
Fußball | Regionalliga Kellerknaller zwischen Plauen und Chemie – CFC-Erinnerungen an "Geburtsstunde"
Packende Regionalliga-Duelle am Samstag: Der Chemnitzer FC empfängt den BFC Dynamo mit guten Erinnerungen. Der VFC Plauen die BSG Chemie mit nicht so guten Erinnerungen. SPORT IM OSTEN zeigt beide Spiele live.
Wenn der Chemnitzer Trainer Benjamin Duda an sein erstes Aufeinandertreffen mit dem BFC Dynamo in dieser Saison denkt, wird ihm ganz wohlig. In seinem zweiten Spiel als CFC-Coach hatte Duda im vergangenen September beim 0:0 seinen ersten Punkt mit den "Himmelblauen" geholt.
Duda: "Nah dran am Idealbild"
Und nicht nur das: "Das Spiel gegen den BFC war so eine Art Geburtsstunde. Wir waren nach nur vier Trainingseinheiten und einer gemeinsamen Woche schon sehr nah dran am Idealbild unseres Fußballspiels", blickt Duda nun zurück. Seither hat der CFC unter dem 36 Jahre alten Fußballlehrer 15 weitere Spiele bestritten, nur zwei davon verloren und ist Fünfter der Formtabelle dieser Spiele. "Davon können wir uns zwar nichts kaufen, es ist aber trotzdem ein Auftrieb gebender, bestätigender Trend für die Jungs."

CFC-Coach Duda: "Ich mag, wenn es kracht"
Am Samstag (8. März, 14 Uhr) trifft der CFC den BFC Dynamo wieder – diesmal an der heimischen Gellertstraße. Und Duda hofft, dass seine Mannschaft erneut seine Idee von Fußball umsetzt. "Es muss krachen, ich mag, wenn es kracht", beschreibt er seine Philosophie: "Wir wollen emotionalen, intensiven Fußball zu spielen, mit vielen Sprints, mit viel Power, geradlinig nach vorne, egal ob wir einen Ball haben oder nicht."
"Ganzheitlich besser spielen" als gegen Chemie
Wenn Duda an das zurückliegende Spiel seines Team am vergangenen Wochenende bei der BSG Chemie Leipzig denkt, ist ihm nicht ganz so wohlig zumute. Bei den abstiegsgefährdeten Leutzschern geriet der CFC zweimal in Rückstand und rettete sich nach einer schwachen Vorstellung mit 2:2 ins Ziel. "Wir müssen ganzheitlich besser Fußball spielen, in allen vier Phasen", kritisiert der Coach rückblickend. Er betont aber auch: "Jetzt kann man als Qualitätsmerkmal sagen, schlecht gespielt und trotzdem einen Punkt gewonnen."
Plauen gegen Chemie – "Schön verwirrt da unten"
Chemie Leipzig ärgerte sich bei Abpfiff jedenfalls, dass sie gegen den CFC dringend benötigte Punkte liegen gelassen hatten. Den Dreier holte die BSG dann drei Tage später: Im Kellerduell gegen Hertha Zehlendorf feierten die Grün-Weißen einen erlösenden 3:1-Sieg.
Am Samstag steht für Chemie nun das nächste Kellerduell an. Der Tabellenletzte VFC Plauen empfängt die mittlerweile auf Rang 13 gekletterten Chemie-Kicker. Im Hinspiel hatten die favorisierten Leipziger gerade noch ein 1:1-Remis gerettet: Der mittlerweile abgewanderte Maximilian Jagatic glich eine Plauener Führung erst in der 90. Minute aus.
"Ich erinnere mich noch, das war ein glücklicher Punkt für uns", sagt Chemie-Co-Trainer Marcus Wolf. Im Rückspiel und mit dem Aufwind von zuletzt vier Punkten in zwei Spielen soll nun ein Sieg her: "Wir fahren dahin, um drei Punkte mitzunehmen", so die Ansage von Wolf.
Aber auch Plauen braucht jeden Punkt. Der Tabellenletzte will "möglichst viele Mannschaften reinziehen" in den engen Abstiegskampf. Damit "das schön verwirrt bleibt da unten", wie VFC-Coach Karsten Oswald vor dem Duell sagt.
VFC-Coach Oswald: "Vielleicht ist das ein Vorteil"
"Mit Chemie treffen wir auf einen Gegner, der am Anfang der Saison ein bisschen andere Ziele hatte und sich jetzt erschreckenderweise da unten mit befindet, wo wir uns von Anfang an gesehen haben", schätzt Oswald ein. "Ich glaube, das ist vielleicht ein Stück weit unser Vorteil. Aber es wird natürlich eine bärenstarke Aufgabe gegen einen sehr, sehr guten Gegner mit einem guten Kader."

Kehrt auf die Bank zurück: BSG-Interimstrainer Bergner
Oswald und Wolf dürfen nicht auf die Bank
Weder Oswald noch Wolf werden das Spiel im Plauener Vogtlandstadion übrigens von der Bank aus sehen können. Beide sind gesperrt. Oswald wegen seiner vierten Gelben Karte, die er auf keinen Fall auf der Tribüne absitzen wird: "Ich werde mich irgendwo im Stadion verkrümeln, keinesfalls irgendwo unter der Tribüne, weil mir das dann ein bisschen zu hektisch ist." Wolf, der für den gelb-rot-gesperrten Interimstrainer David Bergner, gegen Zehlendorf auf der Bank saß, sah gegen die Berliner die Rote Karte. Für ihn kehrt Bergner zurück auf die Bank – ehe am 1. April Adrian Alipour als neuer Coach übernimmt.
HFC am Samstag – Lok am Sonntag
Die beiden ärgsten Meisterkonkurrenten Hallescher FC und Lok Leipzig spielen ebenfalls am Wochenende. Der Zweite HFC muss am Samstag (13 Uhr im SpiO-Liveticker) beim abstiegsgefährdeten FSV Luckenwalde ran. Spitzenreiter Lok empfängt am Sonntag (13 Uhr im SpiO-Liveticker) in einem echten Kracher den auf Rang drei platzierten FC Carl Zeiss Jena. SPORT IM OSTEN tickert jeweils live.
Dirk Hofmeister