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Fußball | 3. Liga Erst leiden, dann feiern - Dynamo Dresden am Vereinsgeburtstag gegen Osnabrück

Stand: 12.04.2025 09:03 Uhr

Dieser Samstag soll ein besonderer für Dynamo Dresden werden. Ein Heimspiel zum Vereinsgeburtstag, das gab es lange nicht. Gegner Osnabrück kommt aber nicht zum Gratulieren - sondern in Abstiegsnot und mit Defensivstärke.

Erst leiden und dann feiern – so könnte der ideale Samstag (12. April 2025) aus Sicht von Dynamo Dresdens Trainer Thomas Stamm aussehen. Das anstehende Heimspiel am Samstag (14 Uhr im Live-Ticker sowie komplett live im MDR FERNSEHEN und in der App von SPORT IM OSTEN) gegen den VfL Osnabrück ist ein besonderes, das Drittliga-Duell findet am 72. Vereinsgeburtstag statt. Und erstmals seit der Wiedervereinigung findet ein Spieltag am Gründungsdatum der SGD statt.

Stamm: "Es würde sehr gut passen"

"Es würde sehr, sehr gut passen", wenn man an diesem Tag einen Sieg holen könnte, blickt Stamm auf der Pressekonferenz am Freitag (11. April 2025) voraus. Denn: "Geburtstage sind immer was Schönes. Es wäre schön, wenn man ihn mit einem Sieg schmücken kann." Sollte das gelingen, würde Dynamo die englische Woche ungeschlagen mit sieben Punkten abschließen, was ein weiterer Grund zum Feiern wäre. Und die Führung an der Tabellenspitze würde nochmals gefestigt.

Die Fans sollen Dynamo auch gegen Osnabrück zu Punkten tragen

Stamm: "Wer mehr leiden kann, ..."

Vorher, so Stamm, käme es aber auf Schweiß und Schmerz an. Denn: "Es ist kein Wunschkonzert. Wir müssen sehr viel leisten und über unsere Grenzen hinausgehen. Wer mehr leiden kann am Samstag, wird sehr wahrscheinlich die drei Punkte mitnehmen."

Der Rückrunden-Dritte kommt zur Party

Mit Osnabrück reist der Tabellen-15. zur Geburtstagsfeier nach Dresden. Der VfL konnte von den jüngsten vier Spielen nur eins gewinnen, steht dazu nur zwei Punkte vor den Abstiegsrängen. Doch insgesamt spielen die Norddeutschen eine beeindruckende Rückrunde, konnten gegen die Top-Teams Cottbus (2:1) und Saarbrücken (1:1) punkten. So kommt der Dritte der Rückrundentabelle nach Dresden.

Das macht Osnabrück so unangenehm

Osnabrück seit Trainerwechsel ein Top-Team

"Sie sind geschlossen, kompakt, lassen wenig zu, sind in der Rückrunde sehr stabil", hat Dynamo-Coach Stamm analysiert. Den Grund dafür sieht er im Trainerwechsel Anfang Dezember von Pit Reimers auf Marco Antwerpen. "Da ist eine Handschrift klar zu erkennen, eine andere Intensität, eine andere Haltung." Antwerpen führte das abgeschlagene Schlusslicht der Liga teilweise bis auf Rang 13. Unter dem 53-Jährigen, der zu Beginn der Saison noch in Mannheim war und dort entlassen wurde, verlor der VfL noch kein Auswärtsspiel.

Trainer Marco Antwerpen, Osnabrück und Marcus Müller, Osnabrück.

Unter Trainer Marco Antwerpen (li.) hat Osnabrück noch kein Auswärtsspiel verloren.

Zweitbeste Offensive trifft zweitbeste Defensive

Zusammen mit Essen und nur zwölf Gegentoren in 13 Spielen hat Osnabrück die beste Abwehr der Rückrunde. Dynamo, die zweitbeste Offensive der Rückrunde (hinter Bielefeld) und der gesamten Spielzeit (hinter Ingolstadt), kann sich also auf ein Bollwerk einrichten. Da dürfte es Coach Stamm entgegenkommen, dass seine personellen Baustellen in diesen Tagen nicht in der Offensive liegen.

Dreier-, Vierer-, Fünferkette?

Mit dem verletzten Andi Hoti, dem Rekonvaleszenten Paul Lehmann und den beiden gesperrten Vinko Sapina und Sascha Risch fallen dagegen vier Defensivspieler aus. Wer dafür in die Startelf rutschen könnte, ließ Stamm offen. Zumindest seine Gedankenspiele machte er aber öffentlich: "Der Gegner spielt sehr gerne Fünferkette. Wir werden sehen, ob wir uns von der Systematik her anpassen." Innenverteidiger Hoti könnte "dann beispielsweise durch einen Innenverteidiger ersetzt werden, wenn man auf Dreierkette geht." Und auch bei einer Viererkette "gibt es genügend Jungs, die auf der Position spielen können", so Stamm. Dabei denke er an Lukas Boeder, Tony Menzel oder Aljaz Casar.

Und wenn der Plan aufgeht, die drei Punkte in Dresden bleiben und der Zweitliga-Aufstieg am Vereinsgeburtstag wieder ein Stück näherkommt, dann wollen "wir das natürlich auch so feiern, wie es sich gehört", so Stamm.

Dirk Hofmeister