Grafik SCM - SC DHfK

Handball | Bundesliga Ostduell: SC Magdeburg "braucht Ergebnisse" - SC DHfK hat "nichts zu verlieren"

Stand: 18.10.2024 08:05 Uhr

Unterschiedliche Gefühlswelten vor dem Ostduell: Während der SC Magdeburg den jüngsten Rückschlag verdauen muss, kommt der SC DHfK mit Rückenwind. Die Favoritenrolle ist dennoch klar verteilt.

Der SC Magdeburg ist schon mit deutlich besseren Vorzeichen in ein Ostduell mit dem SC DHfK Leipzig gegangen. Der deutsche Meister erlebt bisher eine Saison mit Höhen und Tiefen. In der Liga ist das Team von Bennet Wiegert nach dem Sieg im Topspiel gegen Flensburg zwar weiter auf Kurs, die Niederlagen in Champions League und bei der Klub-WM aber schmerzen. Wettbewerbsübergreifend verlor der SCM bereits sechsmal. So oft, wie in der gesamten letzten Saison.

Wiegert: "Brauchen jeden Punkt, egal gegen wen"

Das anstehende Heimspiel gegen Leipzig am Sonntag (16 Uhr, live bei SPORT IM OSTEN im MDR FERNSEHEN und Stream) kommt für Wiegert zur richtigen Zeit. "Ich kann es nicht erwarten, Ablenkung zu finden, um die Niederlage zu verarbeiten", sagte Magdeburgs Erfolgstrainer nach dem verlorenen Champions-League-Spiel gegen Nantes. "Das ist ein Derby. Wir brauchen gerade jeden Punkt, egal gegen wen. Was uns hilft, sind Ergebnisse, um für Ruhe zu sorgen."

Allerdings wird die Herausforderung erneut groß. Leipzig hat, wie der SCM, bereits vier Siege auf dem Konto, die allesamt vor heimischer Kulisse eingefahren wurden. Zuletzt gewann das Team von Runar Sigtryggsson nach einer Leistungssteigerung gegen Erlangen. Am Sonntag muss der SC DHfK allerdings auswärts bestehen - in der lautstarken Arena des SCM. Dort, wo Leipzig das letzte Mal vor mehr als drei Jahren gewinnen konnte. Nicht nur das 34:33 im Mai 2021 war umkämpft. Die letzten drei Partien entschieden maximal zwei Treffer; einmal gewann Magdeburg, einmal Leipzig, ein Spiel endete remis.

Keine Motivationsprobleme beim SCM

Wiegert weiß, dass man nach der Niederlage gegen Nantes "jetzt nicht gerade für Sicherheit gesorgt" hat. "Wir haben uns eher eine Bürde auferlegt, liefern zu müssen. Aber ganz ehrlich: Die fühle ich auch vor jedem Spiel." In erster Linie gehe es darum, dass seine Spieler nach dem jüngsten Rückschlag "nicht mit Ängsten" in die anstehende Aufgabe gehen.

"Brauchen Ergebnisse, um für Ruhe zu sorgen"

Motivationsprobleme sieht Magdeburgs Trainer nicht. "Wer Probleme hat, sich zu motivieren, gehört nicht zum SC Magdeburg", stellte Wiegert klar. "Wenn wir bestimmte Basics nicht leisten können - Einstellung, Arbeit, der Grundgedanke, sich quälen zu wollen - dann bekommt man auch ein Problem mit mir."

Binder: "Wir haben nichts zu verlieren"

Beim SC DHfK wird trotz des guten Saisonstarts tief gestapelt. "Alle brauchen ein nahezu perfektes Spiel. Sonst wird es verdammt schwer", verdeutlichte Kapitän Lukas Binder: "Wir müssen hoffen, dass Magdeburg nicht den besten Tag hat. Dann haben wir eine Chance. Es geht gegen die beste Mannschaft der Welt in den letzten Jahren. Wir haben nichts zu verlieren."

Von den jüngsten Dämpfern für den SCM lässt man sich keineswegs blenden. Magdeburg sei "nicht so angeschlagen", wie es nach außen erscheint, meinte Trainer Sigtryggsson. "Wir wissen, welche Qualität sie haben. Sie präsentieren sich in der Liga außerdem anders als in der Champions League. Das hat man letzte Woche in Flensburg gesehen."

"Wissen, welche Qualität der SCM hat"

Respekt vor der Kulisse

Sein Team müsse nicht nur gegen die individuelle Qualität des Deutschen Meisters, sondern auch in "einer der besten Hallen in Deutschland" bestehen. "Die Stimmung ist riesig dort. Alle werden gegen uns sein", so Sigtryggsson. Dennoch rechne man sich Möglichkeiten aus, "auch wenn sie gering sind".

Ähnlich äußerte sich Keeper Domenico Ebner. "Wir wissen, wie schwer die Aufgabe ist und müssen von Anfang an Vollgas geben." Ein Schlüssel zum Erfolg könnten die direkten Duelle mit Magdeburgs Schützen und dem Leipziger Torwart-Duo werden, ist sich Ebner sicher. Der Druck liegt dennoch beim Gegner. "Wir gehen definitiv als Außenseiter ins Spiel", sagte der Italiener. "Wir sind nicht in der Pflicht, wollen aber alles geben."

"Wird auf Eins-zu-Eins-Situation ankommen"

SpiO