Collage zeigt 4 sportliche Highlights im Jahr 2024: Lateinformation Grün Gold;

buten un binnen Bremens Sportler des Jahres 2024: Die ersten Sieger stehen fest

Stand: 11.02.2025 18:00 Uhr

Tanzen, Radsport, Eishockey, Fußball: Es gab wieder viele sportliche Höhenflüge, die am 11. März auf der Sportgala im GOP ausgezeichnet werden. Hier sind die Nominerten.

Von Petra Philippsen

Vor einem Jahr durften sich Gravel-Bike-Fahrerin Carolin Schiff, Grün-Gold-Tänzer Thomas Friedrich und das Eishockey-Team der Fischtown Pinguins bei der Bremer Sportgala im GOP Varieté über die Auszeichnung in den Hauptkategorien freuen. In diesem Jahr wird am 11. März erstmals auch die Behindertensportlerin oder der Behindertensportler des Jahres 2024 erst am Galaabend bekannt gegeben.

In vier Kategorien wurde von der Jury nominiert, in drei Kategorien stehen die Sieger bereits jetzt schon fest: der Trainer des Jahres und die Nachwuchsförderpreise Mannschaft und Individual.

Die nominierten Sportlerinnen

Karina Schönmaier bei einer Turn-Übung.

Turnerin Karina Schönmaier

Turnerin Karina Schönmaier wurde bereits 2021 Bremens Sportlerin des Jahres, inzwischen ist die 19-Jährige für den TuS Chemnitz-Altendorf am Start und wurde mit ihrem Verein deutscher Vizemeister. Bei den Deutschen Turnmeisterschaften sicherte sich Schönmaier Gold im Sprung und gewann drei weitere DM-Medaillen. Zudem war die Bremerin als Reservistin bei den Olympischen Spielen in Paris dabei.

Die Rollkunstläuferin Palmira Suarez-Seeger bei einer Pose mit ihrem Partner.

Rollkunstläuferin Palmira Suarez-Seeger

Für Palmira Seeger-Suarez sind Rollschuhe ihr Leben. Seit ihrem dritten Lebensjahr steht sie auf Rollschuhen, kein Wunder, denn Vater, Bruder, Großmutter und Großonkel betrieben alle Rollkunstlauf. Die 23-Jährige startet für den ERB Bremen als Solotänzerin und wurde Junioren-Weltmeisterin, mehrfach deutsche Meisterin und Vize-Europameisterin. Bei der letzten WM belegte sie Rang acht. Nebenbei studiert Seeger-Suarez Medizin und möchte nach ihrer sportlichen Karriere Kinderärztin werden.

Sophie Weidauer bejubelt ein Tor.

Werder-Stürmerin Sophie Weidauer

Sophie Weidauer ist der Hammer. Seit die Stürmerin von Werder Bremen gegen Eintracht Frankfurt den Fußball aus 30 Metern furios ins Netz hämmerte, ist die 22-Jährige wohl endgültig deutschlandweit bekannt. Ihr Hammertreffer wurde in der ARD-Sportschau zum „Tor des Monats“ gewählt – als erst 17. Frau in der 53-jährigen Geschichte des Wettbewerbs und als erste Werder-Spielerin überhaupt.

Die nominierten Sportler

Niklas Behrens wird für seinen WM-Erfolg im Radsport beglückwünscht.

Radprofi Niklas Behrens

Niklas Behrens hat ein rasantes Jahr hinter sich. Der 21-jährige Bremer Radprofi holte sensationell den WM-Titel beim U23-Straßenrennen, kam bei der U23-EM auf Platz zwei, wurde zu Deutschlands Radsportler des Jahres gekürt und unterschrieb seinen ersten Profivertrag.

Eishockey-Torwart Kristers Gudlevskis von den Fischtown Pinguins lehnt sich über die Bande in einer Spielpause.

Eishockey-Torwart Kristers Gudlevskis von den Fischtown Pinguins

Dass das Eishockeyteam der Fischtown Pinguins in der vergangenen Saison Vizemeister in der DEL wurde, war auch Torhüter Kristers Gudlevskis zu verdanken. Der 32-jährige Lette glänzte stabil mit niedrigem Gegentorschnitt und einer exzellenten Fangquote. Gleich reihenweise brachte es Gudlevskis für die Bremerhavener auf Shutouts, also Spiele ohne ein Gegentor. Die Deutsche Eishockey-Liga ehrte Gudlevskis als "Torhüter des Jahres".

