sebastian Furchner, dass es im Paradice freie Hallenzeiten für sie gab. Nun heißt es für die Pinguins jeden Tag rein in den Mannschaftsbus, gemeinsame Anreise nach Bremen und zurück.

Die Stimmung ist dennoch gut bei den Pinguins und ein bisschen genießen sie auch diese Rückkehr in die Vergangenheit – ohne die durchorganisierten, professionellen Rahmenbedingungen. "Die Kabinen sind natürlich nicht optimal, wir müssen alles mit hierher nehmen", sagt Furchner. Die Spieler aber nehmen den nostalgischen Touch mit Humor.

Es ist ein bisschen wie damals mit 13 Jahren. Man hat die Tasche von Zuhause mitgebracht, packt sie aus, packt sie nach dem Training wieder ein und fährt mit der stinkenden Tasche wieder nach Hause. Aber 'Back-to-the-Roots' ist ganz cool. Wir lachen alle ein bisschen darüber.
(Pinguins-Profi Nino Kinder bei buten un binnen)

Hammerprogramm im Februar

Die gelöste Stimmung im Team ist sicherlich ein Vorteil, um mit dieser ungewöhnlichen Situation umzugehen. Denn Routine und gewohnte Abläufe sind für die Profis eigentlich wichtig. "Ich glaube nicht, dass es ein Nachteil für uns ist", betont Nino Kinder bei buten un binnen: "Die Busfahrt ist etwas länger, aber das Eis ist kein so großer Unterschied zu dem in Bremerhaven. Für uns ist das gar kein Problem. Wir lassen uns davon nicht unterkriegen."

Auch nicht von der Aussicht auf das nun noch härtere Programm im Februar, wenn durch die beiden Verlegungen nun zwölf Spiele binnen 24 Tagen anstehen. "Das werden anstrengende Wochen", sagt Kinder, "aber wir sind alle fit genug und kriegen das hin."

Hoffen auf Heimspiel am 2. Februar

Wie lange die Pinguins noch ausweichen müssen, ist offen, doch der Plan für die kommenden anderthalb Wochen steht. Am Donnerstag und Freitag wird in Bremen trainiert, am Samstag reist das Team nach Schwenningen und spielt am Sonntag dort. Am Montag ist trainingsfrei, am Dienstag und Mittwoch steht wieder das Paradice in Bremen an.

Am Donnerstag darauf fährt die Mannschaft nach München und spielt dort am Freitag. Am Sonntag, den 2. Februar, stände das nächste, geplante Heimspiel in Bremerhaven an. Ob die Eisarena dann schon wieder freigegeben ist, steht noch nicht fest. Aber die Hoffnung bei den Pinguins ist da. "Die Jungs klagen nicht, sie machen einfach und das ist ihnen ganz hoch anzurechnen", lobt Furchner. Dennoch fügt der Ex-Profi hinzu: "Es sind schon viele Dinge passiert in meiner Karriere, aber das ist etwas, das man nie wieder erleben möchte."

Giftige Chemikalie war Grund für Evakuierung der Eisarena Bremerhaven

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