NDR-Sport Finaltraum geplatzt: Giesen unterliegt Friedrichshafen in Spiel fünf
Der große Traum vom Finale ist geplatzt: Die Giesen Grizzlys haben am Mittwochabend das entscheidende fünfte Spiel im Halbfinale der Volleyball-Playoffs zu Hause gegen Friedrichshafen trotz einer Satzführung mit 1:3 (25:19, 24:26, 22:25, 22:25) verloren. Es war die erste Heimniederlage in der Liga.
Entscheidend für die Pleite in eigener Halle war der zweite Satz, in dem die Niedersachsen zwischenzeitlich mit sieben Punkten geführt hatten, den Durchgang aber trotz zweier Satzbälle nicht für sich entscheiden konnten.
Ein Nackenschlag, von dem sich das Team von Trainer Itamar Stein trotz einer kämpferisch starken Leistung nicht mehr erholen sollte. Die Gäste, die durch den Sieg seit 2012 durchgehend im Finale stehen, spielten in der Folge ihre Erfahrung aus, gewannen verdient und ließen den Grizzlys-Traum von der ersten Finalteilnahme der Club-Geschichte platzen.
Ahyi dreht auf, Giesen holt den ersten Satz
Dabei starteten die Gastgeber stark in den ersten Satz und konnten sich schnell auf vier Punkte absetzen (7:3). VfB-Coach Mark Lebedew nahm eine Auszeit und sein Team kam nun besser ins Spiel - und konnte mit einem 3:0-Lauf zum 9:9 ausgleichen.
Die Niedersachsen aber blieben stabil - und holten sich den ersten Durchgang. Jakob Günthör mit feinem Touch über den Block der Gäste (15:13) und Noah Baxpöhler mit einem starken Block (16:14) hielten die Führung bei zwei Punkten, ehe Michiel Ahyi zum Ende des Satzes aufdrehte, der mit 25:19 an die Grizzlys ging.
Friedrichshafen kommt trotz Sieben-Punkte-Rückstand zum Satzausgleich
Es folgte die Phase, die den Niedersachsen zum Verhängnis werden sollte. Denn zu Beginn des zweiten Satzes sah es zunächst so aus, als könnten sich die Gastgeber eine schnelle 2:0-Satzführung holen. Denn wieder brillierte der Niederländer Ahyi. Die Gäste kamen mit seinen knallhart geschlagenen Angaben überhaupt nicht zurecht - unter anderem erzielte er drei Asse - und die Grizzlys konnten sich schnell mit einem 7:0-Lauf auf 9:2 absetzen. Die Halle in Hildesheim kochte.
Die frühe Entscheidung zugunsten der Stein-Schützlinge? Mitnichten. Denn die Baden-Württemberger stabilisierten sich in Annahme und Block. Und sie hatten in José Masso ihrerseits einen sehr gut aufgelegten Spieler in ihren Reihen, der dem VfB mit einem überragenden Block gegen Ahyi den Satz sicherte - 26:24.
VfB spielt seine Erfahrung aus
Wie reagierten die Niedersachsen auf den Dämpfer? Nicht wirklich gut. Trotz einer schnellen 2:0-Führung lagen sie nach wenigen Minuten mit 4:7 zurück: Masso erwischte Ilya Goldbrin mit einer Angabe auf dem falschen Fuß und sicherte den Gästen ein weiteres kleines Break.
Der VfB entschied viele der knappen Bälle jetzt für sich, insbesondere Masso, Libero Nikola Pekovic und Jan Fornal dominierten. Fornal sicherte den Gästen am Ende des längsten und schönsten Ballwechsels der Partie den Punkt zum 16:13. Die Vorentscheidung, denn am Ende des Satzes setzte sich das Mehr an Erfahrung der Gäste aller Kampfkraft der Grizzlys zum Trotz durch - 25:22.
Es war ein Bild, das sich im vierten Satz fortsetzte: Friedrichshafen spielte erneut von vorne weg. Und auch wenn Giesen noch einmal der Ausgleich gelang (19:19), wieder war es in den engen Situationen die Erfahrung des VfB, die sich durchsetzte - und so den Traum der Stein-Schützlinge platzen ließ.
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Sport aktuell | 10.04.2024 | 21:17 Uhr