Im Bild: Tor für Glauchau, Torjubel nach dem 2:1, Torschütze Colin Ulmann (19, Glauchau)

Fußball | Sachsenpokal "Zwerg" Empor Glauchau wirft den FSV Zwickau aus dem Pokal

Stand: 16.11.2024 15:13 Uhr

Große Überraschung gegen den großen Nachbarn! Sechstligist Empor Glauchau hat den FSV Zwickau nach einem bärenstarken Spiel besiegt und steht nun im Viertelfinale.

Der Landesliga-Spitzenreiter Empor Glauchau hat den FSV Zwickau am Samstag (16.11.2024) im Sachsenpokal-Achtelfinale mit 2:1 (2:1) besiegt und steht im Viertelfinale. Auf welchen Gegner die Elf von Nico Quade dort trifft, wird am Sonntag nach dem Spiel zwischen Tapfer Leipzig und Erzgebirge Aue im Livestream bei SPORT IM OSTEN ausgelost.

14 Glauchauer waren mal beim FSV Zwickau

Es wird den Glauchauern egal sein, wer dann kommt. Das Spiel des Jahres haben sie gewonnen. 14 (!) Spieler im Kader haben eine Vergangenheit beim FSV. Auch der Torschütze zum am Ende entscheidenden 2:1 - Colin Ullmann - spielte bis zur U19 in Zwickau. Der Außenseiter verdiente sich den Sieg mit viel Leidenschaft und Herz. Dass die drei Tore innerhalb von drei Minuten fielen, machte das Pokalspiel zudem unvergesslich.

Nach der Führung durch Marcin Sieber glich Lukas Eixler postwendend aus. Nur eine Minute später schoss Ullmann Empor wieder in Führung und damit ins Viertelfinale.

FSV-Trainer Schmitt nach Niederlage bedient

"Es ist eine Riesen-Enttäuschung. Wir wollten ins Pokalfinale, jetzt sind wir raus. Wir haben zu wenig Mentalität gezeigt, am Ende war es eine blamable Leistung . Wir haben es gegen einen starken Gegner nicht geschafft, unser Spiel den Platzbedingungen anzupassen. Es war einfach zu wenig", sagte FSV-Trainer Rico Schmitt bei "SPORT IM OSTEN" enttäuscht.

FSV-Trainer Rico Schmitt: "Eine blamable Leistung"

Schmitt stellt die Besten auf

Die Zeiten, in denen die Großen die Kleinen unterschätzen, sind längst vorbei. Dafür ist das Geld, was sich aus dem Pokalwettbewerb mittlerweile schöpfen lässt, viel zu verlockend und wichtig. FSV-Trainer Rico Schmitt kündigte schon vor dem Spiel an, auf Rotation zu verzichten und hielt Wort.

Im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen den ZFC Meuselwitz wechselte Schmitt nur in der Viererkette: Jonas Dittrich und Sonny Ziemer rückten für Lloyd Addo Kuffour und Rene Rüther in die Startelf. Die Gastgeber mussten kurz vor dem Abpfiff wechseln, weil sich Spielmacher Jonas Mack beim Aufwärmen verletzte, rotierte Riccardo Gläser in die Startelf des Sechstligisten, der von Beginn an hellwach war und die erste Top-Chance verbuchte.

Lukas Eixler (Zwickau) vergibt Torchance.

Lukas Eixler traf zum zwischenzeitlichen 1:1.

Colin Ullmann verfehlte den Kasten mit einem Schuss aus der Drehung nach einem weiten Einwurf haarscharf. Glauchau spielte bissiger, kämpfte um jeden Ball und ließ wenig zu. Lediglich Lukas Eixler wurde einmal aus den Augen gelassen. Der Zwickauer schoss aber aus fünf Metern drüber.

In Jubelpose: Torschütze Marcin Sieber (Glauchau) nach dem 1:0.

In Jubelpose: Torschütze Marcin Sieber (Glauchau) nach dem 1:0.

Drei Tore in drei Minuten

Wen zwischen der 40. und 42. Minute der Bratwurst-Hunger überkam, dem gingen tatsächlich die drei Tore des Spiels durch die Lappen. Glauchaus Sieber köpfte seine Mannschaft nach einem Freistoß in Führung. Zwickau antwortete postwendend, als Eixler aus spitzem Winkel ins kurze Eck schob. Keeper Dominik Reissig sah nicht glücklich aus. Das 1:1 schockte Glauchau keineswegs. Im Gegenteil. Ullmann traf nur 60 Sekunden erneut. Diesmal aus Nahdistanz auch ins kurze Eck.

Zwickau nach der Pause gefährlicher

Nach der Pause waren die Zwickauer in den Zweikämpfen griffiger und schnürten Glauchau phasenweise ein. Hochkaräter entsprangen der Überlegenheit zunächst aber nicht. Nach gut 15 Minuten schaffte es der Außenseiter sich wieder etwas zu befreien und Zwickau vom Tor fern zu halten. Der FSV wurde erst nach den Wechseln wieder gefährlicher. Die eingewechselten Felix Pilger und Lucas Albert hatten gute Chancen, scheiterten aber. Alle anderen Chancen erstickten die tollkühn kämpfenden Gastgeber im Keim.

Riccardo Gläser und Sandro Sengersdorf

Riccardo Gläser im Zweikampf mit Sandro Sengersdorf.

Sechs Minuten vor dem Ende hatte Glauchau nach einem Konter die Entscheidung auf dem Fuß. Gläser kam beim Pass von Louis Fröhlich einen Tick zu spät. Die Gastgeber überstanden auch die sieben Minuten Nachspielzeit und jubelten vor den Augen der rund 1700 Zuschauer über den Sieg gegen den großen Nachbarn.

Stimmen zum Spiel

Sanny Stephan