Windsurfer Lennart Neubauer bei einem Sprung während des Freestyle-Wettbewerbs beim Weltcup auf Sylt.

Windsurfer Lennart Neubauer

Mit zehn Jahren kam Lennart Neubauer mehr durch Zufall zum Surfen. Geboren wurde er in Bremen, aufgewachsen ist er jedoch auf Naxos in Griechenland. Dort entdeckte er seine Surfleidenschaft – und sein großes Talent. Schon mit 14 Jahren nahm Neubauer an seiner ersten Surf-Weltmeisterschaft teil – 2024 wurde er mit 20 Jahren auf Sylt dann sensationell Weltmeister.

Die nominierten Mannschaften

Eishockey-Spieler um Jan Urbas und Colt Conrad von den Fischtown Pinguins bejubeln gemeinsam überschwänglich einen Treffer auf dem Eis.

Das Eishockey-Team der Fischtown Pinguins

Die Eishockey-Profis der Fischtown Pinguins wurden bereits 2014, 2016 und 2023 als beste Bremer Mannschaft ausgezeichnet und nach ihrer furiosen Saison als Vizemeister – für viele auch als "Meister der Herzen" – hat das Team von Coach Alexander Sulzer erneut gute Chancen auf die Trophäe. Die Pinguins legten die beste Saison der Vereinsgeschichte hin, inklusive Gewinn des Hauptrunden-Titels.

Die Lateinformation des Bremer Grün-Gold-Clubs bei einer Pose ihrer Choreografie "Freedom and Peace" bei der WM in Wien.

Die Lateinformation des Grün-Gold-Clubs Bremen

Die Lateinformation des Bremer Grün-Gold-Clubs tanzte auch 2024 in seiner eigenen Liga. Mit der extrem schwierigen und runderneuerten Hochgeschwindigkeits-Choreografie "Freedom and Peace" gewann die Mannschaft des Trainerteams von Uta und Roberto Albanese und Sven Emmrich die Bundesliga, die Deutsche Meisterschaft und zum 14. Mal die Weltmeisterschaft. Mehr geht nicht.

Julia Stavickaja (Bremen 1860) während des zweiten Wettkampftages der RSG Staffel A der Deutschen Turnliga

Rhythmische Sportgymnastinnen von Bremen 1860 (Julia Stavickaja)

Für die Sportgymnastinnen von Bremen 1860 hat sich der Kraftakt in der Bundesliga am Ende gelohnt. Die Mannschaft von Trainerin Aleksandra Hemms sicherte sich beim Saisonfinale den dritten Platz und damit den Klassenerhalt. Tatkräftig unterstützt spontan auch von der erfahrenen Gymnastin und Olympionikin Julia Stavickaja, die mitten im zweiten Staatsexamen steckt.

Die nominierten Behindertensportler

Der Kugelstoßer Salman Abbariki beim Kugelstoßen.

Parasportler Salman Abbariki

Salman Abbariki hat einen langen Weg hinter sich. 2018 machte sich der international erfolgreiche Sitzkugelstoßer und -diskuswerfer aus dem Iran auf den Weg nach Deutschland, weil dem Parasportler in seiner Heimat Repressalien drohten. Seither lebt er in Bremen und tritt für den TuS Komet Arsten an. Der inzwischen 38-Jährige ist wegen seiner zerebralen Bewegungsstörung auf den Rollstuhl angewiesen und bestreitet seine Wettkämpfe aus dem sogenannten „Wurfstuhl“. Bei den Paralympics in Paris trat er für das Flüchtlingsteam an, wurde im Sitzkugelstoßen Neunter.

Die Bremer Parathletin Mascha Mosel strahlt während sie für das deutsche Team im Rollstuhlrugby im Einsatz ist.

Rollstuhlrubgysportlerin Mascha Mosel

Die 21-jährige Mascha Mosel liebt es, wenn es quietscht und kracht: Erst vor vier Jahren entdeckte die Bremerin ihre Passion – Rollstuhlrugby im Mixed-Team. Aufgrund eines Sauerstoffmangels bei der Geburt ist Mosel gehbehindert und hatte erst beim TSV Achim mit Rollstuhlbasketball angefangen. Dann kam sie durch Zufall zum Rollstuhlrugby und blieb. Mittlerweile ist die Mediendesigninformatik-Studentin eine feste Größe in der Nationalauswahl und war als eine von zwei Frauen mit dem Mixed-Team bei den Paralympics in Paris dabei. Zwar gewann sie keines der fünf Spiele, dennoch war die erste Qualifikation eines Mixed-Teams seit 16 Jahren bereits ein Erfolg.

