Andreas Pollasch (weißes Trikot Nr. 8) und Charmaine Häusl (weißes Trikot Nr. 31) von Babelsberg 03 im Spiel gegen den ZFC Meuselwitz.

Fußball | Regionalliga Zwei Gelb-Rote Karten: Meuselwitz bringt sich selbst um den Sieg

Stand: 29.11.2024 21:22 Uhr

Was für ein wildes Spiel in Babelsberg! Beim 1:1 (0:1) zwischen dem SVB 03 und dem ZFC Meuselwitz war Einiges drin. Die Gäste waren in der sehr unterhaltsamen Partie lange spielbestimmend - aber verschenkten den Sieg. Zwei Gelb-Rote Karten und ein Schock in letzter Sekunde sorgten für lange Gesichter beim ZFC.

Munter ging es auch schon los im Karli: Nur wenige Sekunden nach Anpfiff machte sich Philipp Zeiger auf den Weg zum Meuselwitzer Tor und traf den Pfosten (1.), wenig später blockte Hendirk Wurr einen Schuss des Babelsberger Kapitäns Daniel Frahn gerade so (3.). Meuselwitz wirkte eher hektisch, konnte mit dem hohen Tempo und starken Anlaufen der Hausherren kaum umgehen.

Nach neun Minuten gab es sie dann aber, die erste Möglichkeit für die Gäste. Doch Jannis Lang klärte Nils Schätzles Freistoß (9.). Und so langsam kamen die Meuselwitzer besser in die Partie. Raithel setzte das Spielgerät knapp neben den linken Pfosten (17.), ein Schuss Rene Eckardts wurde geblockt (21.), Schätzles Abschluss war kein Problem für Sebastian Jung im Tor der Babelsberger (23.).

Pistol bringt die Führung, Meuselwitz torhungrig

Die Chancen häuften sich und es war klar, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis der erste Treffer fiel. Die Babelsberger hatten sich eigentlich gerade aus einer brenzligen Situation befreit, da schnappte sich Johannes Pistol am rechten Strafraumeck den Ball und ein Herz - und brachte den ZFC mit einem Strahl von einem Schuss flach ins linke Eck in Führung (34.).

Der Treffer machte den Zipsendorfern offenbar so richtig Lust auf mehr: Der starke David Pfeil verpasste doppelt (36., 44.), und auch Eckardt und Haubner brachten den Ball ebenfalls nicht über die Linie (40.). So ging die unterhaltsame Partie mit der knappen Führung in die Kabinen. Die Halbzeitpause nahm keinesfalls Schwung aus der Partie, nicht nur Daniel Haubner zeigte, dass die Gäste weiter auf den zweiten Treffer drängten (49.), auch Tim Kießling versuchte sich (54.).

Schätzle sorgt für lange Meuselwitzer Unterzahl

Eine äußerst unüberlegte Aktion stellte das Spielgeschehen nach etwa einer Stunde dann auf den Kopf: Der wenige Minuten zuvor gelbverwarnte Schätzle klammerte seinen Gegenspieler während einer Babelsberger Umschaltsituation zu sehr - und sah völlig zurecht die nächste Gelbe Karte und damit Gelb-Rot (58.).

Vor allem die in der Halbzeit eingewechselten Ruwen Werthmüller und Maurice Covic brachten Schwung in die Partie, schon vor dem Platzverweis. Eingewechselt wurden sie von Co-Trainerin Larua Stosno-Krohn, die für den gelb-gesperrten Cheftrainer André Meyer an der Seitenlinie stand und damit Geschichte schrieb: Als erste Trainerin in der Regionalliga Nordost. Nun schlug sich der Antrieb auch in Torchancen für Babelsberg nieder: Eine Flanke Werthmüllers klärte Meuselwitz gerade so vor Samir Werbelow (61.), Andreas Pollasch traf krachend den Pfosten (64.), Werthmüller selbst schoss nur knapp am Tor vorbei (67.) und Frahn prüfte Sedlak (70.).

Wilde Schlussphase in Babelsberg

Der ZFC schickte sich an, die knappe Führung trotz Unterzahl über die Zeit zu bringen - dann ging es in die Nachspielzeit. Nachdem Sedlak wieder einmal eine starke Parade gezeigt hatte (90.+3) entschied ein weiteres Foul das Spiel: Der ähnlich wie Schätzle bereits gelbverwarnte Raithel foulte kurz vor dem eigenen Strafraum einen Gegenspieler und sorgte nicht nur für einen weiteren Platzverweis, sondern auch noch für eine gefährliche Freistoßsituation. Die ließ sich der eben erst eingewechselte Darijan Silic nicht nehmen, versenkte den Ball mit seinem ersten Kontakt direkt zum 1:1 (90.+7). Auslgeich - und damit auch der Endstand, denn der Freistoß war die letzte Aktion des Spiels.

Damit bleibt es dabei: Der ZFC Meuselwitz kann in Babelsberg seit drei Jahren nicht gewinnen und macht nur mühsam Schritte nach vorn. Nach den ersten Spielen des 17. Spieltags stehen die Zipsendorfer auf Platz neun, einen Punkt vor Greifswald und Viktoria Berlin. Zum Auftakt der Rückrunde geht es am kommenden Sonntag, den 8. Dezember, zuhause gegen den Tabellenletzten Luckenwalde.

Die Stimmen zum Spiel

SpiO/npo