Champions League VfL Wolfsburg will bei Königsklassen-Rückkehr glänzen
Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg starten heute bei der AS Rom in die Champions-League-Gruppenphase. Trotz eines schweren Programms glaubt Coach Tommy Stroot an das Potenzial seines Teams und peilt die Runde der letzten Acht an.
Wie groß die Aufgaben in dieser Woche, aber auch speziell in der diesjährigen Saison in der "Königsklasse" für die "Wölfinnen" sind, ließ sich am Sonntag auch an einem Beitrag des VfL auf X ablesen. "Morgen beginnt unsere Champions-League-Reise. Bis dahin genießen wir noch ein bisschen den Sonntag", stand dort geschrieben.
Tatsächlich scheint angesichts des "meisterlichen" Programms, das auf die VfL-Frauen in den kommenden zehn Tagen wartet, ein wenig Luft holen durchaus angebracht. Heute starten die Niedersächsinnen nach einem Jahr Abstinenz bei den italienischen Titelträgerinnen der AS Rom in die Champions League (18.45 Uhr, im Liveticker bei NDR.de). Am Sonnabend gastiert dann der deutsche Meister Bayern München am Mittellandkanal (17.45 Uhr, live im Ersten und im Livestream bei NDR.de), ehe sich am 17. Oktober der französische Serienmeister Olympique Lyon die Ehre gibt (21 Uhr).
Stroot: "Ich glaube an das Potenzial in dieser Gruppe"
Es sind also gleichermaßen spannende wie fordernde Wochen für das Stroot-Team nach dem durchwachsenen Start in der Bundesliga mit nur drei Siegen aus fünf Partien. Dennoch hat der Coach mit seiner Mannschaft in der Champions League einiges vor. "Mein Ziel ist definitiv das Viertelfinale, weil es einfach in meinem Sportlerherz liegt, sich so weit wie es geht durchzusetzen", sagte er vor dem Auftakt: "Ich glaube an das Potenzial in dieser Gruppe und weiß auch, dass das möglich ist."
Zumal die Tatsache, einmal nicht dabei gewesen zu sein, in seinem Team "eine Riesengier kreiert" habe, wie der 35-Jährige sagte. In der vergangenen Spielzeit waren die Wolfsburgerinnen schon in der Qualifikation an Paris FC gescheitert (3:3 und 0:2), nachdem sie noch wenige Wochen zuvor das Finale des wichtigsten europäischen Wettbewerbs erreicht hatten (2:3 gegen den FC Barcelona).
Herausfordernde Gruppe für den VfL
Die Gruppenphase zu überstehen sei das "Minimalziel", betonte Alexandra Popp. "Alles, was danach kommt, Viertelfinale, Halbfinale, bin ich gerne dabei - und Finale, Titel sowieso", sagte sie und lachte. Denn auch sie weiß, dass der Weg in die K.o.-Phase alles andere als einfach wird. Ein Sieg in der "ewigen Stadt" wäre angesichts der starken Konkurrenz gleich ein wichtiger Erfolg und Fingerzeig zum Auftakt. Die Gruppe mit den Gegnern Rom, Rekordsieger Lyon und Galatasaray Istanbul sei "herausfordernd", meinte Stroot.
Rom bereits vor zwei Jahren Wolfsburgs Gruppengegner
Vor der AS Rom habe man "großen Respekt", betonte der Trainer, der sein Team auf "ein schwieriges Spiel eingestellt" hat. Bereits vor zwei Jahren war die Roma Gruppengegner des VfL gewesen, die Wolfsburgerinnen kamen damals in Italien zu einem 1:1 und gewannen das Heimspiel 4:2.
Der VfL kann nach den Kantersiegen in der Champions-League-Qualifikation gegen AC Florenz (7:0 und 5:0) sowie dem Bundesliga-Erfolg gegen RB Leipzig (5:0) am vergangenen Freitag mit Rückenwind in das Duell mit Rom starten. Dieses "Selbstbewusstsein und auch das Selbstverständnis" will Popp in die kommenden Duelle mitnehmen. Von dem zu hoch ausgefallenen Ergebnis gegen die zuvor gut gestarteten Sächsinnen lasse er sich aber nicht "wieder komplett blenden", so Stroot.
Stroot will den VfL weiter stabilisieren
Denn das 0:3 gegen Eintracht Frankfurt nur wenige Tage zuvor habe auch gezeigt, "dass gewisse Herausforderungen noch nicht so gemeistert werden, wie wir es uns gerne vorstellen", erklärte Stroot. Es gehe darum, sich weiter zu stabilisieren, auch "gegen Gegner aus der höchsten Schublade".
Gegen Leipzig sah Stroot bis auf die Phase direkt nach der Pause eine verbesserte Defensivarbeit seines Teams. Mut macht zudem, dass der VfL trotz der Abgänge von Ewa Pajor, Lena Oberdorf und Dominique Janssen unverändert einen breiten Kader zu haben scheint. Gegen Leipzig erzielten die "Wölfinnen" vier Joker-Tore - zweimal traf Lineth Beerensteyn, je einmal Sveindis Jonsdottir und Rebecka Blomqvist.
Auf beides - eine gute Defensivarbeit sowie die Möglichkeit, von der Bank nachlegen zu können, um ein Spiel für sich zu entscheiden - wird es für den VfL ankommen. In den "meisterlichen" Duellen der kommenden zehn Tage ebenso wie in der gesamten Champions-League-Gruppenphase.
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Sport aktuell | 08.10.2024 | 21:17 Uhr