
Fußball | Regionalliga Lok Leipzig mit Verletzungssorgen und Déjà-vu gegen den BFC Dynamo
Ostklassiker in Leipzig-Probstheida: Am Samstag gastiert der BFC Dynamo bei Spitzenreiter Lok Leipzig. Der FCL könnte einen großen Schritt Richtung Staffelsieg gehen, hat aber arge Verletzungssorgen.
Drei aus sechs und plus zehn, das ist die Formel für Lok Leipzigs Staffelsieg in der Regionalliga Nordost. Drei Siege braucht der FCL aus den verbleibenden sechs Regionalliga-Spieltagen, dann ist die "Loksche" bei aktuell zehn Punkten Vorsprung Meister. Der erste Sieg in dieser Serie soll am Samstag (12. April, 16 Uhr im Live-Ticker und komplett live im MDR FERNSEHEN) gegen den BFC Dynamo geholt werden.
Ziane bremst: "Habe schon alles gesehen"
Doch in Leipzig-Probstheida hat man keine Lust auf Rechenspiele. "Wir rechnen nicht aus, wie viel wir noch verlieren können", stellt Kapitän Djamal Ziane klar. Auf dem Punktepolster ausruhen will sich der Mittelstürmer jedenfalls nicht: "Ich bin eher einer, der bremst, weil ich schon alles gesehen habe. Wir hatten schon mal mehr Vorsprung, und der ist auch nochmal geschmolzen."
Seitz' Zehn-Punkte-Déjà-vu
Zehn Punkte Vorsprung, eine Situation, die Lok-Trainer Jochen Seitz durchaus kennt. "Das hatte ich tatsächlich mit Viktoria Aschaffenburg in der Bayernliga schonmal", berichtet der gebürtige Franke. Damals gab es ein Happy End: "Wir sind schlussendlich auch in die Regionalliga Bayern aufgestiegen. Das war dann auch ein beruhigendes Polster", sagt der 48-Jährige, schränkt mit Blick auf Lok aber ein: "Das Polster, das wir jetzt haben, ist trotzdem nicht beruhigend, weil wir noch sechs sehr schwere Spiele vor der Brust haben. Und Halle wird auch nicht locker lassen."
Lok u.a. noch gegen BFC, GFC, CFC, RWE
Im Restprogramm muss Lok unter anderem noch gegen den BFC Dynamo, Greifswald, Chemnitz und Erfurt ran. In das Duell am Samstag gegen den BFC geht Lok ersatzgeschwächt. Besonders schwer dürfte der Ausfall von Malik McLemore fallen, der Rechtsaußen zog sich beim 3:0-Sieg bei Chemie Leipzig einen Kreuzbandriss zu. Zudem fehlen im Heimspiel gegen den BFC die gelbgesperrten Pasqual Verkamp und Tobias Dombrowa. Hinzu kommen die verletzten Noel Eichinger, Linus Zimmer und Ryan Adigo.
Seitz: "Müssen ihnen den Spaß nehmen"
Der BFC wird aus der personell schwierigen Situation der Leipziger Kapital schlagen wollen. Zumal es beim Regionalliga-Meister von 2022 derzeit nicht läuft. Das Team von Coach Dennis Kutrieb ist aktuell nur Siebter. "Sie stehen ein bisschen hinter ihren Erwartungen", sagt Ziane über die Berliner. "Wir wissen aber, dass es wieder ein dickes Brett zu bohren gibt. Der BFC hat eine starke Mannschaft, individuell sehr gute Spieler." Der Plan gegen die Berliner müsse sein, so Seitz, "ihnen einfach den Spaß am Fußball zu nehmen. Wenn wir das schaffen, und wenn wir unsere Tugenden auf den Platz bringen, dann werden wir ihnen auf jeden Fall einen heißen Fight liefern. Das Ziel ist natürlich, die Punkte bei uns zu behalten."
2:0-Hinspielsieg - mit Ziane-Tor
Der BFC reist ohne Co-Trainer Nils Weiler an. Der 25-Jährige, der in dieser Saison auch schon vier Spiele als Interimstrainer im Einsatz war, und der BFC einigten sich auf eine "einvernehmliche Vertragsauflösung", wie es auf der Website des Vereins hieß.
Das Hinspiel gewann Lok in Berlin 2:0. Einer der Torschützen damals war Ziane, der zur späten Entscheidung traf.
Dirk Hofmeister