Alexander Waibl (Trainer Dresdner SC) mit Patricia Nestler (Dresdner SC, 01)

Volleyball | Bundesliga Dresdner SC gegen Schwerin unter Zugzwang - aber "der Traum lebt"

Stand: 22.04.2025 20:30 Uhr

Nach dem Halbfinal-Kracher gegen Stuttgart sind die DSC-Volleyballerinnen mit einer unglücklichen Auswärtsniederlage in die Finalserie gestartet. Zuhause gegen Schwerin soll am Mittwoch (23. April) die Revanche folgen. Das Team von Coach Alexander Waibl macht sich bereit für ein packendes Duell.

Von Johannes Wolf

Dresdens Volleyballerinnen spielen eine Traum-Saison: Erst der Sieg im Pokalfinale gegen Münster, dann die Sensation in den Halbfinal-Playoffs gegen Titelverteidiger MTV Stuttgart. Der DSC steht im Finale, kann mit dem siebten Deutschen Meistertitel sogar vom Double träumen.

Dort gab es am Karsonnabend (19. April) aber erstmal einen herben Dämpfer. Beim Hauptrundensieger Schweriner SC mussten sich die DSC-Volleys mit 0:3 (23:25, 24:26, 22:25) geschlagen geben. Besonders bitter: das Team von Coach Alexander Waibl verlor alle drei Sätze nur mit wenigen Punkten Unterschied. Am Ende hing es an einer Hand voll Schlüsselsituationen.

Patricia Nestler schöpft Hoffnung

"Wir haben alle Energie, die wir hatten, in die Stuttgart-Spiele gesteckt. Das war schon sehr nervenaufreibend. Hätten wir da nicht alles reingehauen, dann hätten wir auch nicht gewonnen", resümierte Patricia Nestler vor dem zweiten Spiel gegen Schwerin. Die Libera führt die Auftaktniederlage auch auf die kurze Erholungszeit ihrer Mannschaft zurück: "Dann muss man dazusagen, dass wir Dienstag hingefahren sind, in der Nacht von Mittwoch zu Donnerstag zurück, am Freitag wieder nach Schwerin – das schlaucht schon auch."

Patricia Nestler: "Das wird ganz fabelhaft"

Inzwischen sei die Mannschaft wieder fit, um die Revanche anzugehen: "Jetzt hatten wir ein paar Tage, um mal ein bisschen runterzukommen, haben leichte Trainings gemacht und sind jetzt wieder bereit." Dafür habe man auch an den eigenen Schwächen gearbeitet: "Auch in der Video-Analyse haben wir jetzt nochmal gesehen, wie viele unnötige Aktionen da auch dabei waren. Abstimmungsfehler, die uns eigentlich sonst nicht so passieren."

Alexander Waibl (Trainer Dresdner SC) mit Patricia Nestler (Dresdner SC, 01)

Patricia Nestler und DSC-Trainer Alexander Waibl wollen weiter um den Meistertitel kämpfen.

Heimvorteil kann entscheiden

Am Ende kann auch die heimische Kulisse den Unterschied machen, sagt Nestler. Die gebürtige Radebeulerin spielt seit einem Jahr wieder in ihrer sächsischen Heimat, hatte zuvor die Nachwuchsausbildung beim DSC-Unterhaus VC Olympia Dresden durchlaufen. Es folgten drei Jahre beim Schweriner SC, dann ein Gastspiel in Vilsbiburg.

Den Begegnungen mit ihrem ehemaligen Verein sieht die 23-Jährige mittlerweile entspannt entgegen, auch wenn das Spiel am Mittwoch aus einem anderen Grund einen großen Reiz habe: "Es ist eher für mich besonders, jetzt im Finale zu stehen, weil das meine erste Finalteilnahme ist. Darauf bin ich sehr stolz."

Waibl: "Solange aufs Gas drücken, wie es eine Chance gibt"

Auch Trainer Alexander Waibl führt die unglückliche Auftaktniederlage seiner Volleyballerinnen teilweise auf die zu kurze Ruhephase nach der Halbfinal-Serie zurück: "Jetzt ist tatsächlich der entscheidende Punkt, in der kurzen Zeit eben unsere Akkus wieder aufzuladen und möglichst viel Kraft und eben auch emotionale Frische zu gewinnen. Und das war so ein bisschen auch die Zielsetzung der letzten zweieinhalb Tage."

DSC-Coach Alexander Waibl: "Der Traum lebt"

Trotzdem, seine Mannschaft habe auch konkrete Fehler gemacht, die man im Training angehen musste: "Insgesamt müssen wir besser spielen in Block und Abwehr gegen den hohen Ball."

Grozer in Schach halten

Eine Gegenspielerin habe den DSC-Frauen besonders viel Kopfzerbrechen bereitet, ergänzt Waibl: "Vor allem auch von Leana Grozer, die uns zu viel in Situationen eingeschenkt hat, wo wir eigentlich Zeit hatten, uns zu organisieren." Wenn man dann trotzdem einen Punkt verliere, sei das besonders ärgerlich.

Das ist aber noch lange kein Grund, sich geschlagen zu geben. Noch ist erst ein Spiel der neuen Best-of-Five-Serie gespielt – und auch gegen Stuttgart starteten die Sächsinnen mit einer Niederlage. Das stellt auch Waibl klar: "Der Traum lebt. Der Traum lebt auch noch am Donnerstagmorgen, egal wie es ausgeht. Und wir werden so lange aufs Gas drücken, wie es eine Chance gibt, dass wir den Titel holen."