Klarer Sieg in Wolfsburg 12 Tore auswärts, null daheim - Werder glänzt nur anderswo
Nur in fremden Stadien feiert Werder bisher Siege und schießt Tore. In Wolfsburg waren es gleich vier Stück. Doch die Bremer wollen der Heimschwäche den Kampf ansagen.
Für die 3.200 Werder-Fans hatte sich der Ausflug von Bremen nach Wolfsburg am Sonntag sichtlich gelohnt. Eine schöne Aufholjagd, viele Tore. Was will das Fußballer-Fanherz mehr? Und so langsam hat es sich unter den Werder-Anhängern wohl herumgesprochen, dass der Spaßfaktor bei Auswärtsspielen inzwischen deutlich größer ist als im heimischen Weser-Stadion.
Vier Tore ihrer Grün-Weißen erlebten die Fans beim 4:2-Sieg in Wolfsburg mit – und damit erhöhte sich das Konto auf insgesamt zwölf Saisontore. Kurios dabei: Werder erzielte allesamt in fremden Stadien, kein einziges daheim.
"Haben Zuhause auch gute Spiele gemacht"
Starker Auftritt: Werder-Stürmer Marvin Ducksch (vorne) traf einmal selbst und steuerte mehrere Vorlagen bei.
An der Luft, so war sich Mitchell Weiser hinterher sicher, läge es jedenfalls nicht. "Wir haben es Zuhause noch nicht geschafft, guten Offensivfußball zu spielen", vermutete er. Gegen Bayern, Dortmund und Freiburg mussten die Bremer bisher im Weser-Stadion ran. Und Trainer Ole Werner betont auch unermüdlich, dass die Torflaute dort eher den starken Gegnern denn dem eigenen Unvermögen geschuldet sei.
"Ich glaube, dass wir Zuhause auch gute Spiele gemacht haben", ist sich Stürmer Marvin Ducksch sicher, "wenn ich mir das Bayern-Spiel wegdenke, haben wir uns gegen Dortmund und Freiburg eigentlich tapfer geschlagen." Der Bremer Heimschwäche stehen auswärts drei Siege und ein Unentschieden samt einem Dutzend Tore entgegen.
Werder trotzt allen Unwägbarkeiten
Babygruß an die Ehefrau: Werders Mitchell Weiser traf zum wichtigen 1:1 gegen Wolfsburg.
In fremden Stadien spielt Werder offenbar befreiter auf, kontert munter drauf los und schlägt wie in Wolfsburg geniale Vorlagen über Außen in die Mitte – mit Weiser und Ducksch in den Hauptrollen.
"Es war ein richtig gutes Spiel von uns", lobte Weiser und Ducksch ergänzte: "Wir haben uns nach dem Rückstand nicht angeschrien, sondern gegenseitig gepusht." Es war das Erstaunlichste an diesem Abend, dass Werder die vielen Unwägbarkeiten so einfach wegsteckte: Die vielen Ausfälle, zu denen nun noch Anthony Jung hinzu kam, die zahlreichen Umstellungen beim Personal und dann ein früher Rückstand.
Endet die Heimschwäche gegen Bayer?
Alles scheinbar kein Problem für das Werder-Kollektiv. Der Bremer Zusammenhalt beeindruckt, unbeirrt drehten sie die Partie in Wolfsburg. Die Hilfestellung durch den Platzverweis schienen sie eigentlich gar nicht zu brauchen.
Unser Treffer vor der Pause war wichtig für den Kopf. In der zweiten Halbzeit haben wir es sehr gut gespielt. Ich kann der Mannschaft nur ein Kompliment machen. Es war eine gute Leistung.
(Werder-Trainer Ole Werner)
Eine gute Leistung, die Werder am kommenden Samstag gegen Bayer Leverkusen wiederholen möchte – im Weser-Stadion. "Wir wollen am Wochenende an die heutige Leistung anknüpfen", meinte Ducksch und auch Weiser ist sich "sicher, dass wir bald mit gutem Offensivfußball Zuhause anfangen."
Es wäre an der Zeit, denn bisher durften ja nur die Auswärtsfahrer mit Werder feiern. Wie in Wolfsburg. "Es war wieder eine super Stimmung, so viele fahren immer mit und das macht einfach viel Spaß", sagte Weiser: "Ich bin froh, dass wir sie belohnen konnten." Darüber würden sich sicherlich auch die Fans in Bremen freuen.
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Sportblitz, 21. Oktober 2024, 18:06 Uhr