
Titellose Saison droht Überraschender Rücktritt: Stroot nicht mehr Trainer beim VfL Wolfsburg
Tommy Stroot ist ab sofort nicht mehr Trainer der Bundesliga-Fußballerinnen des VfL Wolfsburg. Wie der Club am Dienstag mitteilte, hat der 36-Jährige sein Amt selbst niedergelegt. Über eine Nachfolge will der VfL "zu gegebener Zeit" informieren.
"Ich habe in den vergangenen Wochen gemerkt, dass ich nicht mehr die Energie in mir spüre, die es braucht, meinen eigenen Ansprüchen und denen des VfL Wolfsburg gerecht zu werden. Dieses Gefühl kenne ich nicht von mir und es hat mich zum Nachdenken und Handeln bewegt", wird Stroot in der VfL-Mitteilung zitiert.
"Jetzt ist der Moment gekommen, einen Schritt zurückzutreten."
— Tommy Stroot
"Ich habe diese Entscheidung in meiner Verantwortung als Cheftrainer gegenüber dem Club, meinen Spielerinnen und den Mitarbeitenden getroffen. Ich bedanke mich bei den Verantwortlichen, dem Staff und den Spielerinnen für die erfolgreiche Zusammenarbeit und wünsche dem Club nur das Beste."
Der 36-Jährige hatte die sportliche Leitung der Wolfsburger um Geschäftsführer Peter Christiansen und Direktor Frauenfußball Ralf Kellermann bereits am Montag in einem persönlichen Gespräch über seine Beweggründe informiert.
"Wir hätten uns gewünscht, den Weg gemeinsam weiterzugehen. Aber wir müssen in diesem Fußball-Business auch den Menschen sehen. Tommy ist sehr ehrlich gewesen - gegenüber sich selbst, aber auch gegenüber dem Club. Das respektieren wir und sind gemeinsam zu der Erkenntnis gekommen, dass es so die beste Lösung für alle Beteiligten ist", sagte Christiansen.
"Wir hätten uns gewünscht, den Weg gemeinsam weiterzugehen."
— VfL-Geschäftsführer Peter Christiansen
Auch Kellermann bedauert die Trennung: "Die Zusammenarbeit zwischen Tommy und mir war von großem Respekt und gegenseitigem Vertrauen geprägt. Ich weiß es zu schätzen, dass Tommy sehr offen und ehrlich mit dem Club kommuniziert hat. Dafür und auch für das gemeinsam Erreichte bedanke ich mich und wünsche Tommy alles erdenklich Gute."
VfL-Frauen droht titellose Saison
Dem Rekordpokalsieger und siebenmaligen Meister aus Niedersachsen droht erstmals seit 13 Jahren eine titellose Saison. In der Champions League, die die "Wölfinnen" zweimal gewannen, war das Stroot-Team zuletzt im Viertelfinale an Topfavorit FC Barcelona klar gescheitert. Im DFB-Pokal war ebenfalls in der Runde der letzten Acht Endstation gewesen. In der Bundesliga beträgt der Rückstand auf Tabellenführer FC Bayern München vier Spieltage vor Schluss sechs Punkte.
Stroot war 2021 von Twente Enschede zum VfL gewechselt, wurde auf Anhieb Meister und dreimal in Folge Pokalsieger. Im vergangenen Jahr hatte er zunächst seinen Abschied nach der laufenden Saison angekündigt, dann verlängerte er aber im September doch seinen Vertrag.
Dieses Thema im Programm:
Sport aktuell | 01.04.2025 | 19:17 Uhr