Osnabrücks Dave Gnaase trifft gegen Essen.

Dank Gnaase und Ajdini VfL Osnabrück besiegt RWE bei Antwerpen-Debüt

Stand: 15.12.2024 18:27 Uhr

Der VfL Osnabrück schöpft neue Hoffnung im Abstiegskampf der 3. Liga. Im ersten Spiel unter Neu-Trainer Marco Antwerpen gelang den Niedersachsen am Sonntag im Kellerduell gegen Rot-Weiss Essen ein 2:0 (1:0)-Sieg. Durch den schmeichelhaften Erfolg rückten die Lila-Weißen näher ans rettende Ufer - und zogen RWE noch tiefer nach unten.

Von Tobias Knaack

Am Ende einer turbulenten Woche - am Dienstag waren der bisherige Coach Pit Reimers sowie Sportchef Philipp Kaufmann freigestellt und am Donnerstag Antwerpen als Reimers' Nachfolger verpflichtet worden - erarbeiteten sich die Osnabrücker diese Hoffnung mit einem leidenschaftlichen Auftritt.

Das über weite Teile der hart umkämpften Partie bessere Team an der Bremer Brücke war allerdings die Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat, der bis September noch Coach beim VfL war und wie Antwerpen erst seit dieser Woche bei seinem neuen Club ist. RWE hatte mehr Ballbesitz, die bessere Spielanlage und verzeichnete auch deutlich mehr Abschlüsse.

Antwerpen "hochzufrieden" mit dem Ergebnis zum Einstand

Mit viel Einsatz und ein wenig Fortune aber verteidigten die Lila-Weißen alles weg und konnten dank der Treffer von Kapitän Dave Gnaase (16.) und Bashkim Ajdini (Foulelfmeter, 90.+8) über den überlebenswichtigen ersten Liga-Sieg seit dem knappen Erfolg über den VfB Stuttgart II Anfang Oktober bejubeln.

Trainer Antwerpen freute sich über seinen geglückten Einstand, gab aber nach der Partie auch zu, dass seine Mannschaft erst nach der Pause "besseren Zugriff auf die gute Spielanlage von RWE" gehabt habe. Mit dem Ergebnis und der Tatsache, dass "wir den Abstand nach oben verkürzen konnten", zeigte er sich "hochzufrieden". Zwar sind die Osnabrücker trotz des Erfolgs weiter Tabellenletzter, haben nun aber immerhin 14 Zähler auf dem Konto - und den Abstand auf Essen (Platz 18) auf zwei Punkte verringern können.

RWE deutlich besser,...

"Die Zeit der Ausreden ist vorbei - kämpft für Liga drei", war vor dem Anpfiff auf einem Spruchband der VfL-Anhänger zu lesen. Und an Kampf mangelte es - wenig überraschend - zu Beginn der Begegnung der beiden angeschlagenen Traditionsclubs an der Bremer Brücke wahrlich nicht. Beide Teams gingen mit voller Intensität in die Partie. Beide versuchten, die Mehrzahl der teils knackigen Zweikämpfe für sich zu entscheiden und die Oberhand zu gewinnen.

So entwickelte sich ein packendes, temporeiches und hochspannendes Duell auf spielerisch allerdings überschaubarem Niveau. Ein Duell, in dem die Gäste im ersten Durchgang das aktivere und bessere Team waren - und der VfL sich vor allem auf die Abwehrarbeit konzentrierte. Flanke um Flanke schlug das Koschinat-Team in den Sechzehner der Lila-Weißen, jagte Schuss um Schuss los und verbuchte bis zur Pause 10:2 Abschlüsse.

...doch Gnaase erzielt Osnabrücks Führung

Eine dieser beiden Chancen reichte dem VfL aber zur durchaus schmeichelhaften Halbzeit-Führung: Gnaase ersprintete nach einer schönen Kombination über Erik Engelhardt und Niklas Niehoff am linken Eck des Fünfmeterraums den Ball und jagte ihn im Fallen mit links in den Winkel. Keine Chance für RWE-Keeper Jakob Golz (16.).

Ansonsten hatten die Essener bis auf eine Ecke in der Nachspielzeit, als Golz einen Engelhardt-Kopfball Ecke entschärfte (45.+2), alles im Griff und liefen auch nach dem Rückstand unentwegt an. Stürmer Leonardo Vonic hatte zuvor die beste Chance zum Ausgleich gehabt. Sein Kopfball aber war knapp über das Tor geflogen (32.).

Ajdini entscheidet das Spiel in der Nachspielzeit

Am grundlegenden Bild änderte sich auch im zweiten Durchgang wenig: Essen drängte, Essen tat, Essen machte. Der VfL bekam aber immer wieder ein Bein dazwischen. Und im Gegensatz zum ersten Abschnitt gelang es der Mannschaft nun auch besser, selber in Abschlusspositionen zu kommen. Kofi Jeremy Amoako (48.) und der eingewechselte Marcus Müller (66.) verfehlten das RWE-Tor aber mit ihren etwas überhasteten Abschlüssen.

Es fiel nicht ins Gewicht, weil einerseits den Gästen zum Ende hin zunehmend die Kräfte ausgingen und sie sich durch den Platzverweis von Mustafa Kourouma (90.+4) selbst schwächten. Der Innenverteidiger sah nach einem Gerangel mit Müller Gelb-Rot. Und weil das Antwerpen-Team andererseits immer besser nach vorne verteidigte und einen perfekten Konter setzte, an dessen Ende RWE-Innenverteidiger Michael Schultz Müller im Sechzehner umgrätschte. Ajdini verwandelte den Strafstoß tief in der Nachspielzeit (90.+8) und sorgte für einen Aufschrei der Erleichterung an der Bremer Brücke.

Essener Fans wollen auf den Platz stürmen

Die Osnabrücker Freude wurde nur kurz von einigen Anhängern der Gäste getrübt, die nach der feststehenden Niederlage ihres Teams ein Tor durchbrachen und auf den Platz stürmen wollten. Nach einigen Minuten hatten Ordner und Polizei die Situation aber wieder unter Kontrolle - und die Lila-Weißen jubelten ausgelassen vor ihrer Kurve.

Spielstatistik VfL Osnabrück - Rot-Weiss Essen

18.Spieltag, 15.12.2024 16:30 Uhr

VfL Osnabrück 2
Rot-Weiss Essen 0

Tore:

  • 1:0 Gnaase (16.)
  • 2:0 Ajdini (90. +9, Foulelfmeter)

VfL Osnabrück: Jonsson - Karademir, Amoako, Wiemann - Ajdini, Gnaase, Tesche (71. Gyamfi), Niehoff (90. Conus) - Kehl (71. Kayo), Simakala (66. Zwarts) - E. Engelhardt (66. Ma. Müller)
Rot-Weiss Essen: Golz - Eitschberger (84. Voufack), Schultz, Kourouma, Brumme - Moustier, Kaparos (84. Berisha), Eisfeld (72. D'Haese), Safi - Vonic (71. Doumbouya), Boyamba

Zuschauer: 15158

Dieses Thema im Programm:
Sport aktuell | 15.12.2024 | 20:17 Uhr