Fußball | Regionalliga Joker Wosz beschert HFC ganz spät den Heimsieg über Altglienicke
Auf den letzten Metern einer ereignisarmen Partie lässt Joker Joscha Wosz den Halleschen FC zurück im Liga-Alltag gegen die VSG Altglienicke doch noch jubeln – ein Sieg der Moral nach den bitteren Pokal-Strapazen gegen St. Pauli.
Der Hallesche FC hat den zweiten Regionalliga-Sieg in Folge eingefahren. Das Team von Cheftrainer Mark Zimmermann bezwang die VSG Altglienicke zu Beginn der Englischen Woche am Dienstagabend (20. August) knapp mit 1:0 (0:0).
Vor 5.046 Zuschauern im Leuna-Chemie-Stadion avancierte der erst in der Schlussphase eingewechselte Joscha Wosz zum Matchwinner. Der Neffe von HFC-Legende Dariusz Wosz traf spät für drei Punkte (90.), nach denen es lange nicht ausgesehen hatte. Mit nun acht Punkten aus vier Partien schieben sich die Saalestädter zumindest über Nacht auf Rang zwei hinter Spitzenreiter Carl Zeiss Jena.
Pfosten und Müller helfen dem HFC
Vier Tage nach der so bitteren DFB-Pokalniederlage gegen Bundesliga-Aufsteiger FC St. Pauli kamen die nur auf einer Position veränderten Gastgeber – Inaler ersetzte den verletzten Richardson im Mittelfeld – gut in die Partie. Cyrill Akono hätte den zunächst drangvollen Beginn des HFC auch beinah mit der Führung untermauert, köpfte Niklas Landgrafs Flanke von halbrechts aber um Zentimeter am langen Pfosten vorbei (6.). Doch je mehr Zeit im ersten Durchgang verging, umso überschaubarer wurden die Hallenser Aktivitäten in punkto Offensive – und zwar deutlich.
Akono köpfte früh die beste und lange Zeit einzige wirkliche HFC-Gelegenheit knapp vorbei.
Es herrschte Ideenlosigkeit und defensiv hielt ein ums andere Mal der Schlendrian Einzug. Altglienicke witterte die Chance. HFC-Keeper Sven Müller grätschte dem plötzlich auftauchenden VSG-Kapitän Maurice Trapp gerade noch den Ball vom Fuß (35.). Sieben Minuten später konnte aber auch Müller nur hinterherschauen, als Paul Manske den Ball aus 17 Metern an den linken Pfosten knallte. Das schien jedoch nicht Weckruf genug gewesen zu sein, weil wenige Momente darauf nur Müllers Glanztat den Rückstand durch Robert Deziel Jr. verhinderte (42.).
Löhmannsröben legt quer für Wosz
Auch nach Wiederanpfiff rang Halle lange vergeblich nach Inspiration und Durchschlagskraft im Angriff. VSG-Schlussmann Lino Kasten blieb nahezu beschäftigungslos, während auf der gegenüberliegenden Seite Manasse Eshele nach Manskes Vorarbeit allein vor Müller die Nerven versagten (70.).
Mit Auge und feiner Technik: Joscha Wosz trifft zum erlösenden 1:0 für den Halleschen FC.
Diese vergebene Großchance sollte den Gästen tatsächlich doch noch teuer zu stehen kommen. Als vermeintlich alles auf das torlose Remis hinauslief, hielt Jan Löhmannsröben einen von der VSG zu kurz abgewehrten Eckball im Spiel, legte an der Strafraumgrenze quer, was der 18 Minuten zuvor eingewechselte Wosz zum aus HFC-Sicht einzigen, aber umso goldeneren Torabschluss des Tages ins Netz vollendete (90.) – es war der erste Treffer überhaupt für seinen Heimatverein.
mhe