Fußball | 2. Bundesliga FCM-Rückkehrer Tobias Müller "will eine Führungsrolle einnehmen"
Der Ex-Kapitän ist wieder an Bord: Beim 1. FC Magdeburg könnte Tobias Müller schon am Sonntag sein Punktspiel-Comeback geben. Wie geht der Abwehrspieler mit seiner neuen Rolle um? Und wie kann der FCM Gegentore verhindern? Offensiv und defensiv.
Nein, ein Mitläufer ist Tobias Müller ganz bestimmt nicht nicht. Noch hat der Abwehrspieler seit seiner Rückkehr aus Paderborn kein Pflichtspiel für den 1. FC Magdeburg gemacht. Der Winterpausen-Neuzugang meldet aber bereits wieder Leitungsansprüche an. "Ich will eine Führungsrolle einnehmen", verspricht der 29-Jährige. "Da gilt es, die Jungs neben sich zu ordnen, mit ihnen zu sprechen."
Condé "weiß, dass er sich auf mich verlassen kann"
Die angesprochene Führungsrolle hatte Müller beim FCM bereits inne, der Innenverteidiger verließ Magdeburg im Sommer 2022 Richtung Paderborn. Nun muss er sich trotz aller Führungsansprüche auf dem Platz aber Kapitän Amara Condé unterordnen. Ein Problem? "Es gab da schon Sprüche in der Kabine", lacht Müller bei einer Medienrunde am Mittwoch (17.01.2023).
Seine Aufgabe sehe er aber eher in der Unterstützung von Condé: "Mit Amara haben wir einen super Kapitän. Er hat mir unter die Arme gegriffen, als ich die Binde hatte. So versuche ich es jetzt auch bei ihm. Er weiß, dass er sich auf mich verlassen kann."
In der Hinrunde waren Luca Schuler (li.) und Tobias Müller (re.) noch Kontrahenten, seit Januar spielen sie wieder gemeinsam für den 1. FC Magdeburg.
Müller: "Werde meinen Mund aufmachen"
Vom FCM wurde Müller, der in Paderborn in anderthalb Jahren auf 29 Einsätze kam, zurück an die Elbe geholt, um "zur Stabilität unserer Defensive" beizutragen, wie Sportdirektor Otmar Schork direkt nach der Verpflichtung Anfang Januar sagte. Dazu dürfte das Ordnen der Abwehrreihe gehören. "Ich werde hier und da meinen Mund aufmachen", so Müller.
Dazu gehöre laut Müller aber auch, in der ganzen Mannschaft defensives Denken und das Kämpfen füreinander etabliert. "Man hat in der Hinrunde viele individuelle Fehler gemacht und dabei sicher geglaubte Siege aus der Hand gegeben", analysiert der gebürtige Schwarzwälder. Damit das in der Rückrunde nicht so oft passiert, sei wichtig, "dass man auch mit dem Ball defensiv denkt und dafür sorgt, dass man nicht so anfällig ist. Dann sollte es so sein, dass der Mitspieler den Fehler ausbügelt. Das sollte das Ziel sein."
Mit Beckenbauer-Song wieder ins Team?
Zuletzt beim SC Paderborn gehörte Müller nicht zum Stammpersonal. Bei seinen letzten acht Spielen stand er nur einmal in der Startelf, kam viermal überhaupt nicht zum Einsatz. In Magdeburg soll sich das nun ändern. "Ich hoffe, dass ich gleich am Sonntag mein erstes Spiel mache." Vorher steht aber noch ein unangenehmes Ritual an. Neuzugänge müssen beim FCM vor versammelter Mannschaft singen. "Ich versuche, ums Singen noch herumzukommen", hofft Müller zwar. Nach seiner ersten FCM-Verpflichtung im Sommer 2018 stimmte er den Franz-Beckenbauer-Klassiker "Gute Freunde" an. Ein Song, der auch beim zweiten Mal ganz gut zu einem Führungsspieler passen könnte.
Dirk Hofmeister