SC Magdeburg - Rhein-Neckar Löwen - Felix Claar (Magdeburg, 7) wirft Tor

Handball | DHB-Pokal SC Magdeburg deklassiert erneut Rhein-Neckar Löwen und steht im Final Four

Stand: 04.02.2024 19:36 Uhr

Was für eine Machtdemonstration im ersten Pflichtspiel nach der Handball-EM: Der SC Magdeburg hat den Rhein-Neckar Löwen im Viertelfinale des DHB-Pokals nicht den Hauch einer Chance gelassen.

Der SC Magdeburg steht erneut im Final Four des DHB-Pokals. Das Team von Bennet Wiegert ließ den Rhein-Neckar Löwen im Viertelfinale am Sonntag (04.02.2024) letztlich keine Chance und revanchierte sich durch das mehr als deutliche 34:24 (18:14) erfolgreich für die bittere Endspiel-Niederlage im vergangenen Jahr.

Vor restlos ausverkaufter Kulisse (6.600 Zuschauer) war Omar Ingi Magnusson mit acht Treffern bester Torschütze des SCM, der damit einen überragenden Auftakt im ersten Pflichtspiel nach der Handball-EM feiert. Schon im Dezember hatte Magdeburg die Mannheimer in der Bundesliga mehr als deutlich besiegt. "Das war alles andere als zu erwarten nach dieser EM-Pause", zeigte sich auch Wiegert im MDR-Interview etwas überrascht von dem deutlichen Ergebnis.

"Mussten zur grün-roten DNA zurückfinden"

SCM zieht nach spektakulärer Anfangsphase davon

Magdeburg ging nicht ohne personelle Sorgen ins Spiel. Acht Spieler waren am Finalwochenende der Europameisterschaft noch im Einsatz gewesen. Entsprechend improvisiert fiel die ohnehin schon knappe und von gesundheitlichen Problemen geprägte Vorbereitung aus. Von Startschwierigkeiten war beim Bundesliga-Tabellenführer aber nichts zu spüren. Zwar wechselte die Führung in einer enorm tempo- und torreichen Anfangsphase hin und her, nach einer guten Viertelstunde bekamen die Hausherren die Begegnung aber Schritt für Schritt unter Kontrolle.

Vor allem in der Anfangsphase habe man "ein wenig gebraucht, um ins Spiel zu finden", erklärte Wiegert nach der Partie. "Zunächst waren die Rhein-Neckar Löwen in ihrem Tempospiel dominant. Da mussten wir den Zugriff finden, haben aber weiter an uns geglaubt."

So markierte Tim Hornke in der 14. Minute erstmals eine Zwei-Tore-Führung, was den Startschuss für einen Magdeburger Lauf markierte. Waren die Löwen dank der Treffer von Tobias Reichmann zunächst noch ebenbürtig, fehlte nun komplett der Zugriff. Magdeburg entschied die Eins-zu-Eins-Situation für sich und traf per Umschaltspiel nach Belieben. Weil auch DHB-Spielmacher Juri Knorr wenig Akzente setzen konnte, zog der SCM bis zur Halbzeit auf vier Treffer davon (18:14). Mannheim blieb zwischenzeitlich zehn Minuten ohne eigenen Treffer.

SC Magdeburg - Rhein-Neckar Löwen - Omar Ingi Magnusson (Magdeburg, 14) wirft Tor

Magdeburgs Omar Ingi Magnusson zeigte sich nicht nur aus sieben Metern treffsicher.

Löwen-Demontage in Hälfte zwei

Deutlich besser gelang den Gästen der Auftakt in die zweite Hälfte. Reichmann und Andersen verkürzten zügig auf zwei Treffer (17:19). Doch ebenso häuften sich die technischen Fehler. Magdeburg ließ sich nicht zweimal bitten und bestrafte die Nachlässigkeiten ohne Gnade. Binnen drei Minuten legten Claar, Magnusson und Co. einen Vier-Tore-Lauf auf die Platte und erhöhten auf 23:17. Auf der anderen Seite brachte SCM-Keeper Nikola Portner die Mannheimer zum Verzweifeln und traf sogar selbst ins verwaiste gegnerische Tor.

"Wir kennen unsere Qualitäten"

Spätestens mit dem 28:18 durch Lukas Mertens nach 45 Minuten war das Spiel gelaufen. Die Löwen wirkten platt - mental und physisch. Magdeburg spielte seinen Stiefel geduldig runter und konnte sich mental schon auf den nächsten Kracher vorbereiten: Am Donnerstag steht das Spitzenspiel in der Bundesliga gegen den THW Kiel an.

"Knaller-Lineup" im Final Four

Im Final Four des DHB-Pokals im April in Köln warten dann entweder die Füchse Berlin, die MT Melsungen oder die SG Flensburg-Handewitt - gemeinsam mit Magdeburg also die aktuell vier besten Teams der Bundesliga. "Das ist ein Knaller-Lineup. Da kommt schon etwas auf uns zu", blickte Wiegert vorfreudig auf die Auslosung am kommenden Dienstag: "Aber wir wollen uns mit den Besten messen, was gibt es Schöneres für uns."

jsc