
Fußball | Regionalliga Zwickau vs. Erfurt - das Duell der "Höhenflügler" - Chemie Leipzig mit viel Frust unterwegs
Der Staffelsieg ist weg, aber Rot-Weiß Erfurt und der FSV Zwickau strotzen in den letzten Wochen vor Selbstvertrauen. Das direkte Duell verspricht ein Feuerwerk. Feuer bekam auch Chemie Leipzig, allerdings nach der Derby-Niederlage von den eigenen Fans. Gelingt in Greifswald Wiedergutmachung?
Der FSV Zwickau und Rot-Weiß Erfurt gehörten vor der Saison zum erweiterten Favoritenkreis auf den Staffelsieg, fanden sich aber schnell im trostlosen Mittelfeld wieder und mussten die Ziele überdenken. Mittlerweile spielen beide Teams einen berauschenden Fußball, der am Mittwoch (19 Uhr im Liveticker) im direkten Duell ein großes Fest verspricht.
Gerber erkältet, die Spieler topfit
Zehn Siege und nur eine Niederlage in den letzten 17 Spielen: Rot-Weiß Erfurt hat sich mit einer famosen Serie auf den dritten Platz vorgekämpft und zuletzt gegen Hertha BSC II mit einer fulminanten ersten Halbzeit beim 4:1-Sieg geglänzt. Der Platz auf dem Treppchen soll am Mittwoch bei den Westsachsen verteidigt werden. Die Schützlinge von Rico Schmitt haben wie RWE 43 Punkte gesammelt, stehen nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses auf Rang vier.
"Wir wollen weiterhin eine gute und erfolgreiche Saison spielen und diesen positiven Lauf bis zum Ende mitnehmen", schrieb RWE-Trainer Fabian Gerber auf Anfrage von SPORT IM OSTEN. Reden ist aktuell schwierig. Gerber ist erkältet und heiser. Seine Jungs sind dagegen topfit: Mit Ausnahme der Langzeitverletzten haben die Thüringer alle Spieler an Bord.

Fabian Gerber - der Coach von RWE.
Exklusive Kabineneinblicke
Beide Traditionsclubs waren nach Startproblemen in den letzten vier Spielen synchron unterwegs und feierten zuletzt drei Siege und ein Remis - und das ziemlich eindrucksvoll. Zwickau ließ sich im Derby beim VFC Plauen weder von Scharmützeln im Vorfeld noch von schwierigen Platzverhältnissen aus der Bahn werfen und gewann nach späten Toren verdient mit 2:0. Das dritte Spiel "zu Null" feierte der FSV - allen voran Maximilian Somnitz -ausgelassen. Der Innenverteidiger heizte in der Kabine mit einem Edding die Stimmung an - "Nicht mit uns!".
Chemie Leipzig - XXL-Auswärtstrip zur Unzeit
Auch die BSG Chemie Leipzig hat einen Nachholer vor der Brust und muss mitten in der Woche ausgerechnet den weitesten Auswärtstrip bestreiten. Die Sachsen gastieren am Mittwoch (18 Uhr im Liveticker) beim Greifswalder FC.
Nach den sieben Gegentoren - drei gegen Erfurt, vier im Derby gegen Lok - ist die Stimmung in Leipzig-Leutzsch am Boden. Wenn die Rückfahrt nicht mucksmäusenstill werden soll, sind Punkte Pflicht. Zumal Chemie den Kopf im Kampf um den Klassenerhalt noch nicht gänzlich aus der Schlinge gezogen hat.
Nach dem kurzen Sprint mit sieben Punkten in einer Woche war zuletzt wieder viel Sand im Getriebe. Vor allem defensiv und nach Standards zeigte sich die BSG anfällig. In Greifswald muss die Elf von Interimscoach David Bergner auch noch auf drei Stammkräfte verzichten. Top-Torschütze Stanley Ratifo (acht Saisontreffer) kehrt nach seinem Trip mit der mosambikanischen Nationalmannschaft am Donnerstag zurück, Julian Weigel (10. Gelbe Karte) und Cemal Kaymaz (Gelb-Rot-Sperre) fehlen gesperrt.
Neuer Trainer Alipour steht noch im Fanblock
Nach den Spielen am Mittwoch und Sonntag (bei der VSG Altglienicke) übernimmt Adrian Alipour ab 1. April das Training der Grün-Weißen. Der 46-Jährige wurde schon vor einigen Wochen vorgestellt, tritt seinen Posten aber erst am 1. April an. Zuvor jubelt und leidet er als Fan mit. Alipour stand in Plauen im Fanblock und fieberte auch bei der schmerzhaften Derby-Niederlage gegen Lok Leipzig im Pokal mittendrin mit. Ab April ist er dann ganz dicht dran - und der neue Hoffnungsträger der BSG.

Der neue Chemie-Trainer Adrian Alipour verfolgte zuletzt Spiele im Fanblock der BSG Chemie.
Sanny Stephan