Fußball | 3. Liga Déjà-vu droht: Kostet Abschlussschwäche Dynamo Dresden erneut den Aufstieg?
Täglich grüßt das Murmeltier: Dynamo Dresden eiert Richtung Saisonende und droht dabei erneut den Aufstieg liegen zu lassen. In Münster gab es einmal mehr dominante Sachsen, die vor dem Tor harmlos und glücklos blieben.
Die nackten Zahlen sind und bleiben ernüchternd: In elf Drittligaspielen des Jahres konnte die SG Dynamo Dresden nur elf Punkte sammeln. Das ist, so klar muss man es sagen, nicht die Bilanz eines ambitionierten möglichen Aufsteigers, sondern maximal Mittelmaß. Was trotz des mittlerweile logischen Abrutschens aus den Aufstiegsrängen Mut macht, ist die Leistung der Mannschaft in Münster, die 90 Minuten die Partie dominierte, auch wenn sie am Ende beim 0:1 wieder einmal mit leeren Händen dastand.
Viel Ballbesitz - wenig zwingende Chancen
Der Coach der Schwarz-Gelben sah, wie auch viele neutrale Augenzeugen, ein "richtig gutes Spiel" seiner Mannschaft. "Es ist ärgerlich, dass wir verlieren. Das hat mit unserer Chancenverwertung zu tun. Und wir haben einen Elfmeter in der 1. Halbzeit nicht bekommen. Mit einem Torschuss kriegen wir das Gegentor", haderte Anfang auf der Pressekonferenz mit dem Schicksal. Doch am mangelnden Glück allein kann es nicht liegen, dass Dynamo das vierte Auswärtsspiel in Folge verloren hat und im Jahr 2024 bereits sechs Mal den Kürzeren zog. Aus 66 Prozent Ballbesitz kreieren die Sachsen zu wenige zwingende Chancen. Und die, die man hat, vergibt man teilweise kläglich. "Ich hatte schon Ende August gesagt, wir brauchen Torgefahr, müssen Tore machen. Wir machen einfach zu wenig Tore", so Anfang. Ob die abermalige Schiedsrichter-Schelte des Dresdner Cheftrainers dabei aber wirklich hilfreich ist, sei dahingestellt.
Jubel auf der Bank von Münster, Enttäuschung bei Markus Anfang.
Einsatz stimmt - Ergebnisse fehlen
Was mit Blick auf die nächsten Spiele zumindest positiv stimmt: Die Mannschaft zeigte in puncto Leidenschaft ein anderes Gesicht als bei den Auftritten in Halle, Plauen oder Aue. Allerdings muss man das auch von einem Team erwarten, welches unbedingt zurück ins Unterhaus der Bundesliga will. Dass die Einstellung stimmte, sah auch Kapitän Niklas Hauptmann so. Die letzten Auswärtsspiele sei es um fehlende Leidenschaft und Zweikämpfe gegangen. Das habe diesmal gestimmt. Aber: "Fußball ist ein Ergebnissport, und das spricht gegen uns."
Dynamo Dresden jetzt "nur noch" Jäger
Sieben Spiele stehen in der 3. Liga noch aus. Viele Ausrutscher darf sich Dynamo Dresden nicht mehr erlauben, wenn es nicht die nächste Ehrenrunde geben soll. Ob der nun nur noch vierte Platz eher be- oder entlastend auf das Nervenkostüm der Mannschaft wirkt, bleibt abzuwarten. "Wir müssen uns nichts vormachen. Wir dürfen uns mit Blick auf die Tabelle nicht bekloppt machen, müssen das nächste Spiel gewinnen", so Niklas Hauptmann. Das steigt gegen den 1. FC Saarbrücken im Harbig-Stadion. Und wie wichtig ein Erfolg wäre, dafür reicht allein nun schon der Blick auf die Tabelle.
rei