Sport Speerwurf-Olympiasiegerin Ruth Fuchs in Jena verstorben
Ruth Fuchs, Doppel-Olympiasiegerin im Speerwurf sowie Landtags- und Bundestagsabgeordnete, ist tot. Sie starb im Alter von 76 Jahren in Jena.
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Ruth Fuchs, Doppel-Olympiasiegerin im Speerwurf sowie Landtags- und Bundestagsabgeordnete, ist tot. Sie starb nach MDR THÜRINGEN-Informationen im Alter von 76 Jahren in Jena.
Ruth Fuchs, hier auf einem Foto aus dem Jahr 2016.
Bei den Olympischen Spielen 1972 in München gewann sie eine Goldmedaille im Speerwurf. 1974 wurde sie in Rom Europameisterin, 1976 in Montreal zum zweiten Mal Olympiasiegerin und 1978 in Prag erneut Europameisterin. Zwischen 1967 und 1980 wurde sie elfmal DDR-Meisterin und stellte sechs Weltrekorde auf. 1976 sowie 1980 wurde sie mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Gold ausgezeichnet.
1994 gab sie offen zu, gedopt zu haben. "Ich kann in den Spiegel schauen - bei einigen anderen frage ich mich, ob sie ihren Spiegel im Keller haben", sagte sie einmal der Sächsischen Zeitung. Ihrer Auffassung nach bestand der Unterschied im Doping zwischen Ost und West nur darin, dass es in der DDR staatlich organisiert gewesen sei und im Westen jeder gemacht habe, was er wollte.
Als Speerwerferin an die Weltspitze: Ruth Fuchs, hier bei den Olympischen Sommerspielen 1972 in München.
Aus dem Sport in Politik gewechselt
Ruth Fuchs studierte und promovierte an der Leipziger Sporthochschule DHfK und arbeitete danach als wissenschaftliche Assistentin an der Uni Jena. Nach der Wende war sie zunächst für die PDS Mitglied der Volkskammer, später auch Bundestagsabgeordnete. 2002 schied sie aus dem Bundestag aus.
Nach der Wiedervereinigung äußerte sie sich kritisch zur DDR. "Wer den Untergang der DDR nicht bedauert, der hat kein Herz - wer die DDR wiederhaben will, der hat keinen Verstand", sagte sie einmal.
Abgeordnete im Thüringer Landtag
Von 2004 bis 2009 war Ruth Fuchs Abgeordnete der Linken im Thüringer Landtag. Nach dem Ausscheiden aus dem Landesparlament führte sie ein Modegeschäft in Jena.
Die Linke im Thüringer Landtag würdigte Ruth Fuchs als Kämpferin für soziale Gerechtigkeit. Sie habe sich außerdem mit großem Engagement für den Sport in Thüringen eingesetzt, sagte Fraktionschef Steffen Dittes.
MDR (blm/mm), sid