NDR-Sport "Außergewöhnliches Talent": HSV holt Adigo-Sprößling Noah aus Lübeck
Der HSV hat sich eines der vielversprechendsten deutschen Fußball-Talente gesichert. Vom Nordrivalen VfB Lübeck wechselt zur kommenden Saison der 14-jährige Noah Adigo zu den Hamburgern. Der Offensivspieler wandelt auf den Spuren seines Vaters und seiner drei Geschwister, die es im Fußball weit gebracht haben.
Ein Familien-Treffen ohne das Gesprächsthema Fußball? Bei den Adigos schlichtweg undenkbar! Schließlich haben sie alle viel zu erzählen. Papa Christiano kann beispielsweise viele Anekdoten über seine Zeit als Profi in Belgien und Deutschland sowie seine Einsätze als Nationalspieler des Benin zum Besten geben. Oder eben auch Aktuelles von seiner Tätigkeit als Coach des Regionalligisten Phönix Lübeck erzählen.
In der vierten deutschen Spielklasse verdient auch sein 23-jähriger Sohn Ryan sein Geld. Der Verteidiger ist mit Lok Leipzig auf Drittliga-Kurs und zudem ebenfalls Nationalspieler. Bis zuletzt gar erstklassig hat Gloria Adigo gespielt. Die 21-Jährige lief bis zum vergangenen Monat für den FC Basel in der Schweizer Super League auf. Nun ist die Defensiv-Spezialistin auf Vereinssuche. Ihre Schwester Birel pausiert bereits seit 2022. Zuvor hatte die Mittelfeldakteurin unter anderem beim VfL Wolfsburg II gespielt.
Noah Adigo soll mit 14 für U17 des HSV spielen
Jüngster Sprößling der Adigo-Dynastie ist Noah. Der kickt momentan noch in C-Jugend für den VfB Lübeck, wird ab der kommenden Saison dann aber seine Fußballschuhe für den HSV schnüren. Das teilten die Hamburger am Mittwoch mit. Der "torgefährliche Offensivspieler" sei für die U17 eingeplant, hieß es. Damit wird Noah in seiner neuen Mannschaft vermutlich der jüngste Spieler sein. Ein klares Indiz dafür, dass ihn die HSV-Verantwortlichen für ein außergewöhnliches Talent halten.
VfB-Sportdirektor Toboll: "Er hat ein außergewöhnliches Talent"
Die Hamburger waren bei weitem nicht der einzige Interessent für das Offensiv-Juwel. "Noah ist bundesweit bekannt und dort auf dem Zettel. Es gab bei der Geschichte nicht nur den HSV, aber die Familie hat eine gute, bodenständige Entscheidung getroffen", erklärte Jonas Toboll, Sportdirektor Nachwuchs beim VfB Lübeck, dem Portal "HL-SPORTS".
Der frühere Torwart spricht in höchsten Tönen über den Teenager, der nun an der Elbe zum Profi reifen soll: "Er hat ein außergewöhnliches Talent und untermauert das seit Jahren. Er macht das immer wieder, das heißt, dass dieses Jahr definitiv keine Ausnahme-Saison ist. Wir haben ihn auf dem Weg so lange es ging begleitet und stehen mit der Familie von Noah seit jeher in ganz engem Kontakt. Das ganze ist für uns keine Überraschung, sondern war mehr eine Frage der Zeit."
Der Weg in den Profibereich ist voller Hindernisse
In seiner Altersklasse zählt der jüngste Adigo-Sprößling in Deutschland aktuell zu den besten Spielern. Doch der Weg zum Profi wird für den 14-Jährigen vermutlich noch steinig und voller Hindernisse sein. Umso schöner für ihn, dass er stets die Möglichkeit hat, vom großen Erfahrungsschatz seines Vaters, Bruders und seiner Schwestern zu profitieren.
So hat Ryan selbst in der Jugend gespielt, bevor er in die Nachwuchsabteilung zu Borussia Mönchengladbach wechselte. Über die Würzburger Kickers und Phönix Lübeck kam er schließlich zu Lok Leipzig. Dort hat der 23-Jährige nun sein Glück gefunden. Auch das Beispiel von Schwester Gloria, die mit ihren gerade einmal 21 Jahren schon Erfahrung in der Bundesliga und Schweizer Super League gesammt hat und nun vereinslos ist, zeigt, dass das Profigeschäft viel Geduld und mentale Stärke erfordert.
Papa Christiano will Sohnemann Noah daher auch überhaupt nicht unter Druck setzen. Der 52-Jährige ist einfach nur stolz, dass sein Filius ab der kommenden Saison in Hamburg spielen darf: "Wir sind Gott sehr dankbar und froh, dass Noah die Chance bekommen hat, den nächsten Schritt in seiner Entwicklung beim HSV fortsetzen zu können."
Dieses Thema im Programm:
Hamburg Journal | 12.02.2025 | 19:30 Uhr