Nach Sieglos-Serie VfL Wolfsburg trennt sich von Trainer Niko Kovac
Der VfL Wolfsburg hat am Sonntag auf die sportliche Talfahrt in der Fußball-Bundesliga reagiert und sich von Coach Niko Kovac getrennt. Wenige Stunden später präsemtierten die Niedersachsen Ralph Hasenhüttl als Nachfolger.
Der mit Europapokal-Ambitionen in die Saison gestartete Werksclub ist seit elf Partien sieglos und auf Platz 14 abgerutscht. Die 1:3-Niederlage am Sonnabendnachmittag gegen den FC Augsburg war zudem die dritte Pleite in Folge für die "Wölfe". Nach lediglich sechs Siegen in 26 Spielen zogen die Verantwortlichen des Meisters von 2009 am Tag darauf die Notbremse und gaben dem Trainer den Laufpass. Bereits zuvor soll das Ende der Zusammenarbeit im Sommer Medienberichten zufolge konkret von den Vereinsoberen ins Auge gefasst worden sein, obwohl der Kontrakt mit dem Kroaten noch bis 2025 datiert war.
"Die Mannschaft braucht einen neuen Impuls", sagte Sportdirektor Marcel Schäfer am Sonntag dem NDR. Man habe lange an Kovac und seinem Trainerteam festgehalten, weil man deren Arbeit sehr geschätzt habe. Nun sei der Club aber an einem Punkt, an dem man "Entwicklungen spielunabhängig" betrachten müsse.
Hasenhüttl übernimmt beim VfL
Den "Turnaround" soll nun Ralph Hasenhüttl mit dem VfL schaffen. Der 56-Jährige unterschrieb bei den "Wölfen" einen "längerfristigen Vertrag", wie es in einer Mitteilung des Clubs vom Sonntagnachmittag hieß. Am Montagmittag (12 Uhr) soll der Kovac-Nachfolger auf einer Pressekonferenz offiziell vorgestellt werden.
Der neue Trainer hat in der anstehenden Länderspielpause nun ein bisschen mehr Zeit, die Mannschaft kennenzulernen. Sein Debüt an der Seitenlinie wird Hasenhüttl erst am Ostersamstag (15.30 Uhr, im NDR Livecenter) im Auswärtsspiel bei Werder Bremen geben.
Die Negativserie hat den VfL nun sogar in Abstiegsgefahr gebracht. Der Vorsprung auf Relegationsplatz 16 beträgt nur noch sechs Punkte. "Nach der Niederlage gegen den FC Augsburg sind wir in der internen Aufarbeitung des Spiels und unserer Gesamtsituation zu dem Entschluss gekommen, die Zusammenarbeit zu beenden", erklärte Schäfer: "Wir bedauern die Entwicklung und halten es für erforderlich, der Mannschaft jetzt einen neuen Impuls zu geben, um die Situation zu stabilisieren."
VfL nach gutem Start in Tabelle durchgereicht
Kovac war in Wolfsburg im Sommer 2022 auf Florian Kohfeldt gefolgt. In der ersten Saison wurde der 52-Jährige mit den Niedersachsen Tabellenachter. Die aktuelle Spielzeit begann mit vier Siegen aus den ersten sechs Partien verheißungsvoll. Diese gute Form konnte der VfL aber nicht konservieren und wurde peu à peu in der Tabelle durchgereicht. Aus einem individuell gut besetzten und im vergangenen Sommer für mehr als 70 Millionen Euro verstärkten Kader holte der 52-Jährige vor allem spielerisch zu wenig heraus. Die erhoffte sportliche Weiterentwicklung fand unter ihm nicht wie erhofft statt.
Die Vereinsverantwortlichen hielten dennoch lange an dem vormaligen Coach der AS Monaco fest, da die Mannschaft in vielen Begegnungen ordentliche Leistungen zeigte, sich aber für ihren hohen Aufwand nicht belohnte.
Kovac: "Nicht gelungen, den Turnaround zu schaffen"
"Natürlich bin vor allem ich als Cheftrainer enttäuscht darüber, dass es uns nicht gelungen ist, trotz vielversprechender Ansätze den Turnaround zu schaffen", sagte Kovac: "Der Mannschaft, dem gesamten Club und seinen Fans wünschen wir das Allerbeste für den weiteren Saisonverlauf und für die Zukunft." Neben dem Chefcoach wurden auch die Co-Trainer Robert Kovac und Aaron Briggs von ihren Aufgaben entbunden.
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Sportclub | 17.03.2024 | 22:50 Uhr