Basketballer Adrian Breitlauch von den Eisbären Bremerhaven jubelt während einer Partie gegen Nürnberg.

buten un binnen 200. Mal Breitlauch: Eisbären Bremerhaven mit Aufholjagd beim Jubiläum

Stand: 29.12.2024 18:05 Uhr

Adrian Breitlauch ist der Dauerbrenner des Basketball-Klubs aus Bremerhaven – doch fast hätte Gegner Bayreuth die Feierlaune noch verdorben. Am Ende hieß es aber 71:69.

Von Petra Philippsen

Die Feiertage sind gerade vorbei, doch am Sonntag in der Stadthalle Bremerhaven fand der nächste Feiertag für die Basketball-Fans statt. Ein ganz besonderes Spiel stand an für sie und für einen, den man wie keinen anderen Spieler als Urgestein der Eisbären Bremerhaven bezeichnen kann: Adrian Breitlauch.

Der 31-Jährige wurde bereits vor dem Spielbeginn auf dem Parkett geehrt und bejubelt – die Partie gegen Bayreuth würde seine 200. für die Eisbären werden. Ein Jubiläum, das mit weitem Abstand uneinholbar ist bei den Bremerhavenern. Breitlauch ist und bleibt das Gesicht des Klubs und der einzige Spieler, der als ultimative Identifikationsfigur taugt.

Ich war Wischer, ich war Jugendspieler, ich war Dauerkartenbesitzer im Block C, ich habe mein Schulpraktikum da gemacht und bin jetzt Profispieler. Ich glaube, dass man sagen kann, dass ich das Eisbären-Gen habe.
(Eisbären-Profi Adrian Breitlauch in der "Nordsee-Zeitung")

Breitlauch blieb und bleibt den Eisbären treu

Basketball-Profi Adrian Breitlauch von den Eisbären Bremerhaven strahlt nach dem Sieg gegen Bayreuth bei einem Interview.

Während des Studiums spielte Eisbären-Urgestein Adrian Breitlauch in Izehoe, ab 2020 für zwei Jahre bei den Artland Dragons in Quakenbrück.

In einer Sportart, in der zu jeder Saison der 2. Basketball-Liga die Kader der Klubs wieder völlig neu durchgemischt werden, ist Breitlauch eine seltene Konstante. In dieser Saison ist er bei den Eisbären gar der einzige Spieler, der auch in der vergangenen Saison schon da war.

Und nun ist er zum ersten Mal sogar der Älteste in der Mannschaft, der Anführer, der "Papa", wie er der "Nordsee-Zeitung" erzählte. In Bremerhaven geboren und verwurzelt waren die Eisbären immer sein Herzensklub. 2012 wurde Breitlauch mit den Junioren Vizemeister, im September 2016 machte er sein erstes Profi-Spiel gegen Tübingen. Zwei Mal verließ er den Klub, um aus "meiner Komfortzone herauszukommen", wie Breitlauch erzählte.

"'Addi' spielt immer mit seinem Herzen"

Er kehrte immer wieder zurück zu den Eisbären, gereift, mit neuen Erfahrungen, von denen die Bremerhavener auch in dieser Saison profitieren. Breitlauch geht voran, fühlt sich pudelwohl im System des neuen Coaches Steven Esterkamp.

"'Addi' spielt immer mit seinem Herz und gibt uns alles, was wir brauchen", lobte dieser, "er bringt jeden Tag alles aufs Feld. Jede Mannschaft würde sich einen wie ihn wünschen." Der Saisonstart lief furios, nach nun 15 Spielen liegen die Eisbären auf Rang sieben der Tabelle.

Wir schaffen es, guten Team-Basketball aufs Feld zu bringen. Ich glaube, das ist ein großer Unterschied im Vergleich zu den letzten Jahren. Da steckt viel mehr Dynamik, Tempo und Zusammenspiel dahinter. Der zweite Punkt ist, dass wir defensiv wirklich aggressiv spielen. Auch da sind wir als Team gut.
(Eisbären-Profi Adrian Breitlauch in der "Nordsee-Zeitung")

Eisbären lange weit in Rückstand

Basketball-Profi Adrian Breitlauch von den Eisbären Bremerhaven konzentriert vor einem Freiwurf.

Adrian Breitlauch ist in dieser Saison der einzige Spieler der Eisbären Bremerhaven, der bereits in der vergangenen Saison im Klub spielte.

Allerdings war es gerade im Jubiläumsspiel gegen Bayreuth dann so eine Sache mit der Defensive. Und es hätte nicht viel gefehlt, dann wäre die schöne Basketball-Party in Bremerhaven wohl ins Wasser gefallen. Denn die Eisbären rannten vom Beginn an einem Rückstand gegen den Tabellen-15. hinterher, lagen nach dem ersten Viertel mit 13 und zur Halbzeit mit elf Punkten zurück.

Kurz vor Ende des dritten Viertels war der Rückstand zumindest mal auf drei Punkte geschrumpft, es war ein mühsames Spiel für die Bremerhavener. Doch der Hallensprecher ließ vor dem Schlussviertel sein markiges "Aufholja-a-a-gd" durch die Ränge schallen und das Team schien ihn gehört zu haben. Es wurde ein echter Krimi.

Krimi-Aufholjagd zum Schluss

Beim 56:56 war der Ausgleich fünf Minuten vor Spielende erstmals endlich geschafft und der Knoten scheinbar gelöst. Die Eisbären führten mit fünf, dann sogar mit neun Punkten – aber Bayreuth kam bis auf zwei Punkte wieder heran.

69:67, es wurden Zitter-Minuten, denn den Bremerhavenern misslangen die Freiwürfe. Doch als die Schlusssirene ertönte, waren die Eisbären und ihre Fans erlöst, sie hatten sich mit 71:69 ins Ziel gerettet.

Bayreuth ist ein besseres Team, als es die Tabelle zeigt. Sie haben einen sehr guten Job heute gemacht. Wir waren zu Beginn einfach nicht gut, Bayreuth hat sehr körperlich verteidigt, aber wir haben nicht aufgegeben. Ich bin happy, dass wir gewonnen haben, aber es war ein sehr schwieriges Spiel für uns.
(Eisbären-Coach Steven Esterkamp)

Und so konnte sie am späten Sonntagnachmittag doch noch ausgelassen beginnen, die Jubiläumsparty für Urgestein Adrian Breitlauch.

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Dieses Thema im Programm:
Bremen Eins, Sport kompakt, 29. Dezember 2024, 18:28 Uhr