Handball | Bundesliga SV Union Halle-Neustadt: Himborn übernimmt Traineramt und wird dann gehen
Der SV Union Halle-Neustadt setzt im Kampf gegen den Abstieg noch einmal einen letzten Impuls: In den entscheidenden drei Spielen wird der Sportdirektor - mal wieder - zum Cheftrainer. Sehr lange bleiben wird er aber nicht.
Till Wiechers ist nicht mehr Trainer des Handball-Bundesligisten SV Union Halle-Neustadt. Wie die Vereinsführung der Sachsen-Anhalter am Freitag (10. Mai 2024) im Gespräch mit SPORT IM OSTEN erklärte, übernimmt zum bereits dritten Mal Sportdirektor Jan-Henning Himborn das Traineramt interimsweise.
Präsident Meerheim: "Verein droht Ziele zu verpassen"
"Das Präsidium ist zu der Überzeugung gekommen, dass es mit Till Wiechers nicht weitergehen kann. Die Ziele des Vereins drohen nicht erreicht zu werden. Wir wollen jetzt die Reißleine ziehen und haben unseren sportlichen Leiter gebeten, das Training und die Betreuung in den letzten drei Spielen zu übernehmen", erklärte Präsident Dr. Bodo Meerheim. Mit dem Schritt hoffe man, den Klassenerhalt doch noch zu schaffen.
Meerheim stellte auch klar, dass Wiechers im Falle eines Abstiegs nicht als Cheftrainer zurückkehren werde, da man ihm nicht die nötige Entwicklung eines dann neuaufgebauten Teams zutraue.
Till Wiechers muss drei Spieltage vor dem Saisonende seinen Stuhl räumen, auch ein möglicher Neuanfang in der 2. Liga wird ihm nicht zugetraut.
Schwere Brocken warten auf die Wildcats
Die "Wildcats" stehen aktuell mit einem Zähler Vorsprung auf die Abstiegsränge einen Platz über dem Strich. Allerdings haben es die kommenden Aufgaben mit Dortmund (11. Mai), auswärts in Buxtehude (18. Mai) und zum Abschluss gegen Oldenburg (25. Mai) in sich. Mindestens ein Sieg aus den drei Spielen ist Pflicht, da die dahinterliegenden Teams aus Solingen, Neckarsulm und Bad Wildungen teilweise noch gegeneinander antreten und so sicher zu Punkten kommen werden.
Himborn wechselt nach der Saison nach Blomberg-Lippe
Ein eventueller Klassenerhalt wäre dann das Abschiedsgeschenk von Himborn an Halle-Neustadt. Der 47-Jährige wird nach sieben Jahren seine Zelte in Halle abbrechen und nach Blomberg-Lippe wechseln. Die Entscheidung, das Angebot der HSG anzunehmen, sei ihm "sehr schwer" gefallen. Nach dem Vertragsangebot habe er sich fast zwei Monate Zeit dafür gelassen. "Die Entscheidung ist sicherlich aus rationalen Gründen nachzuvollziehen. Blomberg gehört zu den besten Mannschaften in Deutschland. Nichtsdestotrotz ist es emotional ein ganz schwerer Schritt für mich."
spio