Bis zum Saisonende "Deutliche Entwicklung" - HSV befördert Polzin zum Cheftrainer
Merlin Polzin ist zum Chefcoach des HSV befördert worden. Nach acht Punkten aus den vergangenen vier Partien entschied die sportliche Leitung des Hamburger Fußball-Zweitligisten, dass der bisherige Co-Trainer bis zum Saisonende die Verantwortung trägt.
"In den knapp vier Wochen gemeinsamer Trainingsarbeit ist eine deutliche Entwicklung erkennbar, auf die wir in 2025 aufsetzen und aufbauen wollen. Merlin und sein Team genießen nicht nur in der Mannschaft, sondern auch bei uns Verantwortlichen volles Vertrauen. Das sind eindeutige Argumente, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen", sagte Sportvorstand Stefan Kuntz im Anschluss an die Jahresabschlussanalyse mit Direktor Sport Claus Costa und Polzin.
Mannschaft sprach sich für Polzin aus
Der 34-Jährige freut sich auf die Fortsetzung der großen Aufgabe, die in die Bundesliga führen soll: "Die Arbeit mit dem Team und dem Staff macht mir unheimlich viel Spaß, das habe ich immer betont. Jetzt gilt es, die Spielidee, die von mutigem und zielstrebigem Offensivfußball und gemeinschaftlichem Verteidigen geprägt ist, weiter zu vertiefen."
Am Tag zuvor hatten die Hanseaten gegen die SpVgg Greuther Fürth einen 5:0-Kantersieg gefeiert und dabei ihre wohl beste Saisonleistung gezeigt. Die Mannschaft um Kapitän Sebastian Schonlau sprach sich anschließend in Interviews deutlich für einen Verbleib von Polzin als Chefcoach aus - und fand damit offenbar Gehör bei Kuntz.
Polzin folgt auf entlassenen Baumgart
Polzin war nach der Entlassung von Steffen Baumgart zum Interimscoach ernannt worden. In vier Partien unter seiner Regie holte der HSV zwei Siege und zwei Unentschieden. Der gebürtige Hamburger schlüpfte zum zweiten Mal in diese Rolle. Bereits zu Jahresbeginn hatte er nach der Beurlaubung von Tim Walter die Mannschaft für ein Spiel (2:2 beim FC Hansa Rostock) als verantwortlicher Trainer betreut.
Seinerzeit kam eine Beförderung zum Chefcoach auch deshalb nicht infrage, weil der 34-Jährige nicht in Besitz der notwendigen UEFA-Pro-Lizenz war. Diese hat Polzin nun jüngst erworben.
Wechsel mit Thioune aus Osnabrück zum HSV
Er darf sich nun offiziell Fußballlehrer nennen und soll das schaffen, was seit dem erstmaligen Bundesliga-Abstieg 2018 fünf Trainern misslang: den Wiederaufstieg. Die Hanseaten starten am 2. Januar 2025 in die Wintervorbereitung.
Polzin war 2020 mit Daniel Thioune vom VfL Osnabrück zum HSV gewechselt. Vor seinem Engagement bei den Niedersachsen hatte er bereits im Jugendbereich der Hamburger gearbeitet. Als Spieler war der 34-Jährige für den Bramfelder SV aufgelaufen, für den sein Bruder Robin Polzin aktuell ebenfalls noch spielt. Allerdings hatte der neue Chefcoach des HSV seine aktive Laufbahn früh beendet und sich dafür entschieden, eine Trainerkarriere einzuschlagen.
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Sportclub | 22.12.2024 | 22:50 Uhr