Toptalent glänzt in der Bundesliga Wolfsburgs Jule Brand: Der Knoten ist geplatzt
Die Wolfsburgerin Jule Brand glänzte in der Fußball-Bundesliga der Frauen gegen RB Leipzig mit einem Doppelpack, in drei Spielen gelangen der Nationalspielerin zuletzt fünf Scorerpunkte. Beim lange kriselnden Toptalent ist der Knoten geplatzt - auch dank Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch.
Das einstige "Golden Girl" strahlt wieder. Brand gab ein Interview nach dem anderen, so gelöst und fröhlich wie lange nicht mehr. Einen Doppelpack erzielt, an den anderen beiden Toren ebenfalls beteiligt - beim 4:0 (2:0) des VfL Wolfsburg gegen Leipzig, mit dem die "Wölfinnen" dem FC Bayern München auf den Fersen bleiben, platzte bei der 21 Jahre alten Nationalspielerin endlich der Knoten.
"Die Natio tat mir sehr gut."
— Jule Brand
"So etwas tut immer gut", sagte Brand lächelnd: "Es hat einfach sehr viel Spaß gemacht, mit den Mädels zu kicken." Und dass bei ihr nach monatelanger Krise endlich der Spaß zurück ist, hängt auch mit einem Mann zusammen, der ihr Großvater sein könnte. "Die Natio tat mir sehr gut", erklärte Brand.
Bundestrainer Hrubesch als Unterstützer
Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch beorderte die pfeilschnelle Flügelspielerin jüngst für den Olympia-Showdown in den Niederlanden (2:0) in seine Startelf - und impfte dem hochveranlagten "Golden Girl 2022" (beste U21-Spielerin Europas) wieder den Glauben an sich selbst ein.
"Horst und 'Nöre' (DFB-Co-Trainer Thomas Nörenberg, d. Red.) haben mir das Selbstvertrauen zurückgegeben, ich spiele wieder mit Überzeugung, das Selbstbewusstsein ist einfach wieder mehr da", sprudelte es nach fünf Scorerpunkten (drei Tore, zwei Assists) in drei Spielen aus Brand heraus.
Öffentliche Standpauke von Kellermann
"Meine Spielweise ist etwas riskanter. Da sind Selbstbewusstsein und Überzeugung sehr wichtig", erklärte sie. Vor vier Monaten hörte sich das in Wolfsburg noch ganz anders an. Da hatte Ralf Kellermann, Direktor Frauenfußball beim VfL, Brand eine bemerkenswerte öffentliche Standpauke gehalten. "Wenn Jule eine Topspielerin werden will, muss sie hart an sich arbeiten und zu 100 Prozent für den Fußball leben", sagte er im "kicker" und deutete Probleme im "Umfeld" der Hoffnungsträgerin an, die im Trubel nach der EM 2022 als 19-Jährige von der TSG Hoffenheim nach Niedersachsen gewechselt war.
Nun aber stimmen Einsatz und Konstanz, wie Tommy Stroot versicherte. "Sie ist in einem Flow, und ich gönne ihr das von Herzen, weil ich weiß, wie hart sie arbeitet", betonte Wolfsburgs Trainer. Die nächste Chance, ihren Trainer zu bestätigen, hat Brand am Freitag. Dann geht es zur TSG Hoffenheim (18.30 Uhr).
Dieses Thema im Programm:
NDR 2 Sport | 11.03.2024 | 23:03 Uhr