Der Bremerhavener Tjark Schimmel hatte 2022 im Alter von 15 Jahren eine Hirnblutung erlitten und kämpft sich seither ins Leben zurück. Geholfen hat ihm dabei das Segeln. Obwohl er im Rollstuhl sitzt, kann der inzwischen 17-Jährige weiterhin seinen Sport ausüben – und das erfolgreich. Für den Wassersportverein Wulsdorf holte Schimmel bei der Inklusiven Internationalen Deutschen Meisterschaft (IDM) für Zwei-Personen-Boote auf dem Chiemsee unter 14 Teams in 42 Wettfahrten den Titel.

Trainer des Jahres: Cristian Tamas

Werders Tischtennis-Trainer Cristian Tamas bei einer Auszeit im intensiven Gespräch mit seinem Spieler Kirill Gerassimenko.

Werders Tischtennis-Coach Cristian Tamas (links)

Seit knapp 20 Jahren ist Cristian Tamas bei Werder Bremen, führte das Tischtennis-Team 2013 zum Deutschen-Meister-Titel. Und nun zum vierten Mal im Pokal ins Final-Four. Doch im Mittelpunkt steht der 45-jährige gebürtige Rumäne nicht gerne.

Dabei ist er gemeinsam mit Teammanager Sascha Greber das Herzstück der Tischtennis-Abteilung. Und der Grund, warum Werders aktuelle Mannschaft, angeführt vom ehemaligen Vizeweltmeister Mattias Falck, bereits in der sechsten Saison zusammenspielt und um die Play-offs kämpft.

Die Auszeichnung ist eine große Ehre für mich und freut mich sehr. Ich bin jetzt seit bald 20 Jahren bei Werder und das ist eine schöne Anerkennung meiner Arbeit.
(Werder-Trainer Cristian Tamas bei buten un binnen)

Tamas besitzt ein gutes Gespür als Trainer, ist taktisch gewieft. Aber er ist vor allem für seine Spieler mal wie der große Bruder und auch mal streng, wenn es erforderlich ist. Der Zusammenhalt in der Mannschaft ist fast schon familiär und vertrauensvoll, doch Tamas ist der unumstrittene Chef. Meistens mit ruhigen Tönen, manchmal aber auch laut. Und immer mit vollem Einsatz und Leidenschaft für den Tischtennis-Sport.

Nachwuchsförderpreis Mannschaftssport

Yigit Bayraktar und Lukrecija Kuraite bei der Weltmeisterschaft Junioren Standard und Latein.

Grün-Gold-Tanzpaar Lukrecija Kuraite und Yigit Bayraktar

15 Jahre und schon mehrfach Weltmeister: Lukrecija Kuraite und Yigit Bayraktar vom Bremer Grün-Gold-Club tanzen in der Junioren-II-Klasse gleich auf drei Hochzeiten: im Latein, im Standard und in den zehn Tänzen. Ein Kraftakt für die beiden Schüler, die für ihr hartes Trainingsprogramm auch noch zwischen Bremen und Litauen pendeln. Aber mit Erfolg: 2024 wurden die beiden Weltmeister im Latein, Vizeweltmeister im Standard und verteidigten ihren WM-Titel über die zehn Titel. 2025 rücken Kuraite und Bayraktar zu den Junioren I auf.

Nachwuchsförderpreis Individualsport

Die Bremer Leichtathletin Sandy Sakyi springt über eine Hürde.

Leichtathletin Sandy Sakyi von Werder Bremen

Einfach nur schnell eine Tartanbahn hinunter zu rennen, das ist Sandy Sakyi von Werder Bremen zu langweilig. Die Leichtathletin sprintet daher über die 100-Meter-Hürden. In der U18-Klasse wurde sie Deutsche Meisterin, in 13,67 Sekunden stellte Sakyi den Bremer Jugendlandesrekord auf. Inzwischen tritt die 18-Jährige bei der U20 an und holte bei der DM Platz drei.

So lief die Bremer Sportgala 2024: "Hab ich mir so sehr gewünscht"

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Sportblitz, 11. Februar 2025, 18:06 Uhr