Erstes Heimspiel gegen Berlin HSV gegen Hertha BSC: "Never change a winning team"
Der HSV empfängt am Sonnabend Hertha BSC zum ersten Heimspiel der neuen Saison in der 2. Liga. Der erkrankte Keeper Matheo Raab sowie der lange verletzte Torjäger Robert Glatzel fallen weiter aus. Andere namhafte Akteure werden sich aus Leistungsgründen auf der Bank oder Tribüne wiederfinden. Coach Steffen Baumgart schwärmt von der "Dichte" in seinem Kader.
Die Mannschaftssitzung nach dem Abschlusstraining ist für vermutlich jeden Coach stets mit ein wenig Bauchschmerzen verbunden. Schließlich gilt es hier nicht nur, das Team auf den kommenden Gegner einzustellen, sondern der Trainer muss auch einigen Akteuren mitteilen, nicht zum Spieltagsaufgebot zu gehören. "Das macht kein Trainer gerne. Aber es gehört zu meinem Job", sagte HSV-Coach Baumgart am Donnerstag auf der Pressekonferenz vor der Partie heute Abend (20.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) gegen die Hertha aus Berlin.
Zu diesem Zeitpunkt hatte der 52-Jährige seine Auswahl für das Duell mit der "Alten Dame" noch nicht getroffen. Fakt aber ist, auch im zweiten Saisonspiel wird es wieder Härtefälle bei den Hamburgern geben. So wie in der Vorwoche, als Baumgart in dem Ungarn András Németh und dem Finnen Anssi Suhonen zwei Nationalspielern mitteilte, nicht zum Kader für die Begegnung beim 1. FC Köln zu gehören.
Auch der junge Nicolas Oliveira, ein Gewinner der Vorbereitung, musste zu Hause bleiben. Immanuel Pherai, in der vergangenen Saison noch Stammkraft, durfte zwar mit an den Rhein reisen, saß dann jedoch wie der Ex-Kölner Noah Katterbach und Verteidiger Guilherme Ramos 90 Minuten lang auf der Bank. Der 19 Jahre alte Stürmer Fabio Baldé feierte hingegen im zweiten Abschnitt sein Zweitliga-Debüt.
Köln-Matchwinner Königsdörffer wohl wieder im Sturmzentrum
Baumgart nimmt bei seiner Mission, den HSV im siebten Anlauf zurück in die Bundesliga zu führen, offenbar keine Rücksicht mehr auf vermeintlich große Name. Er widerstand sogar der Versuchung, trotz des Ausfalls von Glatzel den nach einem Fußbruch noch nicht zu 100 Prozent fitten Neuzugang Davie Selke in die Startelf zu stellen. Stattdessen lief der etatmäßige Linksaußen Ransford Königsdörffer im Sturmzentrum auf - und traf beim 2:1-Erfolg doppelt.
Baumgart hatte also das richtige Näschen. Und der Coach ließ durchblicken, dass Königsdörffer auch gegen Berlin wieder in vorderster Front agieren könnte. Selke sei zwar "immer fitter", erklärte der Trainer und ergänzte: "Es würde bei ihm von Anfang an reichen". Aber der 52-Jährige tendiert offenbar dazu, nach der Devise "Never change a winning Team" zu verfahren. "Die Frage ist halt, ob wir es bei der Mannschaft belassen, die in Köln erfolgreich gespielt hat und es auch verdient hat, oder ob wir Wechsel vornehmen", sagte Baumgart. "Gehen Sie davon aus, dass sich die Aufstellung nicht groß verändern wird."
Raab und Glatzel nicht dabei, Hefti zunächst auf der Bank
Fakten schuf der Coach in den Personalien Raab (Lungenentzündung) und Glatzel (Aufbautraining nach Sehnenverletzung). Sowohl der Torhüter als auch der Stürmer werden nicht zum Aufgebot gehören. Bei Raab war dies ohnehin klar, im Falle von Glatzel war bis zur Pressekonferenz noch gerätselt worden, hatte der Torjäger am Donnerstag doch erstmals wieder am Mannschaftstraining teilgenommen.
Immerhin auf der Bank sitzen wird Neuzugang Silvan Hefti. Die Startelf-Premiere des aus Italien geholten Schweizers wird sich aber laut Baumgart noch verschieben. "Der Junge ist jetzt drei, vier Tage hier. Und da bin ich relativ klar drin: 'Baka' wird, wenn er sich morgen gesund meldet, am Samstag das Spiel beginnen", erklärte der Trainer. Statt des 26-Jährigen wird also Bakery Jatta auf der rechten Seite auflaufen.
Mit Hefti aber hat sich die Qualität des Aufgebots noch einmal erhöht. Und der Defensiv-Spezialist wird wohl nicht der letzte Sommerzugang beim HSV bleiben. Sportvorstand Stefan Kuntz hat vor einigen Tagen bereits angekündigt, nochmals auf dem Transfermarkt tätig werden zu wollen. Müsste der frühere Bundesliga-Profi aber anscheinenend gar nicht. Denn sein Trainer scheint auch so rundum glücklich zu sein. "Ich war vorher schon mit dem Kader zufrieden und bin jetzt noch ein Stück zufriedener", erklärte Baumgart.
Mögliche Aufstellungen:
Hamburger SV: Heuer Fernandes - Hadzikadunic, Schonlau, Muheim - Jatta, Elfadli, Meffert, Dompé, Karabec, Reis - Königsdörffer
Hertha BSC: Ernst - Kenny, Gechter, Kempf, Dudziak - Demme, Cuisance, Maza - Winkler, Tabakovic, Scherhant
Dieses Thema im Programm:
Hamburg Journal | 08.08.2024 | 19:30 Uhr