Auf der Bühne in der Glocke sind neben Blumen zwei Bilder von Dieter Burdenski zu sehen.

buten un binnen Abschied von Burdenski: Wie sich einstige Weggefährten an ihn erinnern

Stand: 22.10.2024 16:45 Uhr

Am Dienstagnachmittag fand im Konzerthaus Glocke die Trauerfeier für Dieter Burdenski statt. Viele Freunde, Mitspieler und einstige Rivalen erwiesen ihm die letzte Ehre.

Von Karsten Lübben, Stephan Schiffner und Axel Pusitzky

Mit 73 Jahren ist Dieter Burdenski am 9. Oktober überraschend verstorben. Der Tod des Bremer Rekordspielers (444 Einsätze für Werder in der Bundesliga) hat viele Menschen in der Region berührt. Am Dienstag bestand nun die Möglichkeit, sich im Rahmen einer Trauerfeier im Konzerthaus Glocke vom einstigen Torwart zu verabschieden. Viele frühere Weggefährten kamen dafür extra nach Bremen und erinnerten sich an gemeinsame Erlebnisse mit Burdenski.

Thomas Schaaf

Ich habe Dieter schon sehr früh als junger Sportler in meinem Leben kennengelernt. Meine ersten Schritte, die ich im Profibereich gemacht habe, waren eng verbunden mit ihm. Er war mein Zimmerkollege, darüber hinaus haben wir viele Veranstaltungen gehabt. Später ging es dann über in die Trainerposition mit ihm als Torwarttrainer. Wir haben viele Jahre geteilt und ich habe so viele gemeinsame Erinnerungen mit ihm. Er ist immer ein lebenslustiger Mensch gewesen. Er hat immer versucht, alle mit Freude mitzunehmen. Er war immer positiv ausgerichtet, immer auf dem Weg, etwas zu machen und aktiv zu sein. Es ist für mich immer noch unbegreiflich.
(Thomas Schaaf)

Klaus-Dieter Fischer

Ich habe jemanden verloren, der mich, wie die Werder-Familie, über 40 Jahre auf meinem Weg selber begleitet hat. Er war immer da. Er war immer ein fröhlicher und lustiger Typ. Er war immer verlässlich, und ist auf einmal plötzlich verschwunden. Das trifft schon.
(Klaus-Dieter Fischer )

Uli Borowka

Dieter Burdenski war in erster Linie ein grandioser Mensch. Er hat eine tolle Karriere gehabt im Profisport und war quasi noch ein Mentor für mich. Ich bin nach Bremen gekommen und im ersten Jahr sind wir Deutscher Meister geworden. Dieter war immer für alle da. Er hat sich um alles gekümmert und hat geguckt, dass alles zusammenbleibt. Er war immer mit Rat und Tat dabei. Auch die ganzen Jahre danach war er immer da. Wir haben immer guten Kontakt gehabt und uns bei den Spielen gesehen. Da habe ich in seiner Loge vorbeigeschaut. Es ist als Mensch ein ganz großer Verlust, klipp und klar.
(Uli Borowka)

Pierre Littbarski

Er war ein Spieler, gegen den ich oft gespielt habe. Ich glaube, er ist der einzige Torhüter, der mal geschmunzelt hat, als ich ein Tor reingeschossen habe. Wir hatten auch hinterher noch Kontakt. Man kennt sich in der Fußballszene. Dieter war ein sehr anerkannter Torhüter. Als Typ ist er auch sehr sympathisch gewesen. Normalerweise sagt man immer, dass die Keeper ein bisschen verrückt waren. Ich glaube, er hat echt eine Ära geprägt hier in Bremen.
(Pierre Littbarski)

Rudi Völler

Ich habe in wunderbaren fünf Jahren hier in Bremen mit ihm zusammenspielen dürfen. Er war ein überragender Torwart, vor allen Dingen aber ein wunderbarer Kerl. Gerade diese 80er-Jahre, wo wir nach dem Training in diversen Kneipen auch mal ein Bier trinken gegangen sind. Das war einfach wunderbar. Er war ein toller Kerl, mit dem man immer viel Spaß haben konnte. (...) Dieter war nicht nur ein überragender Torwart, sondern auch ein erfolgreicher Geschäftsmann, der viele Jahre mit seiner Agentur Hallenturniere und Trainingslager organisiert hat. Wir hatten immer Kontakt. Wir haben auch einige Male, als ich in Leverkusen war, Dinge organisiert. Da war er auch überragend. Er fehlt. Ich kann es heute noch nicht glauben. Vor allen Dingen, weil er ja auch noch topfit fit und auch mit Über-70 ein-, zweimal die Woche Fußball gespielt.
(Rudi Völler )

Henning Scherf

Am stärksten von ihm fand ich, dass er so kommunizieren konnte. Tolle Torwärte gibt es auch jetzt, aber dass die so auf Leute zugehen, andere motivieren und gewinnen können, hat mir immer sehr gut gefallen. Nicht durch Brüllen, so wie der Bayer das immer gemacht hat, sondern durch freundliches Ansprechen. Ich habe dann auch bei Willi Lemke immer nachgefragt: ' Sag mal, macht der nur Theater?' 'Nee der ist so', hat der Willi gesagt, 'der ist 'ne Frohnatur.' Ein liebenswürdeiger Zeitgenosse. Der will nicht den Krach, der will nicht die Intrige, sondern der will Teamgeist und gemeinschaftlichen Erfolg haben. Der will nicht nur selbst gelobt werden, sondern auch die anderen loben. Alles wunderbare Eigenschaften. Die haben mir sehr gefallen. Ich mochte ihn sehr gerne. Dass er so früh gestorben ist, hat mich völlig überrascht.
(Henning Scherf)

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Dieses Thema im Programm:
Sportblitz, 22. Oktober 2024, 18:06 Uhr