
Eishockey | DEL2 Dresdner Eislöwen liefern in Ravensburg ein Spektakel ohne Happy End
Die Dresdner Eislöwen haben das fünfte Spiel in der Finalserie gegen die Ravensburg Towerstars verloren. In einer geladenen Partie zeigten beide Teams vor allem im zweiten Drittel ein wahres Spektakel.
Die Dresdner Eislöwen haben den ersten Matchpuck der Finalserie vergeben. In Ravensburg gab es nach einem wilden Schlagabtausch und einem 4:7 (0:1, 3:4, 1:2) für die Elbstädter nichts zu feiern.
Dresden beginnt vorsichtig
Durch den 3:1-Stand in der Serie begannen die unter Druck stehenden Towerstars schwungvoll und setzten vorsichtige Dresdner unter Druck, die den Puck kaum aus der eigenen Defensivzone spielen konnten. Nach vier Minuten wurde es vor Danny aus den Birken zum ersten Mal brenzlig, doch der Spieler des Turniers der WM 2018 parierte die gestocherten Schüsse und sicherte zunächst das 0:0.

Beide Teams ließen es bei jedem Kontakt knallen.
Das änderte sich jedoch wenig später: Einen schnell vorgetragenen Angriff klärten die Eislöwen genau in den Stock von Fabio Sarto. Der 20-Jährige nahm zentral vor dem Tor kurz den Kopf hoch und knallte den Puck zum 1:0 in den rechten oberen Winkel (9.). Kurz darauf hatte Louis Latta die große Chance zum 0:2, setzte die Scheibe nach einem Breakaway aber am Tor vorbei (16.). Mit 6:15 Schüssen und einer verdienten 0:1-Führung für Ravensburg ging es in die Pause.
Wildes zweites Drittel
Während das erste Drittel noch recht gemächlich daherkam, lieferten beide Teams in den zweiten 20 Minute ein wahres Spektakel. Die Towerstars starteten wie die Feuerwehr und erhöhten nach 56 Sekunden bereits auf 0:2: Einen Abpraller vom Dresdner Goalie nahm Adam Payerl auf, zog um das Tor herum und traf mit Hilfe des Fußes von Danny aus den Birken ins Tor. Nur elf Sekunden später wurde der schon wieder zum Pechvogel, als Max Hadraschek den Puck hinter dem Eislöwen-Tor in die Mitte spielen wollte und diesmal der Rücken vom Schlussmann den Puck zum 0:3 ins Tor bugsierte.
Für Dresden kam es in der Folge noch bitterer. Andrew Yogan musste nach einem Check mit dem Stock in die Box und auch die Überzahl nutzten die Ravensburger sofort, stellten nach nicht einmal drei gespielten Minuten im zweiten Drittel durch Mathew Santos auf 0:4. Kurz darauf half der Towerstars-Keeper Ilya Sharipov den Eislöwen jedoch in die Partie: Einen ungefährlichen Flachschuss von Simon Karlsson ließ der Goalie durch die Beine hindurch zum 1:4. Davon unbeeindruckt legten die Oberschwaben gleich wieder nach: Robbie Czarnik krachte einen satten Schlagschuss von links zum 1:5 ins Netz (32.).

Sebastian Gorcik markierte den sechsten Treffer eines wilden zweiten Drittels.
Wer dachte, fünf Treffer wären genug Action für ein Drittel gewesen, der hatte sich getäuscht. In Überzahl kombinierte sich Dresden sehenswert durch die Angriffszone zu Drew LeBlanc, der per Wristshot den Pfosten traf. Sebastian Gorcik reagierte am schnellsten und stocherte erfolgreich zum 2:5 nach (34.). Nur zehn Sekunden nach dem Treffer war Dresden erneut in Überzahl und weitere 18 Sekunden darauf, nach dem Rebound von Tomas Sykora, nur noch mit 3:5 zurück. Da Andrew Yogan während der dritten Überzahl am Pfosten scheiterte, ging es nach spektakulären 20 Minuten mit 3:5 in die zweite Pause.
Ravensburg bleibt souverän
Im letzten Drittel schaffte es Ravensburg erneut die Dresdner zurückzudrängen und schnell zu erhöhen: Der starke Payerl setzte sich nach 43 Minuten auf der rechten Bahn durch und schoss flach ins lange Eck zum 3:6. Zwar traf Yogan nochmal sehenswert zum 4:6 in den Knick (52.), doch inmitten der Dresdner Druckphase konterten die Brettspiel-Städter und machten durch das zweite Tor von Santos mit dem 4:7 (57.) den Deckel auf eine wilde Partie.
Nach der Niederlage steht es in der Finalserie nur noch 3:2 für die Eislöwen, die am Sonntag (17 Uhr, im Liveticker bei SPORT IM OSTEN) in der heimischen Halle den zweiten Matchpuck verwandeln und den Aufstieg perfekt machen wollen.
Paul Kamm