Magnus Carlsen zieht eine Schachfigur.

In der Bundesliga Schach-Superstar Carlsen gibt Debüt bei St. Pauli

Stand: 10.01.2025 11:10 Uhr

Am Wochenende feiert Schach-Superstar Magnus Carlsen sein Debüt für den FC St. Pauli. Mit dem Norweger an Brett eins will der Aufsteiger gegen Solingen und Düsseldorf wichtige Punkte für den Bundesliga-Klassenerhalt sammeln. Einfach wird das aber gegen die bislang ungeschlagenen Teams nicht.

Wie schnell sich die Dimensionen verschieben können, hat die Schachabteilung des FC St. Pauli in den vergangenen Monaten erlebt. Und das hat nur zu einem sehr geringeren Teil mit dem Aufstieg der Hamburger in die Bundesliga zu tun.

Als die Hamburger im vergangenen Jahr am letzten Zweitliga-Spieltag im - selbst so betitelten - "Showdown von Rüdersdorf" den Aufstieg in Deutschlands höchste Spielklasse perfekt machten, fieberten im "Live-Ticker im Signal-Messenger in unserer Gruppe 80 Mitglieder mit", wie Oliver von Wersch, zweiter Vorsitzender der Schachabteilung der Braun-Weißen, im vergangenen Herbst auf der Webseite der Schach-Bundesliga berichtete.

Wichtige Partien gegen Solingen und Düsseldorf

Nun, am dritten Doppelspieltag der Bundesliga-Saison 2024/2025, hätte der Aufsteiger "600 Tickets verkaufen können", wie von Wersch zu Beginn der Woche sagte. Doch nur 60 waren im Brahms-Kontor möglich, wo am Wochenende gespielt wird: 30 am Sonnabend gegen die SG Solingen (14 Uhr), 30 am Sonntag gegen den Düsseldorfer SK (10 Uhr).

Die höhere Spielklasse ist das eine, Schach-Superstar Carlsen das andere. Denn es ist vor allem der erste Auftritt des Norwegers am Brett für den FC St. Pauli, der zieht. Das weiß auch von Wersch.

Doch bei allem Hype um das Carlsen-Debüt: Für St. Paulis Schachspieler geht es am Wochenende um wichtige Punkte für den Klassenerhalt. Nach zwei Doppelspieltagen, also vier Partien, haben die Braun-Weißen einen Zähler auf dem Konto. Der resultiert aus einem 4:4 gegen den SC Heimbach-Weis-Neuwied. Von Wersch, der als Teammanager rund um die Bundesliga-Equipe agiert, geht davon aus, "dass wir sieben bis acht Punkte für den Klassenerhalt brauchen".

Noch unklar, wie oft Carlsen für St. Pauli am Brett sitzen wird

Den Saisonstart nennt er "durchwachsen". Speziell am ersten Doppelspieltag mit Partien gegen Bad Mergentheim (3,5:4,5) und Dresden (3:5) habe man sich mehr ausgerechnet, allerdings "konnte keine unserer Verstärkungen terminlich".

Es ist das Schicksal der Clubs, dass Schachspieler auch in mehreren Vereinen in unterschiedlichen Ländern spielen dürfen. Und sie wie Carlsen jede Menge andere Termine und Turniere haben. So ist etwa beim Norweger noch nicht klar, wie häufig er in dieser Saison für die Braun-Weißen am Brett sitzen wird. "Zwei bis vier Mal" sei geplant, sagt von Wersch.

Mehr Chancen gegen Solingen als gegen Düsseldorf?

Und auf jeden Fall für die wichtigen Duelle gegen Solingen (4.) und Düsseldorf (3.), die bislang alle ihre Partien gewinnen konnten. Gegen den DSK sei St. Pauli "Außenseiter. Da haben wir normalerweise keine Chance", erklärt von Wersch, der es "für möglich hält", dass die Düsseldorfer mit dem indischen Schachweltmeister Dommaraju Gukesh antreten. Gegen Solingen hingegen rechne er sich etwas mehr aus "mit der Aufstellung, die wir planen".

Wie die Aufstellungen dann genau aussehen, bleibt bis zur Veröffentlichung zwei Stunden vor der jeweiligen Begegnung "top secret". Dann ziehen sich die Spieler zurück und bereiten sich "in einem Crash-Kurs" auf ihre jeweiligen Gegner vor.

Und klar ist auch: Ein Carlsen allein wird die Punkte für St. Pauli nicht holen können.