Das Frauenteam von RB Leipzig

Fußball | Bundesliga RB Leipzig und Carl Zeiss Jena begrüßen Liga-Aufstockung

Stand: 25.06.2024 13:50 Uhr

Es ist beschlossene Sache: In der übernächsten Saison wird die 1. Bundesliga der Frauen von 12 auf 14 Mannschaften aufgestockt. Gut oder schlecht für RB Leipzig und den FC Carl Zeiss Jena? SPORT IM OSTEN fragte nach. Beide Klubs stehen der Sache sehr aufgeschlossen gegenüber.

Die Fußball-Bundesliga der Frauen wird bereits zur übernächsten Saison von zwölf auf 14 Teams aufgestockt. Das beschloss der Vorstand des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) auf Empfehlung der zuständigen beiden Ausschüsse Frauen-Bundesligen (AFBL) sowie Frauen- und Mädchenfußball (AFM). Die kommende Spielzeit dient im Übergang zur Qualifikation. Demnach wird es nur einen statt zwei Absteiger aus dem Oberhaus geben, aus der 2. Bundesliga steigen die drei bestplatzierten Vereine direkt auf.

Odebrecht: "Den Sport einfach noch attraktiver machen"

Was bedeutet die neue Regelung für die Frauen der Bundesliga-Klubs RB Leipzig sowie den frischgebackenen Erstliga-Aufsteiger. "Ich schaue dem Ganzen sehr positiv entgegen", bekräftigte Viola Odebrecht, Leiterin Frauen- und Mädchenfußball von RB Leipzig, im Gespräch mit SPORT IM OSTEN. "Die Meinung bei den Frauen-Bundesligaklubs ist einhellig, dass wir aufstocken müssen, um den Sport einfach noch attraktiver zu machen."

Viola Odebrecht (Leiterin Frauen- und Mädchenfußball RB Leipzig)

Viola Odebrecht, Leiterin für Frauen- und Mädchenfußball bei RB Leipzig.

"Die Uneinigkeit war der Zeitpunkt"

Zu Zweitliga-Zeiten war Odebrecht noch in den Ausschüssen AFBL und AFM vertreten. Nachdem die RBL-Frauen den Sprung ins Oberhaus geschafft hatten, hat sich das geändert. "Da wir nun in der 1. Bundesliga spielen, fand ich es sinnvoller, dass das andere Kolleginnen übernehmen und für die 2. Bundesliga sprechen. Die Stellen für die 1. Bundesliga sind voll besetzt, sodass ich in den Ausschüssen nicht mehr vertreten bin", erklärte die 41-Jährige.

Es ging nämlich darum, dass nicht vollkommene Einigkeit in den Ausschüssen über den Entschluss herrschte. "Die Uneinigkeit war der Zeitpunkt. Da streiten sich die Geister, wann halt der richtige Zeitpunkt da ist und wann nicht. Jetzt ist es beschlossen, was dem Frauen-Fußball generell sehr gut tut", meinte Odebrecht.  

Frauenfußball soll nicht so ein Mitbringsel des Männerfußballs sein. Viola Odebrecht | Leiterin Frauen- und Mädchenfußball RB Leipzig

Ob nun zwölf oder 14 Mannschaften - an den Saisonzielen der Frauen-Mannschaft von RasenBallsport wird sich nichts ändern. "Einen Plan für das Team stellen wir von Saison zu Saison auf, die mittelfristige oder langfristige Strategie wird davon nicht beeinflusst", so Odebrecht. Eines stellte die 41-Jährige auch klar, "dass der Frauen-Fußball nicht so ein Mitbringsel des Männerfußballs sein soll".

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Als Gedankenspiel ist damit der Umzug ins große Stadion gemeint. Den könne man sich "bei bestimmten Highlight-Spielen durchaus vorstellen. Generell vom Cottaweg rüber zu wechseln, macht aber keinen Sinn". Schon deshalb, weil es "infrastrukturell nicht so einfach zu lösen" ist.

Knipp: "Es ist der schlüssige Weg"

Von zwölf auf 14: Auch Isabelle Knipp, Sportliche Leiterin der Frauen-Fußballmannschaft des FC Carl Zeiss Jena, steht der Neuerung in der übernächsten Saison positiv gegenüber. "Ich habe auch für die Aufstockung gestimmt. Es ist der schlüssige Weg, um eine weitere Professionalisierung voranzutreiben. Egal, ob wir aufgestiegen wären oder nicht, halten wir den Schritt für sehr sinnvoll", sagte die 30-Jährige SPORT IM OSTEN.

Isabelle Knipp im Universitätssportzentrum Jena

In ihrer aktiven Zeit spielte Isabelle Knipp von 2016 bis 2021 im Dress der Jenaerinnen.

"Wir wollen unseren Weg mit jungen Spielerinnen weitergehen"

Denn es "sind Gedanken, die uns im Verein geholfen haben, verbesserte Konditionen für uns hier im Frauenbereich zu generieren. Weil man die erhöhte Chance sieht, nächstes Jahr die Klasse halten zu können. Schon deshalb, weil die Erlöse des DFB uns in dieser Hinsicht als Gesamtverein guttun“, sagte Knipp und vertiefte das Ganze: "Wir sind gewillt, den Mädels in der kommenden Spielzeit nochmals verbesserte Rahmenbedingungen zu gewährleisten, die danach aber nicht wieder abebben sollen. Wir wollen nachhaltig unseren Weg vor allem mit jungen Spielerinnen weitergehen. Sicherlich könnte die Aufstockung den Erhalt unserer Strukturen in den Folgejahren begünstigen."

Klassenerhalt ist das Ziel

Die kommende Spielzeit in der höchsten deutschen Spielklasse der Frauen wird für die Thüringerinnen keine leichte Aufgabe werden. Darüber sind sich alle einig. Isabelle Knipp dazu: "Ein Bundesliga-Mittelfeldplatz nächste Saison als Zielvorgabe wäre vielleicht doch zu vermessen. Wir wollen versuchen, je nach Gegner mitzuspielen, sodass wir am Ende sagen können, dass wir mit der jungen Mannschaft die Klasse gehalten haben. Vielmehr nehmen wir uns nicht vor."

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Gespielt wird im Ernst-Abbe-Sportfeld

Die Spielstätte für das neue Abenteuer Erstliga-Fußball steht auch schon fest. "Die DFB-Statuten erlauben gar nichts anderes: Wir werden die Heimspiele wie die Männer in der ad hoc arena im Ernst-Abbe-Sportfeld bestreiten", bestätigte Knipp.

jmd