
Fußball | Regionalliga Meister-Partys am Wochenende - Nicht nur bei Lok Leipzig könnten die Korken knallen
Stehen alle Regionalliga-Meister schon am Wochenende fest? Es ist gut möglich. Der MSV Duisburg, Schweinfurt und Hoffenheim II haben es in der eigenen Hand. Und auch bei Lok Leipzig könnten die Korken knallen, allerdings müsste dafür auch ausgerechnet Erzrivale Chemie Leipzig mitspielen.
In der Regionalliga Nordost könnte der 1. FC Lok Leipzig am Freitagabend unter Flutlicht vor seinen Heim-Fans die Meisterparty feiern. SPORT IM OSTEN überträgt das Spiel gegen den Greifswalder FC ab 19 Uhr im Livestream im Web und in der SpiO-App.
Lok drückt Chemie die Daumen
Allerdings: Lok hat die vorzeitige Meisterschaft am viertletzten Spieltag nach dem Patzer gegen Hertha Zehlendorf (1:2) nicht in der eigenen Hand, sondern ist ausgerechnet von der BSG Chemie Leipzig abhängig. Der Erzrivale spielt am Freitagabend zeitgleich gegen Lok-Verfolger Halle. Gewinnen Lok und Chemie, ist die Meisterschaft für die Probstheidaer perfekt. Ein besseres Drehbuch hätte sich kein Erfolgsautor ausdenken können.
Seitz: "Kein Grund für kalte Füße"
Selbst wenn es am Freitagabend noch nicht klappen sollte, hält Lok weiter alle Trümpfe in der Hand. Vier Spieltage vor dem Saisonende ist der Vorsprung auf Verfolger HFC mit sieben Punkten komfortabel. Allerdings: Lok spult das Programm längst nicht mehr so souverän und cool herunter, wie noch vor einigen Wochen.
Vielleicht versucht Trainer Seitz auch deshalb, den Druck vom Kessel zu nehmen. "Es gibt nichts, warum wir kalte Füße haben sollten. Wenn es nicht reichen sollte, dann hat es Halle verdient. Wenn sie alle vier Spiele gewinnen und wir unser Punktepolster nicht ins Ziel bringen, haben wir trotzdem eine überragende Saison gespielt und freuen uns aufs Pokalfinale", sagte Seitz nach der Berlin-Pleite bei SPORT IM OSTEN.
Duisburg, Hoffenheim II und Schweinfurt so gut wie durch
Lok Leipzig ist der einzige Spitzenreiter der fünf Regionalliga-Staffeln, der den Aufstieg am viertletzten Spieltag nicht allein in der Hand hat. In den anderen Staffeln ist die Lage noch eindeutiger.
Im Norden ist das Rennen bereits entschieden. Der TSV Havelse liegt schon seit einigen Spieltagen uneinholbar vorn und wird der Relegationsgegner von Lok Leipzig oder dem Halleschen FC. In der Südwest-Staffel steuert die TSG Hoffenheim II der 3. Liga entgegen. Die TSG hat zehn Punkte Vorsprung vor den Kickers Offenbach und kann im "Bundesliga-Bambini-Duell" bei Eintracht Frankfurt II am Samstag alles klar machen.
Uerdingen spielt nicht mehr - Duisburg Meister?
In der Regionalliga West ist der MSV Duisburg am Dienstag Meister und Aufsteiger auf dem Sofa geworden. Der Insolvenzverwalter von KFC Uerdingen 05 hat die sofortige Einstellung des Spielbetriebs veranlasst, alle Punkte von und gegen den Krefelder Verein werden abgezogen. Damit wäre Duisburg nicht mehr einzufangen.

Steffen Meuer ist einer der drei Top-Torschützen vom MSV Duisburg.
Allerdings befindet sich mit dem 1. FC Düren ein weiterer Verein in einem Insolvenzverfahren. Sollte Düren auch noch aussteigen, bräuchte Duisburg wieder einen Punkt um sicher aufzusteigen. Vermutlich schauen die Zebras weniger auf die Konkurrenz und mehr auf sich selbst: Mit einem Punkt am Freitag gegen Borussia Mönchengladbach II ist die Rückkehr in die 3. Liga perfekt - egal, wie viele Mannschaften in der kuriosen Weststaffel noch Pleite gehen.
Schweinfurt - Stadion nicht drittliga-tauglich
In der Regionalliga Bayern steuert der 1. FC Schweinfurt dem Aufstieg zielsicher entgegen. Schweinfurt liegt neun Punkte vor den Verfolgern aus Würzburg und Bayreuth und kann am Freitagabend in Aschaffenburg alles klar machen. Ein Punkt würde reichen. Was noch nicht reicht, ist das heimische Sachs-Stadion. Es ist derzeit nicht drittliga-tauglich, soll aber modernisiert werden. Genau wie bei Lok fehlt unter anderem eine Rasenheizung.
Die Kosten für den Umbau wurden auf 3,62 Millionen Euro veranschlagt. Allein der Einbau der Rasenheizung kostet 1,7 Millionen Euro. Die Stadt kündigte unlängst an, die Kosten für den Umbau zu übernehmen. Jetzt muss "nur" noch der Stadtrat grünes Licht geben.
Sanny Stephan