
Fußball | Bundesliga RB Leipzigs Trainer Löw strahlt vor Frankfurt-Kracher: "Hab richtig gute Nachrichten"
Nach dem erschreckenden Auftritt gegen Holstein Kiel muss RB Leipzig bei Eintracht Frankfurt liefern und setzt vor allem auf Rückkehrer Xavi Simons.
Katerstimmung? Fehlanzeige! Wer nach der unterirdischen ersten Halbzeit gegen Holstein Kiel und dem am Ende sogar verdienten 1:1 gegen das Tabellenschlusslicht ein großes Donnerwetter erwartet hat, lag falsch. Ja, RB hat den mageren Auftritt ausgewertet, aber nein: Es wurde nicht ewig darauf herumgeritten.
RB will Frankfurt einholen
Der Fokus wurde schnell auf das (zumindest von der Papierforn her) Topduell an diesem Samstag (18.30 Uhr live hören und im Ticker in der SpiO-App) bei Eintracht Frankfurt gelegt. Es ist das Duell Dritter gegen Vierter. Es geht um die Champions League. "Es wird sicherlich ein sehr gutes Fußballspiel sein. Beide Mannschaften spielen sehr aggressiven Fußball", mutmaßte RB-Trainer Zsolt Löw, der am Freitag lächelnd auf dem Podium saß.
Xavi kehrt zurück
Der gut gelaunte Ungar eröffnete die Pressekonferenz mit dem Satz: "Ich habe richtig gute Nachrichten." Er meinte damit den Blick auf das Personal. Nach seiner Gelbsperre ist der niederländische Nationalspieler Xavi Simons wieder zurück und laut Löw in "Topform". David Raum hat seine muskulären Probleme auskuriert und ist genau wie Kevin Kampl, dessen Nagel nicht mehr entzündet ist, eine Option - zumindest für den Kader.

Xavi Simons kehrt nach seiner Gelbsperre zurück.
Orban weiter außer Gefecht
Stattdessen fehlen Torhüter Peter Gulasci (Folgen einer Gehirnerschütterung) und Abwehr-Eiche Willi Orban. Orban verpasst das dritte Spiel in Folge. Der Muskel macht beim eigentlich unverwüstlichen Kapitän immer noch Probleme. Selbst beim nächsten Heimkracher gegen den FC Bayern München (3. Mai) ist Orban wohl noch keine Option.
Auch Löw fehlt der Teamspirit
Mit Orban fehlt einer "vom alten Schlag", einer, der vorangeht und die Mannschaft gerade in schwierigen Momenten führen kann. Dass RB in Sachen Tugend und Teamharmonie große Reserven hat, gesteht auch Löw. "Das fehlt mir auch", sagt er ehrlich. Der Grund: "Die vielen Wechsel und die Fluktuation."
Wenn wir nur zehn Einzelspieler auf dem Platz haben, dann haben wir gegen keinen Gegner eine Chance. RB-Trainer Zsolt Löw |
Ein Teamgefüge kann so kaum entstehen, und das zeigt sich auf der Wettkampfbühne. Löw macht klar: "Wenn wir nur zehn Einzelspieler auf dem Platz haben, dann haben wir gegen keinen Gegner eine Chance. Wir müssen eine Einheit sein", macht er klar, schiebt aber hinterher: "Wir sind auf einem guten Weg."
Wiedersehen mit Ex-Leipzigern
Auf einem richtig guten Weg in Frankfurt war RB selten, oder besser: Noch nie. In Frankfurt haben die Leipziger bisher nicht einmal drei Punkte entführt, zumindest nicht gegen die Eintracht, aber zumindest zu Zweitliga-Zeiten einmal gegen den FSV Frankfurt.
Von einer Außenseiterrolle wollte Löw dennoch nicht reden, er sieht sein Team mindestens auf Augenhöhe: "Ich würde nicht sagen, dass wir Außenseiter sind." Die Entwicklung der Frankfurter sei gut und gut für den deutschen Fußball. "Aber die haben wir auch bei RB Leipzig gehabt in den letzten Jahren, manchmal etwas steiler, manchmal ein bisschen weniger", sagte Löw.
Schon zwei (Heim)-Siege gegen Frankfurt
Gegen Frankfurt stimmten zumindest die Ergebnisse in dieser Saison. Erst gab es ein 3:0 im DFB-Pokal-Achtelfinale, dann einen 2:1-Sieg in der Liga. Nun folgt also Spiel drei - und damit auch ein erneutes Wiedersehen mit dem früheren Teammanager Markus Krösche und Ex-Co-Trainer Dino Toppmöller. Man kann beinahe sagen, dass Krösche vom Leipziger Hof gejagt wurde. Oliver Mintzlaff betonte bei der Trennung, dass man festgestellt habe, "dass eine Zusammenarbeit über die Vertragslaufzeit hinaus für beide Seiten keinen Sinn gemacht hätte."
Krösche ging nach Frankfurt und formte die Eintracht zu einem Spitzenteam in der Bundesliga. Toppmöller war in der Saison 2020/2021 Assistent von Julian Nagelsmann.

Markus Krösche und Oliver Mintzlaff - 2021 trennten sich ihre Wege.
Wer kontert sich zum Sieg?
Jetzt performen beide für Eintracht Frankfurt. Die Hessen wollen RB und die restlichen Konkurrenten im Kampf um die Königsklasse in Schach halten und beeindrucken vor allem mit schnellem Umschaltspiel. Nach Kontern brachte es der Tabellendritte auf 50 Abschlüsse und zehn Tore. Auch bei RB geht's nach Ballgewinnen oft flott: 46 Torschüsse und sieben Treffer gab es nach Ballverlusten des Gegners.
Dazu hat Frankfurt den Topsprinter der Liga: Jean-Matteo Bahoya schafft es auf unglaubliche 37,2 km/h. Leipzigs Loïs Openda ist ebenfalls kein Bummelzug und mit 36,6 km/h in den Top-Five der schnellen Offensivspieler. Nur gezeigt hat der Belgier seine Pferdestärken in dieser Saison zu selten.
sst