
NDR-Sport Nun amtlich: TSV Havelse stellt Lizenzantrag für Dritte Liga
Der TSV Havelse will zum zweiten Mal nach der Saison 2021/2022 das "Abenteuer 3. Liga" in Angriff nehmen. Nachdem die Garbsener lange ein Geheimnis um eine mögliche Meldung zur dritthöchsten deutschen Fußball-Spielklasse gemacht hatten, gaben sie nun die Einreichung der Lizenzunterlagen bekannt.
"Die vergangenen Wochen waren intensiv und anstrengend, da die Antragstellung mit vielen organisatorischen und wirtschaftlichen Anforderungen verbunden ist. Doch die Leidenschaft und Freude, die unsere Mannschaft Woche für Woche auf den Platz bringt, waren für uns eine große Motivation, diesen Antrag zu stellen", wird Vorstandschef Daniel Wolter in einer Mitteilung des früheren Zweitligisten zitiert.
Er betonte zugleich, dass sich der TSV "klar für eine Aufstiegsreform" ausspricht. Denn: Selbst im Falle der Meisterschaft in der Regionalliga Nord ist den Niedersachsen den Drittliga-Aufstieg noch längst nicht sicher. Der Titelträger der Nordstaffel kämpft anschließend mit dem Champion der Regionalliga Nordost um den Sprung in den Profifußball. Nach aktuellem Stand würden Havelse und Lok Leipzig diese Aufstiegsrelegationsspiele bestreiten.
Von 17 der 18 Viertliga-Clubs aus dem Nordosten gibt es mit einer Initiative ebenfalls die klare Forderung an den Deutschen Fußball-Bund (DFB), die Aufstiegsregelung zu reformieren.
Havelse mit großem Vorsprung Tabellenführer
Der Weg in die 3. Liga ist für Havelse trotz aktuell zehn Punkten Vorsprung auf den ärgsten Verfolger, die SV Drochternsen/Assel, steinig. Nach dem 0:0 am vergangenen Sonnabend im Spitzenspiel bei den Kehdingern spricht aber nun zumindest sehr viel für die sportliche Qualifikation für die Aufstiegspartien. Dementsprechend nutzte Florian Riedel, spielender Sportdirektor des TSV, nach dem Abpfiff der Begegnung die Gelegenheit, dem Team die freudige Kunde vom Lizenzantrag mitzuteilen.
"Mit der Antragstellung für die 3. Liga bieten wir unseren Spielern nicht nur eine konkrete Perspektive, sondern auch die Chance, dass ihre harte Arbeit und ihre Entschlossenheit Früchte tragen. Für uns als Verantwortliche war es deshalb keine Frage, dass wir diesen Antrag stellen - ohne großes Aufsehen, aber mit voller Überzeugung", erklärte der 34-Jährige.
In der Saison 2021/2022 sang- und klanglos abgestiegen
Der Ex-Profi zählte bereits zu der Havelser Mannschaft, die wegen der Corona-Pandemie abgebrochenen Saison 2020/2021 Nord-Meister wurde und anschließend über die Relegation gegen den 1. FC Schweinfurt 05 den Aufstieg schaffte. Die Dritte Liga erwies sich für die Niedersachsen dann aber sowohl sportlich als auch wirtschaftlich als eine Nummer zu groß.
Der TSV stieg mit 23 Zählern als Vorletzter sang- und klanglos wieder ab. Ihre Heimspiele mussten die Garbsener in der Arena des Zweitligisten Hannover 96 austragen, da das eigene Wilhelm-Langrehr-Stadion nicht den Anforderungen des DFB entsprach.
Ob das Team im Falle eines Aufstiegs in der neuen Saison in seinem "Wohnzimmer" bleiben dürfte, teilte der Club noch nicht mit. Es hieß aber vielsagend, dass der Verein "im Hintergrund weiter an den strukturellen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen arbeitet".
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Hallo Niedersachsen | 04.03.2025 | 19:30 Uhr